Viernheim/Metropolregion Rhein-Neckar – 20.000 Euro Preisgeld für Viernheimer „Energiekarawane“ – Stadt Viernheim ist Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2010“
Die Stadt Viernheim gehört zu den Gewinnern des Bundeswettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz 2010“, den das Bundesumweltministerium in Kooperation mit der „Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz“ ausgeschrieben hat. Viernheim erhielt die Auszeichnung für ihre „Energiekarawane“, eine Aktion, die Bürgerinnen und Bürgern in den eigenen vier Wänden eine kostenlose, umfassende Beratung zur energetischen Sanierung ihrer Gebäude anbietet.Bürgermeister Matthias Baaß, Philipp Granzow und Annette Rihm vom Viernheimer Brundtlandbüro nahmen gestern (18.11.) den Preis aus der Hand von Staatssekretärin Katherina Reiche in Bonn entgegen. Laut Wettbewerbsregeln müssen die Gewinner das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro wieder in die Umsetzung von Klimaschutz-Vorhaben investieren. Dazu Baaß: „Das Preisgeld soll dafür verwendet werden, die kommunale Klimaschutzstrategie weiter zu entwickeln. Dabei werden die erneuerbaren Energien und Beteiligung der Öffentlichkeit einen besonderen Stellenwert erhalten.“ Staatssekretärin Katherina Reiche gratulierte der Stadt Viernheim und den weiteren Preisträgern.
Entwicklung eines maßgeschneiderten Angebotes
Seit 15 Jahren bietet Viernheim seinen Bürgerinnen und Bürgern ein kommunales Förderprogramm für energetische Sanierungen an. Aus Unzufriedenheit über die damit erreichten Sanierungsquoten entstand die Idee zur „Energiekarawane“. Dahinter stand die Überzeugung, Menschen für ein so komplexes Thema wie energetische Sanierung am besten im persönlichen Gespräch und das möglichst im vertrauten Umfeld, also zuhause, gewinnen zu können. Im Umkehrschluss hieß das, Energieberater in die Stadtviertel zu schicken, um dort zu Sanierungsmaßnahmen zu beraten. Die erste „Energiekarawane“ startete im April 2009. Vorab waren alle Hauseigentümer des ausgewählten Quartiers durch einen Brief von Bürgermeister Matthias Baaß persönlich auf das städtische Angebot aufmerksam gemacht worden, alle übrigen Bewohner wurden durch eine Postwurfsendung informiert, Pressearbeit und Poster vervollständigten die Aktion. Um ihrem Namen alle Ehre zu machen, startete die Aktion mit einer „echten Karawane“. Ein Zelt wurde errichtet und Energieberater zogen von Kamelen begleitet von Haus zu Haus.
Ständige Weiterentwicklung garantiert Qualität und Erfolg
Ein Drittel der durch die Aktion beratenen 135 Bürgerinnen und Bürger entschloss sich, energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Doch die Stadt war mit dem Erreichten noch nicht ganz zufrieden. Aus den Ergebnissen einer ausführlichen Evaluierung der ersten Aktion leitete die Stadt Verbesserungen für eine zweite „Energiekarawane“ ab. Jetzt wurde auf die Auftaktveranstaltung mit Kamelen verzichtet, ebenso darauf, von Tür zu Tür zu ziehen und einfach zu klingeln. Stattdessen verabredeten die Energieberater telefonisch vorab Beratungstermine. So wurden ausschließlich Personen beraten, die wirklich an energetischen Sanierungen interessiert waren. Der Erfolg gab den Änderungen Recht: Zwei Drittel der in dieser Runde beratenen 100 Personen wollen Sanierungsmaßahmen durchführen. In diesem Jahr hat die Stadt zwei weitere „Energiekarawanen“ gestartet, auch hier werden jeweils die Erfahrungen aus den vorhergehenden zum Tragen kommen. Wie erfolgreich die Aktion, die in der Bevölkerung durchweg auf positiver Resonanz gestoßen ist, wirklich ist, wird sich spätestens dann zeigen, wenn die Anzahl der Anträge für das städtische Förderprogramm „Wärmetechnische Sanierung“ aus den entsprechenden Quartieren ausgewertet sein wird.
Beim Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2010“, den das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gemeinsam mit der beim Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelten „Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz” durchgeführt hat, wurden insgesamt 172 Beiträge in drei unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Stadt Viernheim hat sich mit der Aktion „Energiekarawane“ in der Kategorie „Erfolgreich umgesetzte, innovative Aktionen zur Beteiligung und Motivation der Bevölkerung bei der Realisierung von Klimaschutzmaßnahmen“ beworben. In dieser Kategorie gab es 45 Bewerber, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden, die jeweils ein Preisgeld von 20.000 Euro erhalten. Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie Fotos von der Veranstaltung und vom ausgezeichneten Projekt unter www.kommunaler-klimaschutz.de/wettbewerb .
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