Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Dialog über die Technik von morgen – TECHNOSEUM erhält Freudenberg-Exponate für Nano-Ausstellung
18. Januar 2010. Nanotechnologie lautet der Begriff der Zukunft und deren Potenziale scheinen unbegrenzt. Was heute schon möglich ist, lässt sich anhand zahlreicher Instrumente der Freudenberg Forschungsdienste zeigen. Zwei dieser Geräte werden bei einer Sonderausstellung im Mannheimer TECHNOSEUM zu sehen sein. Dr. Martin Stark, Mitglied der Unternehmensleitung, überreichte die Exponate heute an Museumsdirektor Prof. Dr. Hartwig Lüdtke. Die Ausstellung „Nano! – Nutzen und Visionen einer neuen Technologie“, die vom 18. März bis 3. Oktober 2010 im TECHNOSEUM zu sehen ist und zu den größten und umfassendsten Präsentationen dieser Zukunftstechnologie in Europa gehört, soll eine realistische Auseinandersetzung mit den Entwicklungen innerhalb der Nanoforschung leisten.
Bild v.l.: Dr. Christof Schmitz, Dr. Martin Stark, Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Dr. Gerd Eßwein sowie Dr. Reiner Bappert
„Die Nanotechnologie zählt zu den wichtigsten Technologien der Zukunft. Sie erschließt uns die Welt der allerkleinsten Dinge und birgt zahlreiche Potenziale, die Freudenberg seit Jahren nutzt. Die dadurch gesammelten Erfahrungen finden schon heute Anwendung in der Entwicklung marktfähiger Produkte“, sagte Dr. Martin Stark bei der Übergabe. „Mit der Freudenberg-Leihgabe ist es möglich, den Ausstellungsbesuchern die Welt der Nanotechnologie noch besser zu veranschaulichen und zu zeigen, wo sie eingesetzt wird“, erklärte Prof. Dr. Hartwig Lüdtke.
Ein wichtiges Feld der Nanotechnologie ist die Behandlung von Oberflächen. Hier wird bei Freudenberg unter anderem die Plasmatechnik eingesetzt. Über 99 Prozent der Materie im Universum befindet sich im Plasmazustand. Ein Plasma ist ein Gas, in dem elektrisch geladene Teilchen enthalten sind. Auf der Erde gibt es Plasmen als natürliche Phänomene (Blitze, Polarlichter), aber auch in der Technik (Energiesparlampen, Leuchtstoffröhren, Plasmabildschirme). Mit diesen elektrisch angeregten Gasen lassen sich Oberflächeneigenschaften von Werkstoffen in mikroskopisch kleinen Dimensionen gezielt verändern. Abmessung und Aussehen des Werkstoffes werden allerdings nicht beeinflusst, da die Eindringtiefe extrem gering ist und im Nanometerbereich liegt.
Auf diesem Gebiet betreibt Freudenberg schon seit Jahren Entwicklungsarbeit. Die Früchte dieser Entwicklungen kommen heute unter anderem bei Freudenberg Vliesstoffe zum Einsatz, wenn es darum geht, wasserabstoßende Oberflächen zu erzeugen. So zeigt das erste Exponat der Sonderausstellung einen Vliesstoff der mit einer wasserabweisenden Schicht bedeckt wurde. Die Schichtdicke liegt im Bereich von 5 – 50 Nanometern. Sie bewirkt, dass Wasser nicht mehr eindringt sondern an der Oberfläche abperlt.
Das zweite Exponat verdeutlicht, wie sich Reibung und Verschleiß von bestimmten Gummiwerkstoffen (Elastomeren), die bei der Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik zum Einsatz kommen, reduzieren lassen. Oberflächeneigenschaften wie Härte, Topographie oder Oberflächenenergie werden durch Veränderungen im Nanometerbereich verbessert.
Stichwort: Nanotechnologie
Die Nanotechnologie ist eine noch recht junge Technologie. Der Begriff „Nano“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Zwerg – und zwergenhaft sind die Größenordnungen. Ein Nanometer ist der millardenste Teil eines Meters oder 0,0000001m. Zum Vergleich: Der Durchmesser eines menschlichen Haares ist fünfzigtausend Mal größer. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Zukunftstechnologie sind immens. Sie liegen beispielsweise in der Umwelt- und Energietechnik (Brennstoff- und Solarzellen) sowie der Medizin- oder Informations-technik (neue Speicher und Prozessoren).
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