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Speyer – Ein seltenes musikalisches Erlebnis Gesang aus den Tiefen der Jahrhunderte

Geghard ChorSpeyer/Metropolregion Rhein-Neckar. Seltene musikalische Kostbarkeiten werden am Mittwoch, den 3. August im Dom zu Speyer zu hören sein:
Chormusik aus Armenien, dargeboten vom Chor des UNESCO-Weltkulturdenkmals Klosters Geghard in Armenien. Der Chor tritt in 2016 bei den Salzburger Festspielen auf und kommt mit seinem Festspielprogramm auch nach Speyer. Dass aus dem Osten das Licht kommt, ist eine christliche Methapher. Bei dem Chor des Klosters Geghard darf man das geflügelte Wort wörtlich nehmen: Sie kommen aus dem Osten und sie bringen Licht in die Seelen der Menschen: acht junge Sängerinnen aus Armenien, einem Land, das an die Türkei, an Georgien, Aserbeidschan und an den Iran grenzt. Armenien ist ein christliches Land – in keinem anderen Land der Welt ist das Christentum so früh zu offiziellen Staatsreligion geworden. Wenig später sieht sich das ‚Land der Steine’, wie die Armenier selbst ihr Land nennen, von muslimischen Mehrheiten umgeben. Ihre Religion und mit ihr auch Sprache, Musik, Literatur und Schrift werden zu entscheidenden Merkmalen kultureller Identität. Bis heute ist das so. Infolge der fürchterlichen Verfolgungen der Armenier vor 100 Jahren leben viele Armenier heute fern der Heimat. Was sie dennoch eint, ist ihre einzigartige Kultur.

Die Konzerte des Geghard-Chores stiften etwas ganz Seltenes von Anfang an, eine vertraute Gemeinschaft zwischen den Interpretinnen und dem Auditorium. Vieles an dieser wunderbaren Musik scheint hierzulande üblichen Hörgewohnheiten sehr nahe zu kommen, manches aber führt weit drüber hinaus, lässt die uralten historischen Bezüge zu Byzanz und zur persischen Musik erahnen. Im ersten Teil des Konzert kommen Preziosen der uralten liturgischen Musik zu Gehör. Melodie und Sprache gehen eine einzigartige Verbindung ein, gerade noch ahnt man die eigentlich rhetorischen Ursprünge des liturgischen Gesangs, seine monodischen Wurzeln. Wieder und wieder erhebt sich über einem Klangfundament eine Stimme, die sich behutsam absetzt und sich aufschwingt zu ernster Feierlichkeit oder volkliedhafter Unbeschwertheit.Die Worte sind und bleiben uns natürlich fremd, aber die ihnen dienenden Musik befördert sie in unser Innerstes, und deshalb verstehen wir. Gewiss: die Sängerinnen des Chores sind außerordentlich routiniert; dennoch sieht man ihnen an, wenn sie sich über einen gelungenen Effekt freuen und wenn sie selbst von ihrer Musik ergriffen werden.

Das ist keine professionelle Artistik, sondern nicht anderes als das jedem Menschen mögliche Innewerden, dass Kuns mehr als Werk ist – etwas, was sich von Autor und Interpreten völlig zu lösen vermag und an sich als etwas Bedeutendes wahrnehmbar ist. Der zweite Teil des Konzerts ist der reichen armenischen Volksliedliteratur gewidmet. Singen und Tanzen gehören in Armenien noch heute ganz selbstverständlich zu jedem gelungenen Abend. Liebesfreud und Liebesleid, Reflexionen über die Schönheiten des Landes, Witz, Spott und Humor ebenso wie das Erinnern an das besondere Schicksal dieses Volkes waren Themen.

Fast alle Stücke des Programms sind Bearbeitungen. Während das für die Volkslieder nicht weiter bemerkenswert wäre, ist der Umstand doch für die liturgischen Titel zu betonen. Ursprünglich ist der liturgische Gesang auch in der armenischen Kirche Männersache und einstimmig. Die Bearbeitung entlocken den in der angewandten Liturgie oft hölzernen skandierten Melodien ihre Besonderheiten. Komitas (1869-1935), den man in vielerlei Hinsicht als einen der Wiederentdecker alter armenischer Musik feiern darf, hat zahlreiche Bearbeitungen geschaffen, durch die aus ursprünglich monodischen mehrstimmige Klanggebilde geworden sind. Mit einigen eigenen Bearbeitungen hat der Direktor des Chores, Prof. Mhed Novayan, aber in der Kunst des Arrangierens eine talentierte und glückliche Hand bewiesen. Der Chor des Klosters gehört auch technisch inzwischen zu den weltweit besten Chören seines Genres – die lange Liste der internationalen Auftritte und Erfolge zeigt, dass man längst von einem soliden internationalen Renommee dieses Ensembles sprechen darf. Mittwoch, den 3. August um 20 Uhr im Dom zu Speyer.

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