• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Frankenthal – Gedenkveranstaltungen zur “Reichskristallnacht” in Frankenthal

Frankenthal/Metropolregion Rhein-Neckar. Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal erinnert jedes Jahr am 9. November an die “Reichskristallnacht” in Frankenthal. Die Gedenkveranstaltung beginnt am Donnerstagabend um 18.30 Uhr im Rathaus und endet um 19.30 Uhr am Gedenkstein für die Synagoge in der Glockengasse. In seiner Ansprache erinnert Bürgermeister Andreas Schwarz an die Gräueltaten der NS-Diktatur. Herbert Baum vom Förderverein informiert über die in Frankenthal geborene Tochter des Kantors Levi, Paula Salomon-Levi. In den 1930 Jahren war sie in Berlin eine bekannte Sängerin. Sie überlebte in Holland. Eugen Orkin, Lehrer an der Städtischen Musikschule, gestaltet das Rahmenprogramm. Am Gedenkstein in der Glockengasse spricht Rüdiger Stein (Förderverein) ab 19.15 Uhr über die „Reichskristallnacht“.

Die Nacht vom 9. auf 10. November 1938 bleibt den Juden weltweit als “Reichskristallnacht” bis heute in Erinnerung. In 48 Stunden wurden in Deutschland mindestens 91 Juden ermordet, mehr als 1400 Synagogen und Beträume verwüstet und etwa 7500 Geschäfte geplündert. Auch in Frankenthal wurde am Morgen des 10. November das Innern der Synagoge in der Glockengasse in Brand gesteckt. Noch während die Feuerwehr die Flammen bekämpfte, zogen Frankenthaler Nationalsozialisten durch die Stadt und verwüsteten zahlreiche jüdische Geschäfte und Wohnungen. Ihnen folgte wenig später die Geheime Staatspolizei (Gestapo), die 23 Frankenthaler Juden in „Schutzhaft“ nahm, unter anderem Julius Abraham und Carl Schweitzer. Sie wurden am nächsten Tag in das Konzentrationslager Dachau bei München überführt.

Am Mittwoch 8. November, 19 Uhr, im VHS-Bildungszentrum, Schlossergasse 10, informiert Herbert Baum in einem Vortrag über “Leben? Oder Theater? Das Leben der Charlotte Salomon“. Der Eintritt ist frei. Die in Frankenthal geborene bekannte Sängerin Paula Levi-Lindberg heiratet 1930 den Berliner Arzt Albert Salomon. Als Stiefmutter kümmert sie sich auch um dessen Tochter Charlotte. Das 13jährige Mädchen leidet unter den bisherigen Familienverhältnissen. Ihre Mutter und deren Schwester haben sich selbst getötet. In der Jugendphase ist sie den Auswirkungen der NS-Diktatur ausgesetzt. 1939 flüchtet sie zu ihren Großeltern nach Südfrankreich. Dort erlebt sie die Selbsttötung der Großmutter und die Internierung im Lager Gurs.

Bevor sie an ihrem Leben verzweifelt, zieht sie sich zurück und malt innerhalb von zwei Jahren rund 1300 Kunstwerke, in denen sie sich mit ihrem bisherigen Leben auseinandersetzt: “Leben? oder Theater?” Sie heiratet und wird schwanger. 1943 wird sie im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Ihr künstlerisches Lebenswerk blieb erhalten. Der Vortrag beschreibt das Leben Charlottes anhand ausgewählter Werke aus ihrem Nachlass. Im Buchhandel gibt es mehrere Darstellungen zum Leben und Werk von Charlotte Salomon.

Informationen: www.juden-in-frankenthal.de

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de