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Ludwigshafen – Stadt baut Betreuungsangebot aus: Gemeinsame Kraftanstrengung für Familien

Ludwigshafen / metropolregion Rhein-Neckar – Zum Beginn des neuen Kindergartenjahres stehen in Ludwigshafen 6.033 Kindergartenplätze zur Verfügung, darunter 966 Plätze für Zweijährige. 337 Plätze in Krippen und in der Kindertagespflege stehen für unter zweijährige Kinder bereit. Damit liegt die Versorgungsquote für zweijährige Kinder bei 64 Prozent, für Kinder unter drei Jahren liegt sie insgesamt bei knapp 30 Prozent. In den kommenden beiden Jahren sollen weitere Plätze geschaffen und damit eine Versorgungsquote von 46 Prozent für unter dreijährige Kinder erreicht werden. Dann verfügt Ludwigshafen über 6.569 Kindergartenplätze, davon 1.358 für zweijährige Kinder, 518 Krippenplätze und 200 Plätze in der Kindertagespflege. 2006, zu Beginn des Ausbauprogramms, standen 5.207 Kindergartenplätze zur Verfügung.
“Eine kindgerechte, pädagogisch hochwertige Betreuung in modernen Einrichtungen, die es Eltern ermöglicht, Familie und Beruf gut zu vereinbaren, ist eines der wichtigsten Ziele der Familienpolitik in Ludwigshafen. Wir haben in einer gemeinsamen Kraftanstrengung für die Familien in der Stadt nun zum Beginn des neuen Kindergartenjahres ein bedeutendes Etappenziel erreicht und können fast 30 Prozent der Kinder unter drei Jahren eine Betreuung anbieten. Dies wird nicht ausreichen, um den gesamten Bedarf abzudecken, deswegen wird derzeit in allen Stadtteilen deutlich sichtbar weiter an einer Erweiterung des Betreuungsangebotes gebaut”, so Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse in einer Pressekonferenz am 9. Juli 2013, in der sie gemeinsam mit Jugenddezernentin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg, den beiden Stadtdekanen Barbara Kohlstruck, protestantische Kirche, und Alban Meißner, katholische Kirche, sowie dem Vorstand der GAG Ludwigshafen am Rhein, Ernst Merkel, das Ludwigshafener Ausbaupaket für die Kinderbetreuung erläuterte.
Nachholbedarf gibt es vor allem in den Stadtteilen Friesenheim, Süd und Rheingönheim. In Friesenheim wird deswegen das Kinderhaus am Ebertpark ausgebaut, in Süd entstehen Neubauten im Bereich der Christian-Weiß-Siedlung und auf dem ehemaligen Depotgelände an der Lagerhausstraße. In Rheingönheim wird die protestantische Kita Regenbogenland im Zuge eines Neubaus erweitert. Die Stadt wird die Entwicklung der Nachfrage insbesondere im Krippenbereich aufmerksam beobachten, um bedarfsgerecht reagieren zu können.
“Wir werden Eltern, die dringend einen Betreuungsplatz brauchen, nicht abweisen. Deswegen halten wir Reserveplätze in der Pfingstweide vor. Außerdem hat der Jugendhilfeausschuss einer Kostenübernahme für Eltern zugestimmt, die keinen kostenfreien Kita-Platz erhalten können und auf einen Krippenplatz oder Tagesbetreuung ausweichen. Die Stadt Ludwigshafen übernimmt ab 1. August die Elternbeiträge für Krippenplätze und die Kostenbeteiligung der Eltern für Kindertagespflege bis zur Bereitstellung eines beitragsfreien Kindergartenplatzes. Darüber hinaus werden wir in zwei städtischen Kindertagesstätten in einem zunächst zwei Jahre festgelegten Modellprojekt sechs Krippenplätze pro Einrichtung teilen, so dass dann pro Kita zwölf statt sechs Kinder tageweise betreut werden können. Wir sind zuversichtlich, dass es uns gemeinsam mit den Eltern gelingen wird, gute Lösungen für ihren Nachwuchs zu finden”, so Prof. Dr. Cornelia Reifenberg.
Derzeit gibt es in Ludwigshafen insgesamt 76 Einrichtungen (ohne Horte), davon 31 städtische Kindertagesstätten, 19 Kindergärten in protestantischer Trägerschaft, 21 Kindergärten in katholischer Trägerschaft und fünf Einrichtungen anderer Träger. Der Deutsche Kinderschutzbund Ludwigshafen (DKSB) engagiert sich im Auftrag der Stadt Ludwigshafen bei der Einwerbung, Vermittlung und Betreuung der Kindertagespflegepersonen. Aktuell können bei 98 Tagespflegepersonen 240 Plätze in Kindertagespflege angeboten werden, davon sind 131 Plätze mit Kindern im Alter von unter drei Jahren belegt. Ziel ist es, für Kinder unter drei Jahren 200 Kindertagespflegeplätze anbieten zu können. Bei der Bedarfsplanung für den Ausbau des Betreuungsangebotes insgesamt geht die Stadt weiterhin von 1.500 Kindern pro Jahrgang aus.

