Hockenheim/Mannheim/Metropolregion Rhein Neckar. IHK-Standortumfrage 2015 in Hockenheim
Unternehmen identifizieren Ansatzpunkte zur Verbesserung des Standorts
Die Hockenheimer Unternehmen geben dem Wirtschaftsstandort die Note voll befriedigend – so das Ergebnis einer gemeinsamen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar und der Stadtverwaltung. Die IHK und die Stadtspitze analysierten und besprachen die Ergebnisse gemeinsam vor Ort im Rathaus. Von 467 befragten Unternehmen – darunter auch Kleingewerbetreibende – antworteten rund 62 im Zuge der Umfrage.
„Es freut uns, dass die Unternehmen den Standort grundsätzlich positiv sehen“, kommentiert Oberbürgermeister Dieter Gummer die Ergebnisse. „Die geplanten Veränderungen einiger Betriebe in den nächsten Jahren wie eine bauliche Betriebserweiterung oder der bei einigen Firmen laut Umfrage geplante Personalaufbau sprechen für den Standort Hockenheim“, freut sich Gummer über die gute Entwicklung einiger Betriebe am Standort. „Schade hingegen ist, dass die Umfrageergebnisse unter dem Eindruck der Erhöhung der Gewerbesteuer stehen. Die Steuererhöhungen waren erforderlich, um gemeinsam die Handlungsfähigkeit unserer Stadt, beispielsweise im Bereich der Kleinkindbetreuung, weiter zu gewährleisten“, meint Gummer. Der Oberbürgermeister weiter: „Die Beteiligung aller an der Finanzierung des Gemeinwesens schließt Unternehmen nicht aus. Attraktive Angebote in diesem Bereich sind nicht zuletzt auch ein wichtiger Standortfaktor für eine Stadt wie Hockenheim“.
„Die für dieses Jahr beschlossene Gewerbesteuererhöhung hinterlässt Bremsspuren bei der Zufriedenheit mit dem Standort“, greift IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Nitschke einen zentralen Punkt der Unternehmen auf. „Diese Unzufriedenheit macht sich beispielsweise bei der Bewertung der Höhe der kommunalen Abgaben bemerkbar, die sich um über eine halbe Note verschlechterte“, unterstreicht Nitschke. „Es verwundert daher nicht, dass die Verlässlichkeit der Verwaltung in Wirtschaftsfragen oder die Transparenz von Entscheidungen kritischer als noch bei der ersten Umfrage vor vier Jahren gesehen wird“, erklärt der Hauptgeschäftsführer.
„Besonders wichtig und gleichzeitig überdurchschnittlich gut bewerten die Unternehmen die Anbindung an das Fernstraßennetz und die Erreichbarkeit der Absatzmärkte“, nennt Nitschke entscheidende Faktoren für den Standort Hockenheim. „Deutlich nachgelassen hat jedoch die Zufriedenheit für die Breitbandversorgung in Hockenheim. Die Erwartungen der Unternehmen gehen nicht mit dem Angebot vor Ort überein“, macht Nitschke auf ein wichtiges Ergebnis der Umfrage aufmerksam. „Als IHK empfehlen wir der Stadtverwaltung, diesen Punkt weit oben auf die politische Agenda zu setzen. Das Thema hat eine hohe Bedeutung und wird immer wichtiger werden“, gibt Nitschke die Rückmeldungen aus der Umfrage an Gummer weiter.
„Diese Rückmeldung nehmen wir als Bestätigung für unser Handeln, denn wir sind hier schon auf dem von den Unternehmen gewünschten Weg“, sagt der Rathaus-Chef. Deshalb setzt sich die Stadt Hockenheim in den kommenden Jahren für die Bereitstellung zukunftssicherer, leistungsfähiger und kostengünstiger Breitbandanschlüsse für die Hockenheimer Unternehmen und Haushalte ein. Stadtverwaltung und Gemeinderat haben daher den Zweckverband „High-Speed-Netz Rhein-Neckar“ beauftragt, ab diesem Jahr zunächst Ausbauarbeiten für das Gewerbegebiet Talhaus durchzuführen. Der weitere Ausbau in ganz Hockenheim wird derzeit in den Gremien beraten und soll nach Abschluss der Talhaus-Arbeiten in drei Jahren erfolgen. „Wir möchten die Ergebnisse der IHK-Standortumfrage nach der Sommerpause auch mit dem Gemeinderat und interessierten Unternehmen diskutieren, um ein direkteres Feedback zu bekommen. Damit können wir die Stimmung bei den Unternehmen weiter verbessern“, kündigt er an.
Bilder
Axel Nitschke (Quelle: IHK Rhein-Neckar) und Herrn Oberbürgermeister Dieter Gummer (Quelle:Stadtverwaltung Hockenheim)
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