Mannheim/ Metropolregion Rhein Neckar.
Die Familien-Partei startet eine Kampagne gegen die Bildungspolitik der Mannheimer Stadtverwaltung im Grundschulbereich. Kernkritikpunkt ist, dass vorrangig in verbindliche Ganztagesschulen investiert wird. Dies bedeutet konkret, dass die Grundschüler den Nachmittag bis 16:00 Uhr in der Schule verbringen müssen – egal, ob die Eltern dies wünschen oder nicht. Mit 300 Plakaten will die Familien-Partei die Bürger über die Pläne der Stadtverwaltung informieren.
„Der Grund für die Kampagne ist nicht das pädagogische Rahmenkonzept, sondern die Strukturform, die angestrebt wird. Da die Zuweisung der Grundschule wohnortgebunden ist, wird den Eltern dadurch jeglicher Entscheidungsspielraum genommen. Während beim Kinderhort oder der verlässlichen Grundschule die Eltern selbst bestimmen können, in welchem Umfang ihr Kind in der Nachmittagsbereuung bleibt, entfällt diese Wahlfreiheit beim Wunschmodell der Stadtverwaltung komplett“, kritisiert Stadtrat Julien Ferrat.
Im März hatte Stadtrat Ferrat sechs Anfragen zur Evaluation der Ganztagesschulen eingereicht. Eine Anfrage befasste sich gezielt mit der Ganztages-Grundschule. Ein schriftlicher Bericht ist bis heute ausgeblieben. „Obwohl die Informationslage dürftig ist, lehnt sich die Stadtverwaltung mit ihren Aussagen weit aus dem Fenster. Als Schulträger wäre die Stadtverwaltung gut beraten, die Öffentlichkeit transparent zu informieren. Im Bildungsausschuss zu 60 Fragen kurz mündlich Stellung zu beziehen, ist schwach“, so Ferrat.
Während das Landesschulgesetz es ausdrücklich den Akteuren vor Ort überlässt, in welcher Form in Ganztagesschulen investiert wird, will die Mannheimer Stadtverwaltung hauptsächlich den Ausbau verbindlicher Ganztages-Grundschulen vorantreiben. Die Familien-Partei lehnt dies im Grundschulbereich als schwerwiegenden Eingriff in die Kindererziehung sowie als Erschwerung außerschulischer Aktivitäten entschieden ab.