Heidelberg – Prof. Will referiert über das Thema Sodbrennen

Heidelberg-Metropolregion Rhein-Neckar – Wenn der Magen sauer wird – Zum „Tag der Verdauung“ am 29. Mai erklärt Prof. Dr. Uwe Will, Chefarzt der SRH Kliniken , was gegen das schmerzhafte Brennen am besten hilft:
Ohne Frühstück eine stressige Situation zu meistern, führt bei vielen Menschen zu Sodbrennen. Das ist kein Wunder, denn unsere Magensäure besteht im nüchternen Zustand hauptsächlich aus Salzsäure. Wenn die Konzentration stark zunimmt oder der Magensaft regelmäßig in die Speiseröhre aufsteigt (Reflux), kann es Probleme geben. Ein brennendes, unangenehmes Gefühl hinter dem Brustbein ist die Folge. Was man dagegen tun kann und ab wann es bedenklich wird, sagt Prof. Dr. Uwe Will, Gastroentereologe der SRH Kliniken.
Sodbrennen ist eine der häufigsten Krankheiten der Inneren Medizin. Dass nach bestimmten Speisen/fettigem Essen, Stress, übermäßigem Zigaretten- oder Alkoholgenuss vereinzelt die Magensäure rebelliert, ist völlig normal. Wird Sodbrennen jedoch zum Dauerbrenner und hält über drei Wochen an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ein Grund kann beispielsweise der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre sein, der so genannte Ösophagussphinkter (UOS). Bei manchen Menschen ist er geschwächt oder schließt nicht richtig und die Magensäure steigt nach oben. „Gefährlich ist Sodbrennen, wenn die Speiseröhre sehr lange der übermäßigen Säure ausgesetzt ist. Das kann die Schleimhaut verändern und bösartige Tumore entstehen lassen. Meist passiert dies jedoch erst nach 10 Jahren kontinuierlicher Belastung. Um den Zustand von Magen und Speiseröhre festzustellen, sollte frühzeitig eine Magenspiegelung gemacht werden. Sind Entzündungen erkennbar, werden Säureblocker in Form von Tabletten verabreicht. Bei größeren Verschlussdefekten kann eine Operation die Alternative sein“, sagt Prof. Dr. Uwe Will.
Das Durchschnittsalter für Menschen mit Sodbrennen beträgt 30 Jahre und älter. Ab zehn Jahren kontinuierlicher Belastung mit zu viel Magensäure kommt es bei 10 Prozent zu Veränderungen der Schleimhaut. Zehn von 100 dieser Patienten haben dann eine so genannte Transformation in einen bösartigen Tumor.
Tritt das Sodbrennen nur ab und zu auf, können Tipps wie „Brot essen“ oder „Milch trinken“ helfen, verlässlich sind sie jedoch nicht. Grundsätzlich sollte über die Art der Ernährung, eventuell Gewichtsverlust sowie über weniger Rauchen, verminderten Stress und reduzierten Alkoholgenuss nachgedacht werden.