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Heppenheim – Die Linke :Lehrer will schlicht und ergreifend keiner bezahlen!

Kreis Bergstraße/ Metropolregion Rhein-Neckar. „Es ist längst überfällig, dass das Land Hessen die Lehrerstellen massiv aufstockt. Zum einen stehen wir in der Verantwortung die Flüchtlinge angemessen zu beschulen, zum anderen sind die Klassengrößen inzwischen dermaßen aufgebläht, dass der gute und effektive Unterricht zu einem Ding der Unmöglichkeit wird“, sagt Christiane Hennrich, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Bergstraße der Partei Die Linke.
Gerade an den Gymnasien sind durch Verringerungen bei der Lehrerzuweisung die Klassen und Kurse deutlich größer geworden, was das Unterrichten für die Lehrkräfte mehr und mehr zu einer Herausforderung macht. Von daher brachte Hennrich eine Petition auf den Weg, die den Gesetzgeber dazu auffordert, dafür zu sorgen, dass künftig an Gymnasien eine maximale Schülerzahl von 25 pro Klasse nicht überschritten werden darf. „Die Lernbedingungen verschlechtern sich deutlich, je größer die Klasse ist. Außerdem werden durch dieses Bahnhofsklima auch die Kinder in hohem Maße gesundheitlich belastet. Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen sind keine Seltenheit“, weiß Hennrich.
In ihrer Petition fordert die Linken-Politikerin daher die umgehende Einstellung von ausreichend Lehreren sowie pädagogischen und sozialpädagogischen Fachkräften an jeder Schule, eine Absenkung der Schülerobergrenze pro Klasse von 33 auf maximal 25 und die Abschaffung der so genannten Überschreitungsregelung von bis zu drei Schülern. Ebenso wird gefordert, künftig keine Klassenverbände mehr aufzulösen und die verbliebenen Schüler auf die übrigen Klassen eines Jahrgangs zu verteilen.
„Wenn wir nicht bereit sind, in die Bildung unserer Kinder zu investieren, so ist die Bewältigung der umfassenden gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Probleme und die Gestaltung eines menschlichen Miteinanders für die Zukunft kaum umsetzbar“, ist Hennrich überzeugt. Das hessische Kultusministerium betont, seit Beginn der Legislaturperiode insgesamt 2150 Lehrerstellen geschaffen und eine 100,25-prozentige Lehrerabdeckung erreicht zu haben. „Kurios ist dabei, dass aber eigentlich 105 Prozent versprochen wurden“, fügt die Vertreterin der Linkspartei an. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht indes davon aus, dass die tatsächliche Lehrerabdeckung gar nur bei 95 Prozent liegt.
Die Bergsträßer Linke bedient mit den Forderungen auch die Interessen der GEW. „Wir können dies nur voll und ganz unterstützen“, sagt Holger Giebel vom Vorsitzendenteam des Bergsträßer GEW-Kreisverbandes. Allein schon die Verringerung der Zuweisung von Lehrerstellen an Gymnasien und Grundschulen sei unverantwortlich gewesen und sorge bei den Lehrkräften, die ohnehin schon immens belastet seien, für noch weitere, kaum mehr bewältigbare und deshalb nicht weiter hinnehmbare Herausforderungen.
Auch was die Beschulung von Flüchtlingskindern betrifft, stoßen Die Linke und die GEW ins selbe Horn. So fordern beide professionelle Angebote für den Spracherwerb und zur schulischen Bildung. „So anerkennenswert es auch ist, wenn Freiwillige Unterstützungsarbeit für Flüchtlinge leisten, das allein wird längst nicht ausreichen, um die Kinder und Jugendlichen gründlich und schnell für ein Leben in Deutschland zu qualifizieren“, unterstreicht Giebel. Arbeitssuchende Lehrer, die dafür bestens ausgebildet sind, gebe es genügend, doch Schuldenbremse und neoliberale Haushaltspolitik lasse eine Mobilisierung der dazu notwendigen Mittel nicht zu. „Wenn man allein die Menge der Referendare in Hessen sieht, die nach ihrer Ausbildung auf der Straße stehen, dann wird deutlich, dass an hauptamtlichen Lehrkräften kein Mangel herrscht, wie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung behauptet, sondern man will sie schlicht und ergreifend nicht bezahlen“, führt der Gewerkschafter weiter aus.
Stattdessen soll der Spracherwerb durch Ehrenamtliche unterstützt werden. Die Kinder sollen die Sprache mit einem speziell konzipierten Lesestart-Set erlernen, was Giebel eher für einen schlechten Scherz hält: „Wird allen Ernstes davon ausgegangen, dass sich durch Krieg und Flucht traumatisierte Kinder, die oft lang schon keine Schule mehr besucht haben, mit Hilfe einer Lese- und Medienbox und ehrenamtlicher Vorlesepaten selbst Deutsch beibringen können?“ Angesichts dieser Vorgaben haben Linke und GEW am „Wir schaffen das“ der Bundeskanzlerin große Zweifel. Es stelle sich die Frage, wer mit „wir“ und was mit „das“ gemeint ist.
In Hessen selbst gehe aktuell nahezu alles in eine falsche Richtung. So wurde die Stundenzahl der Intensivklassen in der Sekundarstufe I von 28 auf 22 und in Grundschulen von 20 auf 18 gekürzt. Die angekündigten 180 zusätzlichen Stellen für berufliche Schulen und 120 für allgemeinbildende Schulen seien nichts weiter als ein Tropfen auf den heißen Stein. „Außerdem bleibt festzuhalten, dass diese Stellen ohnehin fast vollständig aus Stundenkürzungen in den Intensivklassen und Kürzungen an Grundschulen und gymnasialen Oberstufen finanziert worden sind“, macht Giebel deutlich.
Quelle Text:Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und DIE LINKE Bergstraße

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