In seiner Predigt erinnerte der Bischof sich an einen Besuch am Grab von Bundespräsident Johannes Rau in Berlin. Auf dessen Grabstein stehe geschrieben: „Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth“ – ein direktes Zitat aus der Passionsgeschichte nach Matthäus. Diese Worte richten sich indirekt an den Jünger Petrus, der daraufhin leugnet, Jesus zu kennen. Bischof Wiesemann wies damit darauf hin, dass der Weg mit Jesus nicht immer leicht sei. Die Kommunionkinder erinnerte er daran, dass der Gang zur Kommunion bedeute, mit Jesus eine Gemeinschaft einzugehen.
„Das Leiden der Welt führt uns auch das Leiden Christi vor Augen“, schloss Bischof Wiesemann seine kurze Predigt. Die Fürbitten knüpften daran mit dem Wunsch an, dass die weltlichen und religiösen Führer dieser Welt Respekt für die Würde aller Menschen empfinden und Toleranz üben mögen.
Die Dommusik Speyer gestaltete das Pontifikalamt an Palmsonntag mit Gesang, Bläser- und Orgelklang. Unter der Leitung von Domkantor Joachim Weller und Domkapellmeister Markus Melchiori musizierten der Mädchenchor am Dom zu Speyer, die Speyerer Domsingknaben und der Domchor Speyer sowie die Dombläser Speyer. An der Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. Der Auszug zum Schluss des Gottesdienstes erfolgte traditionsgemäß in Stille.
Palmzweige auf den Herrschergräbern
Bereits seit dem 15. Jahrhundert werden am Palmsonntag die Herrschergräber im Speyerer Dom mit Palmzweigen geschmückt. Damit wird verdeutlicht, dass die Kaiser und Könige ihre Macht von Gott erhielten und ihr Amt nach ihm ausrichteten. Sie dürfen Christus daher beim Einzug in die Heilige Stadt Jerusalem begleiten.