Frankenthal – Linke mit KBA-Kompromiss unzufrieden

Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Streik der KBA Mitarbeiter in Frankenthal endet mit einem nicht zufriedenstellenden Kompromiss!
Gestern, am 16. Juni 2011, endete der Arbeitskampf im Frankenthaler Werk der Koenig und Bauer AG gegen die geplanten Entlassungen von 200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern mit einem Kompromiss. Nach über sechs Monaten Verhandlungsmarathon und sechs Wochen Streik einigten sich Geschäftsleitung, IG Metall und der Betriebsrat von KBA auf einen Minimalkonsens.
Kathrin Senger-Schaefer, Bundestagsabgeordnete aus dem WK Ludwigshafen, erklärt hierzu:
„Die Geschäftsleitung von KBA konnte sich in wesentlichen Punkten in den Verhandlungen durchsetzen. Die Falzapparatefertigung wird nach Würzburg verlegt,
der Standort Frankenthal wird in zwei Gesellschaften mit ungewisser Zukunft überführt. Die geplanten Kündigungen konnten zwar von 250 auf 90 verringert werden, aber die Standortgarantie gilt nur bis 2013. Es ist eben kein vertretbares Ergebnis, wie Kurt Beck meint.
Die Mitarbeiter werden nach der Umstrukturierung und den Verlagerungen wichtiger Betriebsteile kein Druckmittel mehr haben, wenn die nächsten Stufen der
Betriebsschließung auf Raten kommen. Auch war die Solidarität der MitarbeiterInnen an den anderen Standorten des Druckmaschinenkonzerns mit den Streikenden in Frankenthal gering. Die Menschen werden von der Unternehmensleitung nur als Kostenfaktor behandelt, die Leistungen, die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für den Konzern erbracht haben und weiter erbringen, wird nicht im geringsten anerkannt oder gar belohnt.
Das Ergebnis dieses engagiert und mit viel Solidarität der Frankenthaler und Pfälzer Bevölkerung durchgeführten Streiks ist leider keine große Hoffnung für die Zukunft des Frankenthaler Werks und seiner Beschäftigten.“