Landau – Land(l)auskinder starten in die Ferien

Landau i. d. Pfalz / Metropolregion Rhein-Neckar – Betreuungsangebot für Mitarbeiter von elf Landauer Behörden und Institutionen
Damit die Betreuung ihrer Kinder in den Ferien gesichert ist, haben nun Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einiger Behörden und Institutionen in Landau die Möglichkeit, das Angebot der „Land(l)auskinder“ zu nutzen. Das Programm für zwei Wochen Ferienspaß im Sommer wurde nun von der Beigeordneten der Stadt, Maria Helene Schlösser, und den Vertretern der Behörden vorgestellt.
 
Die Betreuung für schulpflichtige Kinder zwischen 6 und 15 Jahren wurde organisiert von der Arbeitsgruppe „Land(l)auskinder“, die sich aus Vertretern von 10 Landauer und Behörden und Institutionen sowie der Bundespolizeiabteilung in Bad Bergzabern zusammensetzt. Gegründet wurde diese Arbeitsgruppe 2007, bis heute hat sich das Netzwerk entwickelt und kann nun entsprechend genutzt werden.
 
„Zwischen 7 und 17 Uhr werden 30 Kinder pro Woche in den ersten beiden Ferienwochen betreut“, erläuterte Andrea Koll von der Polizeidirektion in Landau den Zeitrahmen. Das Protestantische Dekanat in Landau stelle für einige Termine Räumlichkeiten zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Damit habe man einen zentralen Anlaufpunkt geschaffen, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung, Anja Bischoff-Fichtner, die mit zum Organisationsteam gehört. Pro teilnehmender Behörde seien drei Plätze für Kinder vergeben worden, welche auch schnell ausgebucht gewesen seien. „Durch Zuschüsse des Innenministeriums und des Landesjugendamtes und natürlich durch den Arbeitseinsatz der Mitarbeiter liegen die Kosten pro Kind und Woche bei 50 Euro“, berichtet Bischoff-Fichtner weiter.
 
Jede der Behörde und Institutionen gestaltet einen oder zwei Tage während des Ferienprogramms – in jeder nur möglichen Form. Die Universität beteiligt sich finanziell, die Sparkasse übernimmt das Catering, die kostenlose Kontoführung die VR-Bank.
Es sind außerdem jeweils einige Mitarbeiter zur Betreuung vor Ort, sie unterstützen die beiden täglich anwesenden pädagogischen Fachkräfte. Die Mitarbeiter erhalten hierfür Sonderurlaub, da diese Tätigkeit dem Engagement in einem Verein gleichgestellt ist. Es werde als keine Arbeitszeit unrechtmäßig verschwendet. „Der Aufwand pro Behörde ist relativ gering, der Nutzen für viele Mitarbeiter allerdings hoch“, ergänzt die Gleichstellungsbeauftragte. „Das Angebot finanziert sich nur aus Zuschüssen und den Beiträgen der teilnehmenden Behörden und Institutionen“, betont sie ausdrücklich. „Es fließen keine Staatsgelder in dieses Projekt.“
Angeboten werden Ausflüge sowie lehr- und spaßreiche Tagesgestaltungen. Mit dabei ist eine Besichtigung des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern, ein Besuch des Landauer Zoos und des Wild- und Wanderparks in Silz sowie das Thema Selbstversorgung bei Verletzungen, gesunde Ernährung und das Kennenlernen von Polizei und Feuerwehr.
 
Und damit die Aktion keine Eintagsfliege bleibt, arbeitet das Team schon an Ideen für 2010. „Wir wünschen uns noch viele weitere Institutionen und auch Firmen aus der freien Wirtschaft, die sich beteiligen. Denn unser hochgestecktes Ziel ist, dass wir irgendwann in den vollen sechs Wochen Ferien eine Betreuung anbieten können“, so Bischoff-Fichtner. Zum Namen „Land(l)auskinder“ erklärte Schlösser: „Einmal haben wir den Wiedererkennungswert des Wortes „Landau“ dabei. Dann soll das Wort „Laus“ für ein lockeres und unverkrampftes Umherhüpfen der Kinder stehen, wie auch die sechs Füße für mehrere Standbeine, die das Projekt tragen. Die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten sich ein Logo überlegen, das Gewinnerbild der Laus erhält einen Preis von der VR-Bank.
 
Das Projekt stehe im Blickpunkt der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Natürlich erhoffen wir uns davon auch eine positive Rückwirkung auf die Bereitschaft zu Flexibilität bei unseren Mitarbeitern“, so Edgar Tomljanowic vom Finanzamt Landau. „Dieses Angebot soll sie motivieren.“ Man möchte ein Vorbild geben für andere Arbeitgeber und das politische Credo „kinderfreundliches Rheinland-Pfalz“ umsetzen.