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Heidelberg – Besteht ein Zusammenhang zwischen einer gestörten Geschlechtsidentität und ADHS oder Autismus?

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Kinder mit Autismus oder ADHS haben öfter den Wunsch, ein anderes Geschlecht zu haben.

Kinder und Teenager mit autistischen Störungen oder ADHS haben oftmals Probleme, ihr eigenes Geschlecht zu akzeptieren. John Strang vom Children’s National Medical Center in Washington, DC, USA, hat erstmals eine Studie durchgeführt, die Geschlechtsidentitätsprobleme bei Kindern und Heranwachsenden mit und ohne spezifische neurologische Entwicklungsstörungen untersucht. Die Arbeit erscheint im Springer-Journal Archives of Sexual Behavior.

An der Studie nahmen Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren teil. Davon hatten einige gar keine neurologischen Entwicklungsstörungen, andere hatten unterschiedliche Ausprägungen von Autismus oder eine Aufmerksamkeitsdefizit- bzw. Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), wieder andere litten unter Epilepsie oder Neurofibromatose. Der Wunsch, einem anderen Geschlecht anzugehören, die sogenannte Transidentität oder Geschlechtsvarianz, wurde anhand der Child Behavior Checklist ermittelt. Dies ist einer der gängigsten Verhaltensbeurteilungsbogen für Kinder und Heranwachsende.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe trat Transidentität unter den Probanden mit autistischen Störungen 7,59-mal häufiger auf, bei den Kindern mit ADHS 6,64-mal häufiger. Kein Unterschied war nachweisbar zwischen der Kontrollgruppe und den Teilnehmern aus den beiden anderen Gruppen mit neurologischen Störungen.

Bei Kinder, die dem anderen Geschlecht angehören wollten, konnten auch vermehrt Angst- und Depressionssymptome beobachtet werden. Diese wiederum waren weniger ausgeprägt unter den Teilnehmern mit autistischen Störungen, was allerdings damit zusammenhängen könnte, dass sie grundsätzlich ein gestörtes soziales Empfinden haben. Ihnen ist der gesellschaftliche Druck, der mit Geschlechtsidentitätsproblemen einhergeht, oft nicht bewusst.

Die Studie von Strang und seinem Team ist die erste, die sich damit auseinandersetzt, inwieweit sich die Diagnose ADHS und Transidentität überschneiden. Die Ergebnisse bestätigen vorangegangene Studien, die ein erhöhtes Maß an Verhaltensstörungen unterschiedlicher Art bei jungen Menschen mit Transidentität festgestellt haben.

Mit der Transidentität zurechtzukommen ist für die betroffenen Kinder selbst wie auch für die Familien ein überaus komplexes Problem. Ist auch die neurologische Entwicklung des Kindes gestört, werden Diagnose, Vorgehen und Bewältigung zu einer noch größeren Herausforderung.

„Bei ADHS ist die Impulskontrolle ein zentrales Problem. Trotz des inneren und äußeren Drucks fällt es solchen Kindern darum oft schwer, Impulse ‚zu deckeln‘, die durch ihren Wunsch nach einem anderen Geschlecht aufkomme“, sagt Strang. Er glaubt, dass das Zusammenfallen von Transidentität und ADHS bzw. Autismus mit den typischen Symptomen dieser Störungen der Neuroentwicklung zusammenhängen könnte.

Strang weiter: „Kinder und Heranwachsende mit autistischen Störungen sind sich der gesellschaftlichen Missbilligung der Geschlechtsvarianz wahrscheinlich weniger stark bewusst, sie unterdrücken solche Neigungen seltener. Denkbar ist auch, dass übermäßig starkes Schwarz-Weiß-Denken dazu führen könnte, dass diese Kinder leichte Geschlechtsvarianztendenzen als intensiver und absoluter wahrnehmen.“

Quelle: Strang, J.F. et al (2014). Increased Gender Variance in Autism Spectrum Disorders and Attention Deficit Hyperactivity Disorder, Archives of Sexual Behavior. DOI 10.1007/s10508-014-0285-3

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