Landau/Kandel/Metropolregion Rhein-Neckar.
Auf Einladung des südpfälzischen Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart war Roland Jahn, der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, am Dienstag zu Gast in der Südpfalz. Nach einem gemeinsamen Besuch des Abgeordneten und des Bundesbeauftragten am Pamina-Gymnasium in Herxheim wurde Roland Jahn von etwa 90 Besuchern der Veranstaltung im Kultursaal der Stadthalle Kandel erwartet. Der ehemalige Jenaer Journalist und Bürgerrechtler Jahn, der erst vor wenigen Tagen vom Bundestag erneut zum Bundesbeauftragen gewählt wurde, konnte unter anderem auch Zeitzeugen und Stasi-Geschädigte in Kandel begrüßen.
„Die friedliche Revolution in der DDR war ein prägendes Erlebnis. Das hat mich damals, 1989, dazu gebracht, in die Junge Union einzutreten“, verwies Gebhart in seiner Begrüßung auf die Bedeutung des Freiheitswillens der DDR-Bürger: Wir müssen immer wieder an das erinnern, was geschehen ist, auch um für heute und morgen zu lernen.“
Anhand eindrucksvoller autobiografischer Berichte schilderte Jahn, welche Repressalien die Bürger der DDR ausgesetzt waren. Jahn selbst bekam seit dem jungen Erwachsenenalter die Macht des Regimes zu spüren. So berichtete er von seinem Ausschluss an der Universität oder der Trennung von der Familie, nachdem er als Regime-Gegner ausreisen musste. „Die Ausreise nach West-Berlin war mitnichten Freiheit. Nachdem man eingesperrt war, wurde man ausgesperrt, ohne Aussicht jemals zurück in die Heimat zu gelangen.“ Der Bundesbeauftragte verdeutlichte den Anspruch seiner Tätigkeit auch mit Blick auf jüngere Generationen: „Wir müssen den Opfern eine Möglichkeit geben, die Dokumente über sie einzusehen. Darüber hinaus müssen wir gerade jungen Menschen verdeutlichen, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind und man sie schützen muss. Diese jungen Menschen können sich heute nicht mehr vorstellen, dass an der deutsch-deutschen Grenze Menschen zu Tode gekommen sind.“
Jahn beantwortet nach seinem Vortrag zahlreiche Fragen der Gäste und stand für persönliche Gespräche und Erinnerungsfotos zur Verfügung.
Bildunterschrift: Roland Jahn in der Stadthalle Kandel
Quelle Text:Wahlkreisbüro Dr. Thomas Gebhart
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