Schwerpunkt des Ausbaus nun bei kirchlichen Einrichtungen
Ein Schwerpunkt des Ausbaus der Kindertagesstätten liegt im laufenden und kommenden Jahr auf 15 Einrichtungen der Kirchen, die neu, um- und ausgebaut werden. Dazu haben die Träger, in der Regel sind dies die Kirchengemeinden, und die GAG Erbbaurechtsverträge sowie die Stadt mit der GAG Geschäftsbesorgungsverträge für die Dauer von 30 Jahren abgeschlossen. Inhalt dieser Verträge ist die Umsetzung der Baumaßnahmen sowohl in der Abwicklung als auch in der Finanzierung durch die GAG. Die einzelnen Kirchengemeinden bleiben weiterhin Träger der Einrichtungen, die Stadt Ludwigshafen erstattet der GAG die entstandenen Kosten der Baumaßnahmen. So entstehen in den 15 kirchlichen Einrichtungen insgesamt 198 neue Kindergartenplätze und 80 neue Krippenplätze, 35 Kindergartengruppen können für die Aufnahme von Zweijährigen geöffnet werden und 210 Kindern dieser Altersgruppe einen Betreuungsplatz bieten. Gebaut wird nun in den acht protestantischen Kindergärten Apostelkirche, Friedenskirche, Hummelnest, Johanneskäfer, Käthe-Kollwitz, Kunterbunt, Lukaskirche und Regenbogenland sowie in den sieben katholischen Kindergärten Christ König, Heilig Geist, Heilig Kreuz, St. Dreifaltigkeit, St. Hildegard, St. Josef und St. Sebastian II.
Mit Ausnahme des protestantischen Kindergartens Apostelkirche nehmen alle Kindergärten für die Dauer der Baumaßnahme Ausweichquartiere in Anspruch. Für zehn Kindergärten mussten Pavillons gestellt werden, drei Einrichtungen konnten in kirchlichen Räumen und eine Einrichtung in freien Räumen einer städtischen Kindertagesstätte untergebracht werden. “Es ist in unserer Stadt eine gute Tradition, den Eltern neben städtischen Kindergärten eine konfessionelle Betreuung für ihren Nachwuchs anzubieten. Wir können mit großer Freude feststellen, dass auch für kommende Generationen das partnerschaftliche Miteinander von Stadt und Kirchen eine Säule des gesellschaftlichen Lebens in Ludwigshafen bleiben wird. Mein Dank gilt daher allen, die geholfen haben, eine tragfähige Lösung zu erarbeiten, und an die GAG, die einmal mehr wichtiger Mitstreiter in einem essentiellen Themenbereich der Stadtentwicklung ist”, so OB Dr. Eva Lohse. Auch Prof. Dr. Cornelia Reifenberg würdigte das Engagement der Kirchen beim Ausbau des Betreuungsangebotes in Ludwigshafen. “Wir führen hier eine Zusammenarbeit fort, die allen Partnern und vor allem den Familien in Ludwigshafen Nutzen bringt. Vor einigen Jahren haben wir mit der Kofinanzierungsvereinbarung dazu den Grundstein gelegt, auf dem nun im wahrsten Sinne des Wortes, neue Häuser gebaut werden können”, so die Beigeordnete.
“Um dem Erfordernis ausreichend Kindertagesstättenplätze zur Verfügung stellen zu können, Rechnung zu tragen, wurden zwischen acht Kirchengemeinden als freien Trägern und der GAG als Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Ludwigshafen Erbbaurechtsverträge geschlossen, mit denen die Gebäudeträgerschaft von den Kirchengemeinden an die GAG überging. Auch wenn der Weg dahin nicht immer einfach war, so sind wir dankbar, als Kirchengemeinden durch die Übernahme der Gebäudeträgerschaft durch die GAG finanziell entlastet worden zu sein. Ebenso sind wir froh, die Stadt darin unterstützen zu können, die notwendige Zahl von Kita-Plätzen anbieten zu können, indem wir kirchliche Räumlichkeiten für den Ausbau zur Verfügung stellen konnten. Letzten Endes haben beide Seiten dabei gewonnen – insbesondere aber die Kinder und die Familien in Ludwigshafen”, so Dekanin Barbara Kohlstruck.
“Die grundsätzlich gute Zusammenarbeit mit der Stadt Ludwigshafen hat hier eine positive Fortsetzung gefunden. Mit Hilfe der Stadt kann das Angebot für Kinder unter drei Jahren erweitert werden und dadurch kann auch auf die veränderten Lebensbedingungen der Kinder besser eingegangen werden. Im ganzen Prozess herrschten eine gute Gesprächsatmosphäre, ein partnerschaftliches Verhältnis und ein vertrauensvolles Miteinander. Wir wissen unsere Kindertagesstätten in baulicher Hinsicht in guten Händen”, ergänzte Dekan Alban Meißner. Partner der Stadt und der Kirchen beim Kita-Ausbau ist das Immobilienunternehmen GAG Ludwigshafen am Rhein. “Die GAG arbeitet seit vielen Jahren sehr eng mit der Stadt zusammen, wenn es um den Umbau und den Neubau von Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen in Ludwigshafen geht. Die Erfahrungen, die wir dort gesammelt haben, können wir jetzt sinnvoll einsetzen, wenn es darum geht, den umfangreichen Ausbau von 15 Einrichtungen freier Träger zu stemmen. Dies stellt für uns eine besondere Herausforderung, hinsichtlich des Zeitplanes, wie auch im Hinblick auf die Logistik und die Abstimmung mit den vielen externen Planern und Ausführenden dar. Die Fertigstellung ist ja so terminiert, dass der Betrieb in der zweiten Jahreshälfte 2014 aufgenommen werden kann”, so GAG-Vorstand Ernst Merkel.

