Mannheim / Heidelberg / Karlsruhe – Keine Chance für Langfinger: So schützen Sie sich vor Taschendiebstahl – Zu Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg und dem verstärkt einsetzenden Reiseverkehr finden die Langfinger gerade in bzw. an Zügen und Straßenbahnen aber auch in Kaufhäusern und Fußgängerzonen ideale Bedingungen für den Griff in fremde Taschen und Geldbeutel. Bundes- und Landespolizei wollen deshalb verstärkt gegen Taschendiebe vorgehen und potentielle Opfer aufklären.
Ein “Gedränge” in der S-Bahn, ein Rempeln im Bus oder auf der Straße – und schon kann es passiert sein: Wieder hat ein Taschendieb sein Opfer um Bargeld oder einen Wertgegenstand “erleichtert”. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahre 2008 in Deutschland insgesamt 91.609 Taschendiebstähle angezeigt – umgerechnet rund 250 pro Tag. Damit ist Taschendiebstahl das vierthäufigste Delikt in der Großstadt-Öffentlichkeit – gleich nach Autoaufbruch, Fahrraddiebstahl und Sachbeschädigungen an Autos. Und das, obwohl die Polizeiliche Kriminalstatistik nur den Diebstahl aus am Körper getragenen (Bekleidungs- oder Hand-) Taschen zum Taschendiebstahl rechnet.
Zu Beginn der Schulferien bzw. in der Hauptreisezeit ist hierbei ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen in den großen Bahnhöfen und in den Fernreisezügen festzustellen.
Taschendieb-Banden setzen auf “Arbeitsteilung”
Taschendiebe gehen meist in Teams von mehreren Tätern vor. Dabei nutzen sie häufig Tricks oder ein vorhandenes bzw. selbst verursachtes Gedränge: Einige lenken das Opfer ab, einer “zieht” die Beute, andere decken die Tat und nehmen das Gestohlene an sich. Als Taschendiebe traten in der Hälfte aller Fälle im Jahr 2008 nichtdeutsche Tatverdächtige auf, darunter auch Kinder und Jugendliche. Opfer sind überwiegend Frauen (51,6 Prozent), da an ihre Handtaschen besonders leicht heranzukommen ist.
Die gängigsten Tricks der Ganoven während der Reisezeit sind:
* Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder auf der Treppe von Passanten “in die Zange” genommen; beim Einsteigen in den Bus stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.
* Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Taschendieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm ärgerlich den Rücken zuwendet – und damit die Schultertasche “griffbereit” darbietet.
* Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.
Bundes- und Landespolizei wollen deshalb verstärkt gegen Taschendiebe vorgehen und potentielle Opfer aufklären. Hierzu wird an folgenden Tagen/Örtlichkeiten, gemeinsam mit der örtlichen Polizei, ein Informationsstand zum Thema “Schutz vor Taschendieben” errichtet, um die Reisenden der Deutschen Bahn und Nutzer der Hauptbahnhöfe aktiv aufzuklären und die Tricks der Taschendiebe zu demonstrieren. Der Info-Stand, wo die Polizeibeamten den Bürgern gerne Rede und Antwort stehen, befindet sich in der Bahnhofshalle.
20.07.10 (09:30-15:00) Hauptbahnhof Mannheim – Bundespolizei zusammen mit dem Polizeirevier MA-Oststadt
22.07.10 (09:30-15:00) Hauptbahnhof Heidelberg – Bundespolizei zusammen mit dem Polizeirevier HD-Mitte
27.07.10 (09:30-15:00) Hauptbahnhof Karlsruhe – Bundespolizei zusammen mit dem Polizeipräsidium Karlsruhe
Am 20.07.10 werden weiterhin Beamte des Polizeireviers Heidelberg-Mitte von 13.00 bis 15.00 Uhr im Bereich der vorderen Hauptstraße sowie des Bismarckplatzes Bürger über die Gefahren des Taschendiebstahls informieren.
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