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Südliche Weinstraße – Interventionsprojekt STOPP feiert 15-jähriges Bestehen

SONY DSCSüdliche Weinstraße/ Metropolregion Rhein-Neckar.
Vor 15 Jahren wurde in der Südpfalz Stopp – ein Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern gegründet. Das Netzwerk, welches nach dem Modell von BIG (Berliner Initiative gegen Gewalt) aus dem Präventionsrat der Stadt Landau hervorging wurde schnell ein Südpfalz weites Projekt. Die beiden Gleichstellungsbeauftragten Barbara Dees (SÜW) und Evi Julier (Stadt Landau) die Koordinatorinnen von STOPP, zogen in einem Pressegespräch Bilanz. Immer noch erlebt jede vierte Frau in Deutschland Gewalt in engen sozialen Beziehungen, in vielen Fällen müssen Kinder in ihrem eigenen Zuhause Gewalt miterleben oder sind selbst davon betroffen. „Das wichtigste Ziel von STOPP war und ist es, gemeinsame Richtlinien für ein einheitliches, effizientes Vorgehen gegen Häusliche Gewalt zusammen mit Polizei und Staatsanwaltschaft zu entwickeln und durch professionelles Handeln betroffene Frauen und Kinder zu schützen“, so Barbara Dees.
Evi Julier berichtete, dass die Südpfalz bei diesem Thema von Beginn an eine Vorreiterrolle einnahm, ein Interventionszentrum wurde ebenso auf den Weg gebracht, wie eine Opferberatungsstelle und eine Täterarbeitseinrichtung. Durch das Gewaltschutzgesetz, das 2002 in Kraft trat wurde die Arbeit des Netzwerkes gestärkt. Neu an dem Gesetz ist das Prinzip „Wer schlägt, muss gehen“. Dies bedeutet ein Hausverbot, das die Polizei unmittelbar durchsetzen kann. 2010 wurde in Landau das erste Sonderdezernat Stalking bei einer Staatsanwaltschaft gegründet, dieses ist bundesweit einmalig.
Weitere wichtige Ziele des Netzwerkes, das inzwischen aus über 30 sehr engagierten Institutionen, Verbänden und Einzelpersonen besteht, sind die Enttabuisierung des Themas, sowie die Sensibilisierung von Gesellschaft und Institutionen, Gewalt im häuslichen Bereich zu nicht zu tolerieren. Außerdem trägt die Arbeit von STOPP dazu bei, dass Thema Gewalt immer wieder in den Fokus zu rücken, um eine gesellschaftliche Haltung zu erreichen, in der Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder ganz klar geächtet wird. Mindestens einmal im Jahr gibt es eine große Informationsveranstaltung, ein Fachtag oder es werden Infostände organisiert oder eine Broschüre herausgegeben. So gab es beispielsweise 2007 einen Fachtag zur Auswirkung häuslicher Gewalt auf Kinder oder 2013 zum Thema Gewalt in der Pflege um nur zwei Beispiele zu nennen.

Neustes Projekt welches in 2014 und 2015 weiter vorangetrieben werden soll ist der Film „Der Wutmann”, der 2013 an zehn 6. Klassen der Alfred Grosser Schule in Bergzabern bereits gezeigt wurde. Der sensible aber eindrucksvoll animierte Film soll unter anderem Kindern, die unter häuslicher Gewalt leiden ermutigen sich Hilfe zu holen.

Bernhard Odenwald, Erster Kriminalhauptkommissar, Polizei Landau und Roland Hertel, Referent des Interventionszentrum, Landau berichteten über das „Modellprojekt Fallkonferenzen in Hochrisikofällen“, das am 1. Oktober im Gerichtsbezirk gestartet wurde. Mit einer auf deutsche Verhältnisse validierten Methode (Studie der Universität Mainz bei der Staatsanwaltschaft Landau) aus Kanada – ODARA (Ontario Domestic Assault Risk Assessment) sollen Fälle im Bereich der Häuslichen Gewalt besser und schneller als mögliche Hochrisikofälle identifiziert und entsprechend darauf reagiert werden. Der ODARA besteht aus 13 festen Abfragemerkmale (ITEMS), die entsprechend abgefragt und geprüft werden müssen. Am Ende steht im Rahmen einer Punkteskala der mögliche Grad einer eventuellen Gefährdung des Opfers fest und wird in den genannten Fallkonferenzen zum Thema.

Anschließend tagte das 38. STOPP Plenum im Casino des Kreishauses.
Foto:Zogen Bilanz aus 15 Jahren STOPP: v.l.n.r.: Barbara Dees (Gleichstellungsbeauftragte SÜW), Roland Hertel (Referent Interventionszentrum Landau), Evi Julier (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Landau) und Bernhard Odenwald (Erster Kriminalhauptkommissar, Polizei Landau).

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