Betriebskindergärten bieten ebenfalls Plätze an
Die Stadt unterstützt außerdem Betriebe, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinderbetreuung unterstützen wollen, und deswegen Betreuungsplätze in einer eigenen Betriebskindertagesstätte anbieten. Die Stadt beteiligt sich an diesem Angebot finanziell entsprechend den Vorgaben des Kindertagesstättengesetzes. In diesen Einrichtungen sind auch Plätze für Ludwigshafener Kinder vorgesehen und zwar bei den Einrichtungen der BASF SE (110 Plätze für unter Dreijährige), bei der Hochschule Ludwigshafen (15 Plätze für Kinder von 0 bis Schuleintritt), im Klinikum Ludwigshafen (11 Plätze für unter Dreijährige) sowie bei der BG Unfallklinik (10 Plätze für unter Dreijährige). Diese Plätze werden die von der Stadt für 2015 angestrebte Versorgungsquote von 43 Prozent nochmals um drei Prozent anheben.

Über 80 Millionen Euro für Ausbau des Betreuungsange-botes
Bis 2015 werden in den Ausbau des Betreuungsangebotes voraussichtlich 83,35 Millionen Euro investiert, davon entfallen 32,16 Millionen Euro auf städtische Kindertagesstätten und 51,19 Millionen Euro auf Kindertagesstätten freier Träger. Zu den Gesamtkosten werden Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 10,3 Millionen Euro erwartet, 6,47 Millionen entfallen auf die Projekte der Stadt, 3,89 Millionen auf die der freien Träger. Damit decken die Fördermittel rund 12,37 Prozent der Investitionskosten ab. “Damit wird einmal mehr deutlich, dass die Kommunen den Löwenanteil des Ausbaus zu stemmen haben, hier sehe ich dringenden Bedarf einer Nachfinanzierung durch Bund und Länder. Dies haben wir auch für den Deutschen und Rheinland-Pfälzischen Städtetag mehrfach deutlich gemacht”, so OB Dr. Eva Lohse. Weitere Herausforderung für die Städte bleibe außerdem der Fachkräftemangel.

Rechtsgrundlagen
Zum 1. August 2013 tritt bundesweit der Rechtsanspruch für jedes Kind auf eine institutionelle Betreuung oder eine Betreuung in der Kindertagespflege mit dem vollendeten ersten Lebensjahr in Kraft. Schon seit dem 1. August 2010 besteht in Rheinland-Pfalz ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr bis zum Schuleintritt.

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