Heppenheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Die Verträge zwischen den Städten Hirschhorn und Neckarsteinach sowie der Telekom Deutschland GmbH sind unterzeichnet, die Fördermittel bewilligt – das Breitbandprojekt Neckartal, durch das die beiden südlichsten Städte in der Wirtschaftsregion Bergstraße durch Glasfasernetzverlegung flächendeckend schnelles Internet mit bis zu 50 Mbit/s erhalten, kann in die Umsetzung gehen. Die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) koordiniert und moderiert das Vorhaben gemeinsam mit dem bei der WFB angesiedelten, vom Land Hessen und der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten regionalen Breitbandberater umfassend und konnte die Kommunen auch bei der Fördermittelakquise aus Mitteln des Bundes und des Landes Hessen weitreichend unterstützen.
Gestern fand ein Pressegespräch im Rathaus in Neckarsteinach statt, bei dem Bürgermeister Herold Pfeifer, Stadt Neckarsteinach, und Bürgermeister Rainer Sens, Stadt Hirschhorn, die Öffentlichkeit über das Vorhaben informieren. Weitere Teilnehmer waren Wolfram Koch, Leiter der Geschäftsstelle Breitband bei der Hessen Trade & Invest GmbH, Gerd Schäfer und Simone Remdisch, Telekom Deutschland GmbH, Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, Dagmar Cohrs, stellvertretende Geschäftsführerin der WFB und Leiterin des WFB-Fachbereichs Kommunalbetreuung, sowie Berthold Passlack, regionaler Breitbandberater Südhessen. „Mit dem Breitbandprojekt Neckartal sichern wir die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Städte langfristig, denn schnelles Internet ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für Unternehmen und ist ebenso für private Haushalte unerlässlich“, zeigten sich die Bürgermeister Sens und Pfeifer von dem Vorhaben voll und ganz überzeugt.
„Damit ab Mai 2017 insgesamt über 3.300 Haushalte das Angebot nutzen können, werden wir in Hirschhorn rund 15 Kilometer Glasfaser neu verlegen sowie 20 Multifunktionsgehäuse aufstellen und mit neuer Technik ausstatten“, erklärte Schäfer. „In Neckarsteinach sollen circa 14 Kilometer Glasfaser verlegt und 16 Multifunktionsgehäuse aufgestellt werden.“ Das Netz werde so leistungsstark sein, dass die Nutzer künftig gleichzeitig telefonieren, surfen und fernsehen können, so Schäfer. „Netze verbinden und sind die Grundlage zur Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen“, stellte Koch fest. Das Land unterstützt die Kommunen mit Fördermitteln und Informationen, doch die eigentliche Arbeit erfolge vor Ort in den Städten und Gemeinden, betonte Koch. „Hier ist ein Team am Werk, auf das die Region stolz sein kann“, unterstrich er mit Blick auf die WFB und den regionalen Breitbandberater Berthold Passlack.
„Mit diesem Projekt haben wir einen weiteren Meilenstein für unser Ziel, der flächendeckenden Versorgung der gesamten Wirtschaftsregion Bergstraße mit Breitband, erreicht“, erklärte danach Dr. Zürker. „Selbstverständlich unterstützen wir die Städte Hirschhorn und Neckarsteinach auch beim weiteren Fortlauf des Prozesses“, versicherte die stellvertretende WFB-Geschäftsführerin, Dagmar Cohrs. Die ersten Schritte zur Verbesserung der Breitbandversorgung im Neckartal, mit dem Ziel schnelles Internet in allen Stadtteilen verfügbar zu machen, erfolgten im vergangenen Jahr mit der Erkundung des Markts, der Prüfung von Optionen sowie Sondierungsgesprächen mit in Frage kommenden Telekommunikations-Unternehmen. Nach öffentlichen Ausschreibungen des Breitbandausbaus wurden die Aufträge in beiden Städten an die Telekom Deutschland GmbH vergeben, die das Breitbandnetz erstellen und betreiben wird.
Die Telekom hat für die Realisierung der Projekte eine so genannte „Wirtschaftlichkeitslücke“ festgestellt, wonach sich die Investitionskosten für die Breitband-Anschlüsse in der Wirtschaftlichkeitsberechnung des Netzbetreibers bei marktkonformen Endkundenpreisen für die Nutzer nicht decken lassen. Diese Wirtschaftlichkeitslücke finanzieren die Städte Hirschhorn mit 120.000 Euro und Neckarsteinach mit 963.748 Euro. Hierzu konnten Fördermittel aus Mitteln des Bundes und des Landes Hessen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK-Förderung 2014-2018) eingeworben werden, ohne die die Realisierung der Projekte nur schwer möglich wäre. Hirschhorn erhält 78.000 Euro und Neckarsteinach die Maximalfördersumme von 500.000 Euro. Der Breitbandausbau durch die Telekom erfolgt im so genannten FTTC-Modell, das heißt, bestehende Kabelverzweiger werden mit Glasfaser erschlossen und mit Multifunktionsgehäusen überbaut. Hierdurch können 95 Prozent der Anschlüsse im Ausbaugebiet schnelles Internet erhalten. Mit der Feinplanung der Baumaßnahmen beginnt die Telekom in diesem Jahr.
Info: Weiteres Wissenswertes über die Wirtschaftsregion Bergstraße gibt es im Internet unter www.wirtschaftsregion-bergstrasse.de.
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