Mannheim – Im März operiert – im Juli Europameisterin

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Judo-Sportlerin Ramona Brussig: “So stark wie schon lange nicht mehr”
 
Keine vier Monate ist es her, dass die sehbehinderte Judo-Sportlerin Ramona Brussig in der Universitätsmedizin Mannheim an einer schmerzhafte Erkrankung der Hüfte operiert worden ist – nun hat sich der erfolgreiche Eingriff auch in einem sportlichen Erfolg niedergeschlagen: Bei den Judo-Europameisterschaften der Blinden und Sehgeschädigten in Ungarn erkämpfte sich die Athletin den Siegertitel in ihrer Gewichtsklasse (Damen bis 52 Kilogramm).
 
“Ich war so stark wie schon lange nicht mehr,” schreibt die Sportlerin in einer E-Mail an ihren Operateur, den Mannheimer Orthopäden Dr. Stefan Fickert, “die Hüfte hat gehalten, und ich hatte keine Probleme. Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet.” Eine Nachricht, die im Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrum des Mannheimer Universitätsklinikums natürlich mit großer Freude aufgenommen wurde.
 
Die Operation war notwendig geworden, weil der linke Oberschenkelknochen von Ramona Brussig insbesondere in Belastungssituationen an den Hüftknochen stieß – eine Fehlstellung, die zu Schmerzen in der Leistengegend führt und die Beweglichkeit einschränkt. Die Orthopäden können dem abhelfen, indem sie den Knochen oben taillenförmig genau dort vertiefen, wo er an den Hüftknochen zu stoßen droht. Dabei sind Kompetenz und Erfahrung gefragt, denn der Knochen soll möglichst nicht an Stabilität einbüßen. Ein “femoro-acetabuläres Impingement” nennen Fachleute diesen Eingriff.
 
Die Judoka startet für den PSV Schwerin; in Mannheim befindet sich ein Bundesleistungszentrum für den Judo-Sport, dessen Physiotherapeuten den Kontakt zum Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrum am Mannheimer Universitätsklinikum hergestellt hatten. Zu dem Europameister-Titel gratulierte unter anderem Bundesinnenminster Dr. Wolfgang Schäuble, der ihr schrieb: “Nach Ihrem Erfolg bei den Paralympischen Sommerspielen in Peking konnten Sie erneut Ihr herausragendes Talent beweisen und mit dieser Medaille souverän die Reihe Ihrer sportlichen Spitzenleistungen fortsetzen.”