Die vielen Menschen, die in den letzten Tagen und Wochen auf Ihrer Flucht eine erste Station in Mannheim finden, haben oftmals ein Mobilitätsproblem. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ist meist nicht möglich, da das nötige Geld fehlt. „Fahrräder würden den Flüchtlingen eine Möglichkeit zur Fortbewegung bieten, z.B. zum Einkaufen oder zum Erkunden der Umgebung ihrer Unterkunft“ erklärt Gerhard Fontagnier, als Gemeinderat zuständig für Flüchtlingspolitik. Deshalb entstand in der Interkulturellen Runde des GRÜNEN Kreisverbandes die Idee, die Sammelaktion zu initiieren.
Besonders wichtig ist den Akteuren, dass die Menschen aus den Krisengebieten im Rahmen der Spendenaktion auch selbst aktiv mitarbeiten können. „Wir freuen uns sehr, dass andere Initiativen wie die Fahrradwerkstätten des Jugendzentrums (JUZ) ‚Friedrich Dürr‘ und des Internationalen Bundes (IB) bereits in der Flüchtlingsarbeit tätig sind und möchten diese mit den gesammelten Fahrradspenden in ihrer Arbeit unterstützen.“ meint Nuran Tayanc, als Gemeinderätin Sprecherin für Migration und Integration.
Die Menschen, die am heutigen Aktionstag gespendet haben, haben sich alle gefreut, dass ihre gebrauchten Fahrräder nicht mehr in Kellern oder Garagen ruhen, sondern nun wieder eine sinnvolle und hilfreiche Aufgabe haben. „Wir haben sehr viel Interesse und positive Rückmeldungen von Spendern, den Radwerkstätten und auch Flüchtlingen bekommen.“ berichtet die Sprecherin der Interkulturellen Runde Antonia Lütgens. Die Räder werden nun zusammen mit Geflüchteten in den Radwerkstätten von JUZ und IB auf ihre Sicherheit überprüft, gegebenenfalls repariert und verkehrstauglich gemacht, um anschließend an in Mannheim untergebrachte Geflüchtete weiter gegeben zu werden. „Es gehört bei uns zur Grundeinstellung, dass wir offen sind für Sachen, die einem guten Zweck dienen. Deshalb sind wir heute hier.” meint Dieter Hess von der Radwerkstatt des IB in der Neckarstadt.