Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – In einem langjährigen Prozess gelang es der Stadt Mannheim und dem Förderkreis Alte Neckarauer Friedhofskapelle e.V. das Ensemble der Neckarauer Friedhofskapelle zu restaurieren. Am 21. März übergaben Bürgermeister Lothar Quast, C. Helmut Wetzel, der Vorsitzende des Förderkreises und Andreas Adam, Eigenbetriebsleiter Friedhöfe Mannheim, die Kapelle mit einem Festakt der Öffentlichkeit.- Auf dem Foto v.l.n.r. Bürgermeister Lothar Quast, C. helmut Wetzel und Andreas Adam, Eigenbetriebsleiter Friedhöfe
„Dass wir diesen besonderen Tag heute begehen können, verdanken wir zu einem sehr großen Teil dem Förderkreis Alte Neckarauer Friedhofskapelle“, betonte Quast das großzügige finanzielle Engagement des Förderkreises. “Ihre engagierte Zielstrebigkeit hat uns alle immer wieder angetrieben“, bedankte er sich bei dessen Vorsitzendem Wetzel. „Wir sind mit Ihnen stolz, heute die fertig sanierte Kapelle feierlich der Öffentlichkeit übergeben zu können.“
Die neugotische Kapelle auf dem Neckarauer Friedhof wurde in den Jahren 1900 bis 1902 errichtet und diente rund 80 Jahre lang als Trauerhalle. Seit 1972 steht sie unter Denkmalschutz. Nach dem Bau der neuen Trauerhalle 1980 verschlechterte sich der Zustand des Ensembles zusehends. Auf Initiative des Altstadtrats C. Helmut Wetzel gründete sich 2002 der Förderkreis Alte Friedhofskapelle Neckarau e.V. Schon 1999 hatte Wetzel anlässlich seines sechzigsten Geburtstags 15.000 DM für den Erhalt der Kapelle gespendet. In den Folgejahren kamen beträchtliche Summen an Spendengeldern zusammen. Mit einem Zuschuss des städtischen Haushalts von 390.000 Euro und der Beteiligung des Eigenbetriebs von 170.000 Euro konnte die Restaurierung dann in den Folgejahren realisiert werden.
Im Spätsommer 2008 begann die Stadt mit der wichtigsten Arbeit des Großprojekts: in einem Spezial-Injektionsverfahren wurde das gesamte Fundament der Kapelle und des Aufbahrungstraktes neu unterfangen, um so weitere Absenkungen des Gebäudes zu verhindern. Es folgten die Dachdeckerarbeiten, Steinmetzarbeiten, Maler- und Verputzarbeiten und zuletzt auch der Austausch und die Sanierung der Fenster. Auch hier engagierte sich der Verein durch die weitere Akquise von Spenden, die es ermöglichten, statt der ursprünglich vorgesehenen einfachen Verglasung eine bunte Kathedral-Verglasung einzubauen.
Dr. Friedrich Werner hat zusätzlich zu seinen mehrfachen großzügigen Spenden eine Engelsfigur gestiftet, die über dem Eingangsportal angebracht wurde und den in den Kriegsjahren verloren gegangenen Engel ersetzt. Über alte Fotoaufnahmen war eine ursprungsnahe Rekonstruktion zu erreichen. Der Engel ist eine Arbeit der Karlsruher Bildhauermeisterin Antje Bessau. Die Restaurierung der Kapelle kostet insgesamt rund 750.000 Euro. Die Spendensumme belief sich bisher neben Verglasung und Engelskulptur auf 190.000 Euro. Die Räume der sanierten Kapelle werden künftig als Urnenhalle genutzt.
„Diese Anlage soll Neckarau zur Zierde gereichen und Freude bereiten“, zitierte Quast den Architekten Gustav Uhlmann, der im Jahre 1898 die Kapelle baute.
Den Ökumenischen Segen gaben Pfarrerin Regina Bauer und Pfarrer Martin Wetzel, für die musikalische Untermalung sorgte das Händel-Orchester, der Sängerbund Harmonie und die Sängerhalle Germania.
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