Landau/ Metropolregion Rhein Neckar. Alle Verbandsgemeinden der Südlichen Weinstraße und die Stadt Landau bewerben sich gemeinsam beim Wettbewerb „Tourismus für alle“.
Mit einer gemeinsamen Bewerbung unter dem Motto „Die Südliche Weinstrasse bewegt“ haben sich die sechs Verbandsgemeinden der Südlichen Weinstraße und die Stadt Landau in Kooperation mit dem Verein Südliche Weinstrasse e.V. beim Wettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz zum Thema barrierefreier „Tourismus für alle“ beworben. Das Büro für Tourismus Landau-Land hat die Federführung für die Bewerbung übernommen. Landrätin Theresia Riedmaier und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land Torsten Blank sehen darin ein weiteres Zeichen für die gute und enge Kooperation der touristischen Akteure in der Region.
Mit dem Wettbewerb, zu dem das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz aufgerufen hat, sollen die Tourismusakteure in Rheinland-Pfalz dazu motiviert werden, sich zu barrierefreien, touristischen Modellregionen zusammenzuschließen, die vom Land in ihrem Entwicklungsprozess auf dem Weg zum barrierefreien „Tourismus für alle“ unterstützt werden. Die Siegerregionen können sich Fördermittel für einzelbetriebliche und öffentliche touristische Investitionen zur Förderung der Barrierefreiheit in der Region sichern.
„Wir haben unseren Willen zur engen touristischen Kooperation mit allen beteiligten Kommunen und Akteuren an der Südlichen Weinstraße und mit unseren Nachbarn schon häufig bewiesen – zuletzt beim gemeinsamen Auftritt der Südpfalz auf der Landesgartenschau, der ebenfalls unter der Federführung des Büros für Tourismus Landau-Land realisiert wurde. Daher eignen wir uns auch hervorragend als barrierefreie touristische Modellregion und wollen den Tourismus für alle gemeinsam voran bringen.“
Aktuell gibt es bereits eine vielfältige Palette an barrierefreien Angeboten an der Südlichen Weinstraße – von rollstuhlgerechten Hotelzimmern und Vinotheken über Restaurants mit Angeboten für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu den Fahrdiensten des Clubs Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz (CBF) oder Angeboten für Urlaubsdialyse im KfH Nierenzentrum in Annweiler – allerdings sind diese Angebote wenig vernetzt und für Gäste oft schwer zu finden.
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 weitere Angebote in allen Bereichen der touristischen Servicekette an der Südlichen Weinstraße barrierefrei zu gestalten, die touristischen Leistungsträger in diesen Prozess einzubinden und die Kommunikation über diese Angebote zu optimieren.“ erklärt Nina Ziegler vom Büro für Tourismus Landau-Land, die die Bewerbung im Auftrag der Kollegen aus den beteiligten Büros für Tourismus geschrieben hat. „Falls wir zu den Siegern des Wettbewerbs gehören und vom Land Rheinland-Pfalz zur barrierefreien touristischen Modellregion erklärt werden, wollen wir eine zentrale Koordinierungsstelle beim Verein Südliche Weinstrasse e.V. schaffen und Vertreter aus Kommunen, Verbänden und Vereinen einbinden, um mit Unterstützung von Fachleuten Maßstäbe für Qualität, Komfort und Ambiente der barrierefreien Angebote zu setzen.“ erklärt Uta Holz vom Südliche Weinstrasse e.V.
Erste Ideen, die in das Konzept eingeflossen sind, sind z.B. die Aufwertung von Weinfesten durch Schaffung von barrierefreien Toiletten und Behinderten-Parkplätzen in Festnähe, die barrierefreie Umgestaltung von Dorfkernen und die Ausstattung von öffentlichen Toiletten mit dem Euro-WC-Schlüssel, die Schaffung von barrierefreien Plätzen und Zugängen im Rahmen der Offenlegung des Erlebnbaches in Bad Bergzabern, ein Workshop für Gastronomen zum Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten , die Ausweisung von barrierefreien Wanderwegen, die Ergänzung der Beschilderung von Rad- und Wanderwegen um Audio-Elemente für Menschen mit Sehbehinderungen, u.v.m.
Die Entscheidung darüber, welche Bewerber zur Modellregion erklärt werden, fällt Ende Juni.