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Neustadt – Invasion der Parkscheinautomaten – Anwohnerparken 500 % teurer als Hamburg oder München

Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Anwohnerparken in Neustadt 500 Prozent teurer als in Hamburg oder München
Parken ist in Berlin, Hamburg oder München deutlich günstiger als in Neustadt an der Weinstraße, zumindest wenn man Anwohner ist.
Während in Hamburg und München 30 Euro pro Jahr für einen Anwohnerparkausweis fällig werden, müssen die Neustadter tief in die Tasche greifen. Das ist nicht neu, der Parkausweis kostet bereits jetzt 180 Euro pro Jahr. Neu ist allerdings, dass durch das neue Parkkonzept ein Ausweichen auf günstigere oder kostenlose Parkflächen kaum noch möglich ist. Ab dem neuen Jahr ist das Parken in einigen Straßen am Rande der Kernstadt ebenfalls kostenpflichtig. Auch im Vergleich mit den zwölf größten Städten in Rheinland-Pfalz ist Neustadt mit Abstand der Gebührenprimus. In der Landeshauptstadt Mainz bezahlen Bewohner für ein Jahr parken 30 Euro, in Ludwigshafen sind es 30,70 Euro und in Landau 25 Euro.
„Den Einzelhandelsstandort stärken und den Parksuchverkehr reduzieren“, so beschreibt die Stadt Neustadt die Idee hinter dem neuen Parkraumbewirtschaftungskonzept. Doch in der Bevölkerung macht sich Unzufriedenheit breit. Nun wo die neuen Parkscheinautomaten aufgestellt werden, wird auch vielen Anwohnern bewusst, dass sie sich auf Veränderungen einstellen müssen. „Ich finde es unglaublich, dass das Parken in Neustadt teurer ist als in vielen Großstädten. 180 Euro für einen Parkausweis sind einfach unverschämt. Ich bezahle hier meine Steuern und kaufe bei den Unternehmen vor Ort ein, da muss es möglich sein Parkplätze zu einem angemessenen Preis bereitzustellen“, sagt eine Anwohnerin, die seit rund einem Jahr in der Lindenstraße lebt. Die Lindenstraße ist ein gutes Beispiel für das was die Anwohnerin als „Invasion der Parkscheinautomaten“ bezeichnet. Auf rund 100 Metern wurden fünf Parkscheinautomaten aufgestellt, der Anschaffungspreis eines Automaten liegt zwischen 3000 und 5000 Euro.
Das Parkraumkonzept der Firma R+T Ingenieure für Verkehrsplanung aus dem Jahr 2013 stellt einen Bedarf von 1600 Parkplätzen für Anwohner fest. Bei einem Jahresbetrag von 180 Euro pro Nutzer würde die Verwaltung also jährlich 288 000 Euro einnehmen. Eine stattliche Summe für die verschuldete Stadt.
Die Gewerbetreibenden haben sich ebenfalls bereits kritisch zu den Neuerungen geäußert, die am 5. Januar 2015 in Kraft treten. Man habe das neue Parkkonzept damals nur mitgetragen weil darin 850 neue Parkplätze vorgesehen waren, sagte Martin Denzinger, Vorsitzender der „AG Parken“ des Willkomm-Gewerbevereins, der Zeitung Rheinpfalz. Doch bisher wurden weder neue Parkplätze geschaffen noch der seit langem bestehende Wunsch nach einem Parkhaus erfüllt.
Der Bund der Selbständigen Rheinland-Pfalz und Saarland e.V., der die Gebühren verglichen hat, sorgt sich um den Standort Neustadt: „In den letzten Jahren haben umliegende Städte wie Landau oder Speyer deutlich an Attraktivität zugelegt, die Luft für Neustadt wird dünn. Hier gibt es keine funktionierende Wirtschaftsförderung, die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet funktioniert ebenfalls nicht. Jetzt auch noch solche horrenden Parkgebühren zu verlangen verschlechtert das Image der Stadt weiterhin. Das ganze Konzept muss überarbeitet werden, sonst geht das nach hinten los“, kommentiert Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen, die Ergebnisse.

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