Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Am heutigen Montagabend startet die landesweite Vortragsreihe “Schulfrei für die Bundeswehr” im Ludwigshafener Gewerkschaftshaus, Kaiser-Wilhelm-Str. 7 (Nähe Berliner Platz). Ab 18 Uhr referiert Jonna Schürkes von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) aus Tübingen über das Kooperationsabkommen des Bildungsministeriums mit der Bundeswehr. Danach sind alle Anwesenden zur Diskussion eingeladen.
Die Rücknahme dieses Kooperationsabkommens ist Hauptforderung der von einem breiten Spektrum von Friedensinitiativen, kirchlichen und politischen Organisationen, Gewerkschaftsverbänden sowie Lehrer- und Schülervertretungen getragenen Kampagne: „Die von der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbemerkt unterschriebene Vereinbarung ermöglicht der Bundeswehr einen verbesserten Zugang zu Schülern und bindet sie in die Lehreraus- und fortbildung ein. Diese Bevorzugung widerspricht Grundregeln politischer Bildung und dem Schulgesetz und gehört beendet, dies ist für uns ein Wahlprüfstein für die Landtagswahl. Wir wollen über den zunehmenden Werbefeldzug der Bundeswehr aufklären und Schüler, Eltern und Lehrer dazu ermutigen, sich für eine Schule ohne Bundeswehr einzusetzen.“ erläutert Markus Pflüger von der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier die Ziele der Kampagne.
Klaus-Peter Hammer, der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Rheinland-Pfalz unterstreicht die Forderung nach Aufkündigung der
Kooperationsvereinbarung: „Die Kooperation ist ein falsches Signal, die Bundeswehr erhält mit dieser Kooperation ein Alleinstellungsmerkmal, politische Bildung muss in den Händen pädagogischer Fachkräfte bleiben.“
Patrick Simon von der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz ergänzt: “Schülerinnen und Schüler werden meist nicht gefragt, bevor die Bundeswehr kommt, und bei den Bundeswehrveranstaltungen herrscht Anwesenheitspflicht: das ist nicht akzeptabel. Die LSV will selbstbestimmtes Lernen und eine demokratische Schule, die kritisches Denken fördert – die Bundeswehr ist dagegen autoritär, Befehle müssen ausgezuführt werden, die Bundeswehr passt also nicht in die Schule. Zudem wird das Werbeverbot oft durch die Jugendoffiziere missachtet, ihr Besuch bedeutet eine indirekte Werbung bis hin zu direkter Rekrutierung im inoffiziellen Teil.”
Die nächsten Stationen der Vortragstour sind: Worms, Kusel, Mainz, Koblenz, Trier und Neuwied. Nähere Infos unter: www.schulfrei-fuer-die-bundeswehr-rlp.de