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Mannheim – “Weil sie meinen ich bin weniger wert wie andere”

stolperstein_walter-frick_foto-juliafrickMannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Gedenken an Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation. Mannheimerin Julia Frick erzählt aus der Geschichte ihres Großvaters.

Am Sonntag, 16. Oktober, findet um 10 Uhr in der Kapelle des Diakonissenkrankenhauses ein ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation statt. Im Zentrum steht exemplarisch die Geschichte von Walter Frick, der 1941 ermordet wurde.

Er war Dirigent, Komponist und Opfer des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten. Der in Zweibrücken geborene Walter Frick (1908-1941) fiel dem organisierten Vernichtungsprogramm zum Opfer, das zwischen 1940 und 1945 etwa 300.000 Menschen den Tod brachte.

Kranke oder, wie im Fall von Walter Frick, psychisch angeschlagene Menschen galten unter den menschenverachtenden, damals propagierten Gesichtspunkten der Eugenik als lebensunwert und wurden gezielt getötet. Walter Frick, das hat seine Enkelin Julia Frick, ehemalige Schülerin des Mannheimer Bach-Gymnasiums, recherchiert, erlitt einen Nervenzusammenbruch, als sein Einzug in die militärische Ausbildung unausweichlich wurde. Daraufhin lieferte ihn sein Schwager, der bei der Waffen-SS war, in ein Sanatorium ein. 1941 wurde Walter Frick ermordet. Ein Stolperstein vor seinem Geburtshaus in Zweibrücken erinnert an sein Schicksal.

Auch der Zwangssterilisation fielen viele Menschen zum Opfer. Allein in Mannheim waren es fast 2.000 Bürgerinnen und Bürger. Insbesondere an der Durchführung von Zwangssterilisationen waren auch christliche Krankenhäuser beteiligt. Darauf weist seit März 2016 das auf Initiative des „Arbeitskreis Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus in Mannheim“ vor dem Diako aufgestellte Mahnmal des Künstlers Michael Volkmer hin, auch wenn die Beteiligung des heutigen Diako wegen der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Akten nicht mehr nachvollziehbar ist.

Am Gottesdienst wirken die Krankenhausseelsorgerinnen Karin Lackus und Irene Wimmi mit sowie die Sängerin und angehende Kulturanthropologin Julia Frick. Sie wird über ihre Arbeit an der Biografie ihres Großvaters berichten und eines seiner Lieder vortragen. Foto: Julia Frick. (dv/schu)

„Weil sie meinen ich bin weniger wert wie andere“
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation
Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr
Diakonissenkrankenhaus, Kapelle, Eingang Belchenstrasse, 68163 Mannheim

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