Landau/Metropolregion Rhein-Neckar. Deutschland zählt zu begüterten Regionen der Erde – auch weil es hier ausreichend Süßwasser gibt. Darauf machen die Vereinten Nationen (UN) am 22. März aufmerksam, der als internationaler Tag des Wassers begangen wird. Dass Deutschland eine ausgeglichene Wasserbilanz hat, liegt aber auch daran, dass benutztes Wasser in einem hochkomplexen Prozess gereinigt und wieder in den natürlichen Kreislauf gegeben wird. Genau das findet Dennis Schober spannend, er arbeitet beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). Dort hat er 2007 seine Ausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik abgeschlossen und wurde als Mitarbeiter in eine der größten Kläranlagen des Landes Rheinland-Pfalz fest übernommen. „Die Abwasserreinigung simuliert hier Umweltprozesse im Kleinen, die hochtechnisiert unterstützt werden“, berichtet der 28jährige.
100 Liter je Sekunde
An einem durchschnittlichen Tag ohne Niederschlag fließen rund 13.000 Kubikmeter Abwasser in die Kläranlage des EWL in Landau-Mörlheim, das sind etwa 100 Liter je Sekunde. „Bei Regen kann sich diese Menge schon mal verfünffachen“, verrät Dennis Schober. Denn viele Kanäle in Landau führen Mischwasser, das aus dem Abwasser der Haushalte und dem Oberflächenwasser aus der Straßenentwässerung zusammenfließt. Um die Kläranlage von solchen Volumina zu entlasten, baut der EWL zunehmend Regenrückhaltevorrichtungen und separate Regenwasserkanäle, die dann direkt in Oberflächengewässer führen.
Hohe Reinigungsleistung Doch auch das geklärte Abwasser ist am Ende des Reinigungsprozesses so sauber, dass es wieder in die Queich eingeleitet werden kann. „Es gibt sehr hohe Anforderungen aus der Umweltgesetzgebung, die wir konsequent einhalten“, berichtet Dennis Schober. Deshalb ist er täglich auf dem fast zehn Hektar großen Areal zwischen den verschiedenen Klärbecken unterwegs: Dort zieht er Proben, analysiert diese im Labor und überprüft so die Qualität der verschiedenen Reinigungsstufen. Online-Messungen und Dokumentation finden dann im Büro statt. Diese Vielfalt schätzt der junge Fachmann an seinem Beruf ebenso wie den Umgang mit hochkomplexer Technik und die Zusammenarbeit mit den sieben Kollegen, die teilweise ganz andere Berufe erlernt haben und sich so prima ergänzen.
Hohe Einsatzbereitschaft Während seines ersten Ausbildungsjahres saß Dennis Schober in einer Berufsschulklasse mit Kollegen aus anderen Fachrichtungen der Umwelttechnik. Danach wurde es spezieller, direkt im Anschluss nahm der junge Mann gleich den Meisterlehrgang in Angriff und schloss diesen erfolgreich ab, einschließlich Meister-Abitur. „Ich wollte mehr lernen und wurde von meinem Arbeitgeber dabei sofort unterstützt“, berichtet er. Das gilt übrigens auch, was seine private Leidenschaft betrifft: den Sport. Denn Dennis Schober betreibt Stabhochsprung und gehört in dieser Disziplin zu den 20 Spitzenathleten Deutschlands. Das schafft man nur mit Talent und Fleiß. „Ich arbeite in der Regel bis 16 Uhr, danach geht es ins Training“, berichtet er. Und stehen Wettkämpfe an, gibt es die Möglichkeit eines angemessenen Arbeitszeitausgleichs.
„Wir drücken ihm für seine sportlichen Einsätze immer ganz fest die Daumen“, verrät Dieter Hochdörffer, Betriebsleiter der Landauer Kläranlage. Denn beim EWL ist man mächtig stolz auf den Sportsmann in den eigenen Reihen. Und nach einem Wettkampfwochenende geht es dann am Montag weiter bei der Abwasserreinigung in Landau. Dennis Schober mag seinen Beruf, den er als sehr vielfältig und auch als nützlich empfindet. „Sauberes Wasser ist weltweit die Lebensgrundlage Nummer 1. Das sollten wir stets im Auge behalten“, findet er. Dass es in der Kläranlage mitunter etwas riecht, nimmt Dennis Schober in Kauf. Und noch vor Dienstschluss darf geduscht werden, dafür stellt der EWL nicht nur sanitäre Einrichtungen, sondern auch Räume, in denen die Arbeitskleidung am Einsatzort bleibt.
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