Mosbach / Metropolregion Rhein-Neckar/ Heilbronn/ Würzburg – „Aus dem Dreieck eine runde Sache machen“ – Landrat Dr. Achim Brötel will den Stadtbahngedanken im Dreieck zwischen Heilbronn, Osterburken und Mosbach durchaus weiterverfolgen
Die Bahnstrecke Heilbronn – Würzburg (Frankenbahn) bedarf dringend einer erheblichen Aufwertung. Darin sind sich alle Beteiligten einig. Deshalb laufen derzeit auch zahlreiche Gespräche, um einerseits Verbesserungen in der Infrastruktur, aber auch bei der Fahrplangestaltung zu erreichen.
Landrat Dr. Achim Brötel (Mosbach) hat in diesem Zusammenhang jetzt aber auch wieder einen Vorschlag aufgegriffen, der schon früher diskutiert worden war: eine rund laufende Stadtbahn im Dreieck zwischen Bad Friedrichshall-Jagstfeld, Osterburken und Mosbach. In einem Schreiben an seinen Heilbronner Landratskollegen Detlef Piepenburg weist Brötel darauf hin, dass die eine Seite des gedachten Dreiecks, nämlich die Strecke im Neckartal, ab 2012 ohnehin schon von der Stadtbahn genutzt werden soll.
Für den Streckenabschnitt zwischen Heilbronn und Osterburken müsse eigentlich auch der Landkreis Heilbronn Interesse an einem ergänzenden Stadtbahnverkehr haben, weil gerade dort zahlreiche über die Kreisgrenzen hinausgehende Pendlerbeziehungen im Berufs- und Schülerverkehr bestünden, die von einer rein auf den überregionalen Bahnverkehr ausgerichteten Planung keinen Nutzen hätten. „Wenn die Menschen nur den durchfahrenden Zügen nachschauen können, werden sie sicher nicht auf die Schiene umsteigen“, so Brötel. Natürlich gehe es auch darum, schnelle Verbindungen zwischen Heilbronn und dem ICE-Knoten Würzburg zu bekommen. Das eine zu tun bedeute aber keineswegs zwangsläufig, das andere zu lassen. Es gebe durchaus Beispiele genug, dass sich überregionale Verbindungen und Stadtbahnverkehre nicht zwingend gegenseitig im Weg stehen müssten, sondern sich sogar ausgesprochen sinnvoll ergänzen könnten.
Wenn es dann noch gelänge, die Strecke Osterburken – Mosbach ebenfalls im Sinne eines Ringzugs mit einzubeziehen, ergäben sich gerade durch die Verknüpfung mit der dort bereits fahrenden S-Bahn Rhein-Neckar und der Madonnenlandbahn (Seckach – Buchen – Walldürn – Miltenberg) sehr interessante Möglichkeiten einer noch engeren verkehrlichen und wirtschaftlichen Verflechtung zwischen dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Landkreis Heilbronn. Dadurch könnte, so Brötel, auch ein unregelmäßiges Dreieck schließlich zu einer (kreis-)runden Sache werden. Dass im S-Bahn-Bereich dann die hinreichend bekannte Differenz von 21 cm bei der Bahnsteighöhe bestehe, sei zwar mit Blick auf die Barrierefreiheit bedauerlich. „Nur“, so Brötel weiter, „was sind schon 21 cm im Vergleich zu einem für unsere gesamte Raumschaft deutlich verbesserten Verkehrsangebot?“.
Einig ist sich Brötel mit seinem Heilbronner Kollegen Piepenburg im übrigen darin, dass eine solche Lösung realistischerweise frühestens erst ab 2016 greifen könnte, weil so lange noch gültige Verkehrsverträge bestehen. Für die Zeit danach hatte sich auch Piepenburg im Verwaltungsausschuß des Heilbronner Kreistags jedoch durchaus offen gezeigt. „Für den Neckar-Odenwald-Kreis und den Landkreis Heilbronn wäre ein Stadtbahnverkehr im Rundlauf zwischen Jagstfeld, Osterburken und Mosbach eine geradezu historische Chance, um noch sehr viel enger zusammenrücken“. Die Möglichkeiten und Chancen einer solchen Verbindung müssten deshalb unbedingt näher ausgelotet werden – und das nicht erst 2016, sondern schon jetzt, so Brötel, der dabei auf die tatkräftige Unterstützung des Landkreises Heilbronn hofft.