Heidelberg – Von Spiel zu Spiel
Der Blick auf die Tabelle verrät es: Die MLP Academics Heidelberg haben einen starken Saisonstart hingelegt. Sechs Siegen stehen gerade einmal drei Niederlagen gegenüber. Eine davon, die gegen Essen nämlich (86:87), wäre durchaus vermeidbar gewesen. Die anderen beiden kamen gegen Düsseldorf und Göttingen zustande, die zusammen mit der BG Karlsruhe die Elite der Pro A bilden. Mit dieser Momentaufnahme sind die Heidelberger weit weg von „fivehundred“, wie die US-Amerikaner sagen – einer ausgeglichenen Bilanz. Und das im positiven Sinne! Letzte Saison hieß es nach neun Spielen 5:4, 2010/2011 sogar 2:7. Man möchte sich aber nicht über die aktuelle Lage ergötzen, sondern die positiven Erfahrungen mitnehmen und die Bilanz ausbauen. Es soll schließlich in die Playoffs gehen! Ungefähr jedes dritte Spiel verloren letztes Jahr Chemnitz und Kirchheim – und die wurden dritter beziehungsweise zweiter! Sollten die Academics den Kurs halten, ist Heimrecht in der ersten Playoffrunde einkalkulierbar.
Bis dahin ist es jedoch noch ein ewig weiter Weg. Niemand wird sich die Vorschusslorbeeren aufsetzen wollen – nach zehn Spieltagen macht es wenig Sinn, an die Playoffs zu denken. Der nächste Gegner der Academics ist playoff-erfahren: Er heißt BV Chemnitz 99. Die Spieler von Felix Schreier sind im Schnitt zwei Jahre älter als die von Tony Garbelotto, vor allem bedingt durch Aufbauspieler John Redder Bynum (Jahrgang 1978) und Aushilfs-Big Man Andreas Endig (ebenfalls 1978), die den Schnitt in die Höhe ziehen. Sie sind zwölf Jahre älter als ihr Trainer: Felix Schreier ist der jüngste Coach der Liga und amtierender „Trainer des Jahres“ zusammen mit Silvano Poropat (MBC). Schreier hatte die Niners nach dem Weggang von Torsten Loibl, der mit den Sachsen fast in die Bundesliga aufgestiegen war, übernommen. Sensationell belegte der 23-jährige den dritten Platz, musste sich aber in der ersten Playoffrunde den sechstplatzierten Giants Düsseldorf um Aubrey Reese geschlagen geben. Somit fand die tolle Entwicklung während der regulären Saison ein jähes Ende, was dieses Jahr anders werden soll. Bis jetzt läuft es aber nicht so überragend. Gerade auswärts kommen die Niners nicht ins Rollen. In Leipzig (74:90), Vechta (66:85) und in erster Linie in Cuxhaven (65:99) gab es derbe Schlappen. Das Gesicht der Mannschaft, Gary Johnson, verließ die Ostdeutschen im Sommer Richtung Düsseldorf. Diese Lücke konnte die Mannschaft bisweilen noch nicht schließen. Die Bilanz lautet 5:5. Beeindruckende Siege verzeichneten die BV-ler gegen Paderborn (88:71) oder gegen Essen (75:51). Genau das, was den Academics nicht recht gelingen will, klappt bei den Niners hervorragend: In der eigenen Halle Punkte einsammeln. Ein Duell der Gegensätze also…
Tristan Blackwood unterschrieb während der vergangenen Woche einen Vertrag bis Jahresende. Der Kanadier ist genau wie die Verantwortlichen sehr erfreut über die weitere Zusammenarbeit. Die Spielübersicht und Uneigennützigkeit des Point Guards hat das Management überzeugt. Er passt hervorragend zur Mannschaft und ist integriert.
Am Samstag heißt es wieder: Von Spiel zu Spiel denken, die Playoffs sind noch weit. Jeder Sieg zählt!
BV Chemnitz 99 – MLP Academics Heidelberg
Samstag, 24. November um 19:30
Richard-Hartmann-Halle, Fabrikstraße 9, 09111 Chemnitz