Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar (gek) – Eulen bei Champions-Legaue-Teilnehmer SG Flensburg-Handewitt zu Gast
Auf einem übergroßen Banner des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ist dieser Tage an einem Ludwigshafener Hochhaus der Spruch zu lesen “Lieber gegen Mainz und Dortmund als in Flensburg punkten”. Aus Sicht der Roten Teufel mehr als verständlich, fahren doch die Balltreter gemeinhin Karossen der gehobeneren Klasse. Die Gefahr, wegen Geschwindigkeitsüberschreitung in der Flensburger Verkehrssünderdatei zu landen, besteht quasi schon mit dem Anlassen des Autos…Da sorgen Punkte in der Bundesligatabelle schon viel eher für gute Laune.
Das gilt im Übrigen auch für die TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Das Punktesammeln darf aber, im Gegensatz zum 1. FCK, auch in Flensburg sein. Denn in der drittnördlichsten Stadt Deutschlands ist die SG Flensburg-Handewitt der bekannteste Club, der im Handball bundesweit seit über einem Jahrzehnt zu den Topvereinen zählt.
Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas König ist in einer vorgezogenen Partie des 13. Spieltags Gast der Norddeutschen, die, nach dem Auftaktsieg in Wetzlar, am vergangenen Mittwoch ihre Heimpremiere überraschend in den Sand setzten. Der SC Magdeburg, in der letzten Spielzeit noch mit 24:27 unterlegen, siegte in der Campushalle mit 33:29. Es war weniger das Resultat, das für Enttäuschung bei den Flensburger Fans sorgte, sondern die Leistung der Carlèn-Truppe. Bereits vor der Schlusssirene verließen verärgerte Zuschauer die Spielstätte, und die verbliebenen pfiffen sich ihren Frust von ihrer SG-Seele. “Das war das größte Debakel, seit ich in Flensburg auf der Trainerbank sitze”, grollte Per Carlèn. “Gegen den Magdeburger Angriff hat unsere Abwehr keine Lösung gefunden, und im Angriff haben wir uns etliche Fehlversuche erlaubt. Das war der Schlüssel zur Niederlage.”
Der letztjährige Rangdritte hat nun mit den Eulen ein Team vor der Brust, gegen das ein weiterer Punktverlust eine Sensation wäre. Die Pfälzer schnupperten jüngst gegen den TBV Lemgo an einer solchen. Die Rothemden boten gegen das mit zahlreichen Nationalspielern gespickte Team von Volker Mudrow eine gute kämpferische Leistung, und obwohl die Anzahl an technischen Fehlern im Vergleich zur Kiel-Partie deutlich verringert werden konnte, reichte es noch nicht zu einem Punkt. Dazu war das Überzahlspiel nicht gut genug, ebenso die Wurfeffektivität. Die Tendenz aber, das ist unverkennbar, ist positiv.
Trainer Thomas König besitzt seit dem Wochenende eine Option mehr. Andrej Kogut, der Neue aus Düsseldorf, bestritt für den Aufsteiger gegen Lemgo sein erstes Pflichtspiel. “Andrej hat einen richtig guten Einstand gehabt”, freute sich Torwart Kevin Klier über das Debüt des 22-Jährigen, der drei Tore warf. Und auch Rechtsaußen Marco Hauk, der in Flensburg Geburtstag feiern kann, könnte an der dänischen Grenze im Kader stehen. Flensburg gilt auch in dieser Runde als Anwärter auf einen Champions-League-Platz und kann sich nach der Niederlage gegen Magdeburg erst recht keine weiteren Punktverluste mehr leisten. “Ich erwarte eine Sturmlauf, denn die Flensburger Mannschaft wird darauf brennen, die Scharte gegen Magdeburg umgehend auszumerzen”, ahnt Kevin Klier eine Dominanz der Hausherren, die gewöhnlich von einer phantastischen Stimmung gepusht werden, die in der Campushalle gut 6 000 Fans erzeugen. Ein Erlebnis wird der Trip für die Handballer aus Ludwigshafen daher allemal.
Das Match kann per Live-Ticker verfolgt werden:
Live-Ticker sh:z:
Live-Ticker HBL
Live-Ticker Handball-World
Matthias Brauer aus Hamburg und Kay Holm aus Hagen leiten die Partie, die am Mittwoch, 08. September 2010, um 20.15 Uhr angepfiffen wird.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
