Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Viele Unternehmen sind bereit, Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. Was bisher fehlt, ist eine belastbare Einschätzung, welche Berufserfahrung und Kompetenzen die Migranten mitbringen. Hier setzt der geplante Kompetenzcheck der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz an.
Die Erkenntnisse der Agenturen für Arbeit, die eine erste Richtung der beruflichen Kompetenzen von Flüchtlingen vorgeben, dienen als Basis für den IHK-Kompetenzcheck, bei dem vor allem praktische Fähigkeiten erfasst werden.
Die IHK Pfalz plant daher in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft und mit Bildungsträgern einen drei- bis viertägigen „Kompetenzcheck“ in den gängigen Berufsfeldern (zum Beispiel Metall, Elektro, Gastronomie, Handel), um Arbeitsproben anfertigen zu lassen und so eine belastbare Einschätzung der Berufserfahrung zu gewinnen.
Dies soll Arbeitgebern die Einschätzung erleichtern, wie ein Flüchtling eingesetzt werden kann und den Migranten die Möglichkeit eröffnen, sich selbst aktiv um Arbeit zu bemühen. Hierfür stellt die IHK Pfalz in den kommenden drei Jahren 1 Mio. Euro zur Verfügung.
Resolution zur Integration von Flüchtlingen
Angesichts des anhaltenden Flüchtlingszustroms hat die IHK-Vollversammlung bei ihrer Frühjahrssitzung einen Appell an die Politik gerichtet, mit dem sie gleichzeitig ein deutliches Zeichen für Integration und gegen Fremdenfeindlichkeit setzen will. Sie schlägt in ihrer Resolution zur Integration von Flüchtlingen konkrete flankierende Maßnahmen vor, um Flüchtlinge rasch in Ausbildung und Arbeit zu bringen und so auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Ein Beispiel ist die Chancengarantie, ausbildungswillige und –fähige Jugendliche in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung zu begleiten, sie zu betreuen und zu vermitteln. Gleichzeitig enthält die Resolution Forderungen an die Politik, etwa die schnellere Bearbeitung von Asylanträgen, die Ausweitung der Deutsch- und Integrationskurse sowie ausreichende Schulplätze für schulpflichtige Flüchtlinge.