Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar -Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Erster Bürgermeister und Feuerwehr-Dezernent Christian Specht haben die neue Feuerwehr-Drehleiter offiziell in Dienst gestellt: Bei einer Übung barg die Berufsfeuerwehr die beiden Bürgermeister mit ihrem neuen Rettungsgerät aus dem ersten Stock des Rathauses.
„Die neuartige Leiter mit dem Knickgelenk erleichtert die Rettung von Gehbehinderten oder älteren Menschen auch aus schwierig zu erreichenden Gebäudeteilen“, so Kurz nach der Rettungsübung. „Damit investieren wir weiter in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.“ Die gerade in Dienst gestellte Drehleiter hat im letzten Leitersegment ein Gelenk. So kann der Rettungskorb für drei Personen z. B. über Brüstungen abgesenkt werden und ermöglicht einen nahezu ebenen Einstieg für Verletzte oder Gehbehinderte. Durch den ‚Knick‘ in der Leiter werden auch Stellen erreichbar, die mit herkömmlichen Leitern nicht zugänglich sind.
„565 000 Euro hat der Gemeinderat für eine neue Drehleiter bereitgestellt“, berichtet Specht. „Unsere Feuerwehr hat dafür eines der modernsten Rettungsgeräte beschafft, die es derzeit gibt – und zwar als Vorführleiter zum Sonderpreis. Damit konnten wir im Vergleich zum Listenpreis über 100 000 Euro einsparen“, so der Kämmerer weiter. „Darüber hinaus erwarten wir noch eine finanzielle Beteiligung des Landes Baden-Württemberg.“ In ganz Europa gibt es aktuell nur zwei Hersteller von Gelenk-Drehleitern. Beide Typen hatte die Feuerwehr vor der Kaufentscheidung mehrere Tage lang ausgiebig in Mannheim getestet. Die Entscheidung für die jetzt in Betrieb genommene Leiter fiel dann wegen der besonderen Möglichkeiten dieses Typs: Die Drehleiter hat als einziges Modell einen zusätzlichen Teleskopauszug am Gelenkteil, so dass sie Vorsprünge von bis zu 4,75 Metern überwinden kann. Darüber hinaus verhindert ein neuartiges System das gefährliche Aufschaukeln der Leiter: Kurze Hydraulikimpulse gleichen alle ungewollten Bewegungen der Leiter, z. B. durch Lastwechsel oder Wind, zuverlässig aus. Das erhöht die Sicherheit für Feuerwehrleute ebenso wie für gerettete Personen.
Das hoch moderne Gerät ersetzt jetzt die älteste Drehleiter der Mannheimer Feuerwehren, die schon seit 1988 im täglichen Einsatz steht. Die alte Drehleiter war im vergangenen Jahr insgesamt 50 Tage wegen Wartung und Reparaturen nicht nutzbar: Wegen Materialermüdung war z. B. die Halterung der Lichtmaschine gebrochen und konnte nur noch provisorisch repariert werden. Für eine fachgerechte Instandsetzung hätte der komplette Motor des 23 Jahre alten Fahrzeugs ausgetauscht werden müssen – ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Die Feuerwehren in Mannheim verfügen insgesamt über fünf Drehleitern. Drei davon sind in den Feuerwachen der Berufsfeuerwehr in ständiger Bereitschaft. Zwei weitere Leitern sind bei der Freiwilligen Feuerwehr stationiert und werden genutzt, wenn die übrigen Geräte bereits im Einsatz sind oder gewartet werden.
Gleichzeitig mit der neuen Drehleiter wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt, das vom Bund für den Katastrophenschutz in Mannheim angeschafft wurde. Das Fahrzeug ist mit einem 1000-Liter-Tank ausgestattet, seine eingebaute Pumpe fördert bis zu 2000 Liter Löschwasser pro Minute. Mit seinen 600 Meter langen Schläuchen kann das Löschfahrzeug auch weit entfernte Wasserquellen anzapfen. Außerdem verfügt das neue Löschgruppenfahrzeug über einen Lichtmast und eine Umfeld-Beleuchtung, einen Stromerzeuger und Atemschutzgeräte; auch für den zukünftigen Digitalfunk ist es bereits vorbereitet. Das neue Fahrzeug mit Platz für neun Personen wird bei der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Innenstadt stationiert.
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