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Walldorf – Sambugaweg 14 und 16 werden saniert

Sambugaweg
Walldorf/ Metropolregion Rhein Neckar.Gemeinderat beschließt umfangreiches Sanierungspaket

Sanieren oder nicht sanieren – das war die Frage, mit der sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 7. Juli auseinandersetzte. Es ging um die beiden Gebäude Sambugaweg 14 und 16 (Baujahr 1963) mit jeweils neun Wohnungen auf 1.134 Quadratmetern, die zum Bestand der städtischen Sozialwohnungen gehören.

Der Gemeinderat folgte mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung, die Sanierung beider Gebäude anzugehen und dafür 2,1 Millionen Euro bereitzustellen. Ein Antrag von Stadtrat Walter Hecker (Bündnis 90/Die Grünen), die Sanierung im Fast-Passivhausstandard zu realisieren, wurde mehrheitlich abgelehnt.
Maßnahmenpaket für
höhere Wohnqualität
Stadtbaumeister Andreas Tisch erinnerte daran, dass der Gemeinderat sich bereits vor zwei Jahren mit der Sanierung des städtischen Gebäudebestands und konkret den beiden Wohnhäusern am Sambugaweg befasst habe. Damals hatte sich der Gemeinderat zunächst jedoch auf den Neubau von Sozialwohnungen an der Bürgermeister-Willinger-Straße konzentriert. Gemeinsam mit dem inzwischen gegründeten Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft Walldorf wolle man die Sanierung nun aber angehen, erklärte Tisch, da man Wohnungen brauche. „Wir haben ein umfangreiches Paket geschnürt“, meinte der Stadtbaumeister. Dieses beinhaltet vor allem, im Sinne einer verbesserten Energiebilanz, bei beiden Häusern die Fenster auszutauschen, die Fassaden, die Decken zum Keller und zum Dachraum zu dämmen sowie die Bäder, die Heizung und die Elektroinstallationen grundlegend zu sanieren. Die bestehenden Balkone sollen durch vom Gebäude getrennte vorgestellte Balkonanlagen ersetzt werden. Außerdem soll eine zentrale Heizungsanlage eingebaut werden. Mit dem Maßnahmenpaket erreiche man ein „hohes energetisches Ziel“ und saniere nachhaltig, stellte Tisch fest. Das Ziel der energetischen Maßnahmen ist es, einen Jahresprimärenergiebedarf zu erreichen, der mit 85 Prozent unter den Werten von Neubauten liegt. Dieser Wert für Neubauten orientiert sich an der noch gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009. Für die Mieter hat dies den positiven Effekt deutlich niedrigerer Nebenkosten.

Stadtbaumeister Tisch erläuterte, dass die Substanz der beiden Häuser durchaus sanierungswürdig sei. Auch einen Abriss und Neubau habe man untersucht, dadurch sei aber kein zusätzlicher Wohnraum zu gewinnen und der Nachweis der baurechtlich notwendigen Stellplätze für Autos gestalte sich problematisch. Die Bausubstanz der Häuser sei gut. Als günstig wertete es Stadtbaumeister Tisch, dass in einem der Häuser derzeit drei übereinanderliegende Wohnungen frei seien und damit im Sanitärbereich eine Strangsanierung möglich sei. Dass eine solch umfassende Sanierung für die Mieter nicht ganz störungsfrei vor sich gehen könne, erwähnte Tisch ebenfalls. David Högerich vom Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft Walldorf berichtete, dass Gespräche mit den Mietern geführt worden seien, die die Sanierung im Bestand befürworteten und keinesfalls umziehen wollten.

