Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar – Eulen vor der Ausfahrt nach Eisenach
(gek) Die Jungen wurden ins kalte Zweitligawasser geworfen und schlugen sich prächtig. Ob das ein Jan Claussen war, ein Erik Schmidt oder ein Christopher Klee – dieses Trio hatte am Tag der deutschen Einheit seinen Anteil am 31:26-Erfolg über die HSG Nordhorn-Lingen. Und nicht zu vergessen – Christian Klimek, der mit viel Einsatz und einem großen Willen sowohl in der Abwehr als auch im Angriff Vorbildhaftes leistete. Man hatte unwillkürlich den Eindruck, als hätten die Ausfälle von Ognjen Backovič (8. Minute) und Arni Thor Sigtryggsson (31. Minute) das Team von Cheftrainer Thomas König noch enger zusammenrücken lassen, getragen von einem Publikum, das ein feines Gespür für die Situation hatte und die Mannschaft phantastisch unterstützte. Seinen Anteil am zweiten Heimsieg in Folge hatte auch ein bärenstarker Kevin Klier im TSG-Gehäuse, der, kaum war beim Stand von 24:23 die Schlussviertelstunde angebrochen, gleich dreimal den Ausgleich verhinderte. Die Partie kippte nicht mehr und die Rothemden nutzten die Fehler der ungeduldiger werdenden HSG-Formation konsequent aus. Das 31:26 war ein Sieg des Willens, der Leidenschaft und absolut verdient.
Nur drei Tage nach dem Sieg über Nordhorn-Lingen geht es für Thomas König und seine Ballwerfer nach Eisenach. Unter der Wartburg gibt´s angesichts des bisherigen Verlaufs zufriedene Mienen. Fünf Auftritte haben die Handballer von Adalsteinn Eyjolfsson in der Liga absolviert und vier davon gewonnen. Die Thüringer starteten mit einem 28:24 in Leipzig, schlugen dann Saarlouis 31:28 und siegten anschließend in Rostock 27:23. Etwas überraschend kam die Niederlage im zweiten Heimspiel gegen Bittenfeld, das mit 23:22 knapp die Oberhand behielt. Und als ob es diesen Dämpfer auf eigenem Parkett gar nicht gegeben hätte, trumpften Nick Heinemann und seine Kollegen im folgenden Match in Erlangen mächtig auf. Mit sage und schreibe neun Toren Differenz lag Eisenach nach 60 Minuten bei den sonst so heimstarken Franken vorne, was Thomas Levknecht, Eisenachs Pressesprecher, wie folgt kommentierte: “Von Anfang hat alles gestimmt, die Mannschaft hat richtig gut gespielt und stand in der Abwehr wirklich klasse.” Und: “Zuletzt haben wir dort 1996 gewonnen.” Na, wenn das mal kein Grund zum Feiern war…
Eisenach ist aktuell auf Rang drei notiert und hat nach Emsdetten, das bislang eine makelloses Bilanz aufweist, die zweitbeste Defensive aufzuweisen. In der vergangenen Runde gelang den Eulen ein wahrer Coup, als sie beim ThSV mit 25:22 gewonnen haben. Damals, Anfang März war das, fuhren die Pfälzer aufgrund der Ausfälle von Andrej Kogut, Benjamin Matschke und Mindaugas Veta gehandicapt gen Nordosten – und dieses Mal in einem noch stärkeren Ausmaß. Ognjen Backovič, der heute von Dr. Sven Rößing operiert wurde, Maximilian Kraushaar, Arni Sigtryggsson, Benjamin Matschke und Felix Kossler fehlen gegen die Wartburgstädter, was zur Folge hat, dass im Rückraum Jan Claussen, Christopher Klee und Adrian Fritsch neben Regisseur Andrej Kogut agieren werden. “Wir haben noch weniger Rückraumspieler als im März zur Verfügung und damit eine noch schlechtere Ausgangsposition”, konstatiert Linksaußen Philipp Grimm, der im Abschlusstraining beim Fußballspiel “Alt gegen Jung” zu den Siegern gehörte. “Wir müssen im Angriff geduldig spielen, zu einfachen Toren kommen und in der Abwehr gut stehen und aggressiv zu Werke gehen. Dann haben wir eine kleine Chance.”
Die Partie in der Werner-Aßmann-Halle leiten Jörg Berning und Hendrik Thiemann, beide kommen aus Steinfurt. Der Anwurf erfolgt am Samstag, 06. Oktober 2012, um 19:30 Uhr.
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