Landau / Metropolregion Rhein-Neckar – Gurs-Gedenktafel erinnert an Opfer des Nationalsozialismus – Vor rund 80 Zuschauern wurde am vergangenen Donnerstag eine Gedenktafel vor dem Landauer Stadtarchiv anlässlich der jüdischen Deportationen nach Gurs offiziell vorgestellt. Der Landauer Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer und die Landrätin der Südlichen Weinstraße, Theresia Riedmaier, erinnerten mit Redebeiträgen an jene schrecklichen Ereignisse, die sich vor genau 70 Jahren in Landau abspielten.
„Auch Bürger unserer Stadt waren ein reibungslos funktionierender Teil dieser von Menschenhand gesteuerten und eiskalten Tötungsmaschinerie. Das wollen wir nicht vergessen. Wir sind es den Opfern schuldig – und den jungen Menschen, die unsere Zukunft gestalten werden“, sagte Schlimmer in seiner Rede.
Am 22. Oktober 1940 seien 283 Menschen in Landau zusammengepfercht und unter unmenschlichen Bedingungen vier Tage und drei Nächte auf die lange Reise nach Gurs in Frankreich geschickt worden. Für viele von ihnen sei dies lediglich eine Zwischenstation in die Vernichtungslager des Ostens gewesen.
„Es waren Menschen aus unserer Stadt und unserer Region, die an jenem Tag jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Landau und dem Bereich der heutigen Südlichen Weinstraße zunächst zur Landauer Festhalle und dann zum Hauptbahnhof ‚verbrachten’“, so der Oberbürgermeister.
Dr. Michael Martin, der Leiter des Landauer Stadtarchivs, skizzierte kurz die Abläufe jener Fahrt in das Internierungslager nach Gurs und dankte den Sponsoren, der Stadt Landau und dem Landkreis Südliche Weinstraße. Das Erinnern an die schrecklichen Ereignisse des Nationalsozialismus müsse stets bewahrt werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung verlasen die Schülerinnen und Schüler der „AG gegen Rechts“ des Otto-Hahn-Gymnasiums die Namen der 283 Opfer, die aus Landau abtransportiert wurden.
Das zugehörige Bild zeigt v.l.n.r. Stadtarchivar Dr. Michael Martin, Landrätin Theresia Riedmaier und Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer. Es darf in Zusammenhang mit der Meldung lizenzfrei veröffentlicht werden (Quelle: Stadt Landau).
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