Mieterwunsch respektieren
Stadtrat Werner Sauer (CDU) befürwortete den „Einstieg in die Sanierung eines sanierungsfähigen Wohnungsbestands“. Den Wunsch der Mieter, in den Häusern zu bleiben, müsse man respektieren. Die zu erwartenden Kosten nannte er „eine stolze Summe“, wobei man aber das angestrebte Ziel sehen müsse. „Wir müssen unbedingt die Wartelisten abbauen“, meinte Lorenz Kachler (SPD), der sich über die „gute Planung“ freute. An die Energieeinsparung würden hohe Ansprüche gestellt. Auch er war der Ansicht, dass die Gebäude gute Voraussetzungen für eine Sanierung hätten und keine „graue Energie“ (d. h. Energie, die zur Errichtung der Gebäude notwendig war, Anm. der Redaktion) verloren gehe. „Es ist schon lange ein Thema, bei stadteigenen Gebäuden mit dem Klimaschutz anzufangen“, stellte Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) fest. In diesem Zusammenhang verwies er auf einen noch unter Bürgermeister Merklinger im Jahr 2010 gefassten Beschluss zum „European Energy Award“. Dieser besage, dass Gebäude bei Sanierungen mindestens auf den Stand der aktuellsten Energieeinsparverordnung zu bringen seien. In diesem Fall müsse man sich an der EnEV 2014 und nicht an der EnEV 2009 orientieren, forderte Weisbrod. Wenn man dies heute anders entscheide, müsse man den damaligen Beschluss aufheben. Stadtbaumeister Andreas Tisch erklärte, dass man sich auf die EnEV 2009 bezogen habe, da diese noch bis 2016 gelte. Er verwies nochmals darauf, dass man damit fünfzehn Prozent unter dem primären Jahresenergiebedarf eines Neubaus liege. Weisbrods Fraktionskollege Walter Hecker meinte im Verlauf der weiteren Diskussion, dass man mit dem Vorhaben „weit entfernt“ von dem sei, wie man heute Häuser renoviere. Auch im Altbau könne man einen Fast-Passivhausstandard erreichen. Er erinnerte daran, dass Walldorf sich auf den Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft machen wolle und man das Thema Klimaschutz entsprechend ernst nehmen müsse. Das Gebäude abzureißen, täte ihm weh, meinte Hecker. Wenn man sich jedoch nicht zu einem Neubau durchringen könne, solle man lieber „die Finger ganz davon lassen“. Wilfried Weisbrod fasste abschließend nochmals zusammen, dass man nicht den Abriss, sondern umfassendere Standards fordere. Er kritisierte, dass bei der Sanierung nur das Erdgeschoss barrierefrei umgebaut werden könne, aber nicht die anderen Geschosse. „Vielleicht machen wir einen Versuch am untauglichen Objekt?“ fragte er. „Wir tun uns sehr schwer, der Sanierung vorbehaltlos zuzustimmen“, erklärte Dr. Günter Willinger (FDP). Die Kosten für die Sanierung erschienen seiner Fraktion doch sehr hoch. Auch er stellte die EnEV 2009 in Frage und wollte wissen, was bisher an Sanierungen in den beiden Häusern schon getätigt worden sei. Fraglich war für ihn auch, ob die Mieter wirklich wüssten, was an Lärm auf sie zukomme. Er regte an, lieber abzuwarten, bis der Neubau in der Bürgermeister-Willinger-Straße stehe, um zu sehen, ob dort die Kosten eingehalten werden konnten. Stadtbaumeister Andreas Tisch erklärte, dass die Stadt bei Auzügen Teilsanierungen gemacht habe, man nun aber eine ganzheitliche Lösung für alle Wohnungen finden müssen. Dabei dachte er vor allem an die Bäder. „Es wäre schade, diese beiden Häuser abzureißen“, stellte er nochmals fest.
Politische Entscheidung
Bürgermeisterin Christiane Staab machte deutlich, dass man schon vor zwei Jahren eine Analyse des Bestands gemacht habe und die Gebäude im Sambugaweg „ideal“ seien für eine Sanierung. Es handle sich hier nicht nur um eine wirtschaftliche, sondern vor allem politische Entscheidung des Gemeinderats, wie man mit den Gebäuden im Bestand verfahre. „Wir haben Verträge mit den Mietern“, stellte sie fest. Wolle man den „European Energy Award“ behalten, müsse man auch bei der energetischen Sanierung tätig werden.
„Wir würden wertvolle Bausubstanz vernichten“, gab Manfred Zuber (SPD) zu bedenken, man könne nicht alle alten Gemäuer abreißen. Die Sanierung sei heute die richtige Entscheidung. Verständnis zeigte er auch für die Haltung der Mieter. Sein Fraktionskollege, Klaus Winnes, wies noch auf die Stellplätze für Autos hin. Es gebe weder Garagen noch ausreichend Stellplätze. Er regte an, die Anzahl zu erhöhen, um den öffentlichen Verkehrsraum zu entlasten. Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) betonte die soziale Verantwortung, die man für die hier wohnenden Menschen habe. Was den Klimschutz angehe, könne man „viel rein- und rausrechnen“, ein Königsweg sei schwierig zu finden. Es sei wichtig, dass die Menschen „ihre Heimat behalten könnten“. Diese Auffassung vertrat auch Uwe Lindner (CDU), der meinte, dass hier der Mensch im Vordergrund stehen solle und nicht der Klimaschutz. Auch sein Fraktionskollege, Dr. Gerhard Baldes, war dafür, den Mieterwunsch zu respektieren und “die Gesamtsituation zu verbessern”.

Mit dem mehrheitlichen Votum für die Sanierung mit 14 Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen sprach sich der Gemeinderat schließlich für die Sanierung aus.

Die Energiebilanz und die Wohnqualität sollen in den Gebäuden am Sambugaweg, hier die Nummer 14, deutlich verbessert werden (Fotos: Stadt Walldorf)

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