Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar – Was 1997 mit dem Bau des Regenüberlaufbeckens Ebertplatz begann, findet bis 2012 mit dem Bau des neuen Hauptsammelkanals Nord in der Peterstaler und Wilhelmsfelder Straße seinen Abschluss: die Umsetzung des „hydraulischen Gesamtkonzepts“ für Heidelberg-Ziegelhausen.
Bernd Stadel, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg und Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes (AZV) Heidelberg, informierte sich am 10. August 2011 gemeinsam mit Vertretern der Medien auf der Ziegelhäuser Großbaustelle über den Stand der Arbeiten. „Durch den Bau des Kanals können mehrere Regenüberläufe, die bei Starkregen derzeit noch einen Teil des Abwassers direkt in den Steinbach leiten, außer Betrieb genommen werden. Dadurch wird die Belastung des Steinbachs und des Neckars durch Siedlungsabwässer deutlich verringert. Außerdem ist der neue Kanal so groß dimensioniert, dass künftig die Keller trocken bleiben sollten“, so Stadel.
Die Baustrecke hat eine Länge von 1,8 Kilometern. Die Rohre mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern werden auf einer Länge von 1,3 Kilometern im offenen Kanalgraben verlegt, auf rund 500 Metern Länge im unterirdischen Rohrvortrieb. Gleichzeitig verlegen die Stadtwerke Heidelberg im überwiegenden Teil der Baustrecke neue Versorgungsleitungen. Nach Beendigung der Kanalarbeiten wird anschließend die Fahrbahndecke auf ganzer Breite erneuert.
Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten, wird in mehreren Baugruben gleichzeitig gearbeitet, soweit dies ohne allzu große Beeinträchtigung des Verkehrs möglich ist. Im Baustellenbereich steht jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung steht, der Verkehr wird durch eine Baustellenampel geregelt. Die Bauarbeiten dauern von Januar 2011 bis Dezember 2012. Die Kosten liegen bei rund 13 Millionen Euro.
Abwasserzweckverband Heidelberg
Der 1977 gegründete Abwasserzweckverband Heidelberg umfasst die Städte Heidelberg, Neckargemünd, Eppelheim sowie die Gemeinde Dossenheim. Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich Tag für Tag im Verbandsgebiet darum, dass in der „Unterwelt“ und rund um die Abwasserkanäle und die Kläranlage alles richtig funktioniert: Überwachung, Unterhaltung, Kontrolle und Sanierung sind ihre Aufgaben – neben der zentralen Verbandsaufgabe, dem reibungslosen Betrieb der Kläranlage.
Das Kanalnetz im Verbandsgebiet umfasst eine Gesamtlänge von rund 550 Kilometern mit Durchmessern von 250 Millimetern bis 2,6/4,6 Metern. 30 Kilometer hiervon sind verbandseigene Kanäle, 520 Kilometer sind im Eigentum der einzelnen Verbandsmitglieder. Alle anfallenden Arbeiten werden mit eigenem Personal und eigener Gerätschaft ausgeführt.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
