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Mannheim – Herz und Schlaf – Schlaf und Herz-Vortragsabend über die Zusammenhänge zwischen Kardiologie und Schlafmedizin

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
Herzensangelegenheiten im Pyjama: Vortragsabend über die Zusammenhänge zwischen Kardiologie und Schlafmedizin

In Pyjama und Pantoffeln wurden die Besucher der Herzensangelegenheiten-Vortragsreihe am Mannheimer Theresienkrankenhaus sicherlich noch nie begrüßt: Mit einem dezenten Schnarchen empfing Chefarzt Prof. Dr. Markus Haass die etwa 300 Besucher, die Mitte September mehr über die Zusammenhänge zwischen „Herz und Schlaf – Schlaf und Herz“ erfahren wollten. So rieb sich der erfahrene Kardiologe zunächst die Augen als er in seinem Bett vor so vielen Zuschauern erwachte, um damit eine bravouröse Einleitung in den Vortrag seiner pneumolgischen Kolleginnen Prof. Dr. Maritta Orth und Judith Schmitt zu geben.

Nach dieser humorvollen Einführung erläuterte die erfahrene Schlafmedizinerin Prof. Dr. Maritta Orth, Chefärztin der pneumolgischen Abteilung, die Brisanz eines gesunden Schlafes. Dazu nutzte sie Erkenntnisse zur häufigsten Schlaferkrankung der Deutschen, dem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom, kurz OSAS. Studien zeigen, dass 13% aller Frauen und 26% der Männer davon betroffen sind: Während des Schlafs fällt die Zunge zurück in den Rachenraum und blockiert die Atemwege. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen das Auftreten eines OSAS: Wie Prof. Orth zeigte, können Übergewicht, Lebensalter oder Alkolkonsum für einen unruhigen Schlaf sorgen. So neigen die Patienten deshalb zu einer ausgeprägten Tagesschläfrigkeit. Aber nicht nur das, denn vielmehr begünstigen Schlafapnoen auch zahlreiche, schwerwiegende Herzkrankheiten.

So erkranken Patienten mit mehr als 20 Atmungsaussetzern pro Stunde früher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sterben früher daran. Anhand verschiedener Studien zeigte die Schlafmedizinerin, dass ein OSAS zur Entstehung und Verschlimmerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entscheidend beiträgt. Im Falle eines nächtlichen Atemstillstands schüttet der Körper als Gegenreaktion Adrenalin aus und sorgt dadurch für zusätzlichen Bluthochdruck. Hat ein Patient gar mehr als 30 Atemaussetzer pro Stunde, so verdickt sich aufgrund des Sauerstoffmangels das Herz mit gravierenden Auswirkungen, denn dann droht eine Durchblutungsstörung des Herzens. Nicht nur das Herz selbst, sondern auch die Herzkranzgefäße leiden unter den Schlafstörungen, denn dadurch tritt eine zunehmende Arterienverkalkung auf. Letztlich beeinflusst der Schlafrhythmus auch den Herzrhythmus: So erhöhe die Schlafapnoe das Risiko von Herzrhythmustörungen, insbesondere dem Vorhofflimmern. Bei Vorhofflimmern ist dann das Risko eines Schlaganfalles erhöht. So zeigte Prof. Orth, wie gravierend die Risiken für Herzerkrankungen infolge eines Schlafanpoe-Syndroms sein können und verwies darauf, wie wichtig eine Behandlung des OSAS ist, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Eine aussagekräftige Diagnose müsse in einem Schlaflabor, beispielsweise im Theresienkrankenhaus, gestellt werden, um eine Therapie mit passenden Atemmasken einleiten zu können.

Judith Schmitt, Leiterin des ansässigen Schlaflabors und Oberärztin des Theresienkrankenhauses ging in ihrem Vortrag auf die konkreten diagnostischen Möglichkeiten ein, die am Schlaflabor gegeben sind. Neben Anamnese und standardisierten Fragebögen kommt eine Polygraphie zum Einsatz, bei der die Patienten während des Schlafes überwacht werden und Werte wie Atemfluss, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, Schnarchgeräusche bis hin zur Atemanstrengung aufgezeichnet werden. Ergänzend werden internistische Untersuchungen sowie Befunde der HNO-Ärzte und der Neurolgen berücksichtigt, um eine eindeutige Schlafapnoe-Diagnose stellen zu können.

In der anschließenden Diskussion stellten viele Gäste Fragen zum persönlichen OSAS-Risiko oder zu Symp-tomen der Schlafkrankheit. Bei so vielen nützlichen Informationen fanden am Ende des Vortragsabends sicherlich alle Gäste einen gesunden Schlaf. Auch die Deutsche Herzstiftung trug zum gelungenen Abend bei und stellte den Gästen kostenlos Informations- und Lesematerial zum Thema zur Verfügung. (ckl)
Quelle: Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik GmbH

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