Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.
„Gerade sind wir in der Leichtigkeit des Seins angekommen“, begrüßte Dr. Ulrike Freundlieb, Bürgermeisterin für Bildung, Jugend und Gesundheit, die versammelten Mitglieder des Jugendkabaretts „Freschi Gosch“ in den Räumlichkeiten der Jugendförderung, „aber wir alle wissen, dass hinter dieser Leichtigkeit harte Arbeit steht.“ Arbeit, die nun durch den „Projekt Freiraum e.V.“ mit einer Spende über 5.000 Euro besondere Würdigung erfährt. „Das ist eine große Anerkennung und ermöglicht maßgeblich das neue Programm“, ist auch die Bildungsbürgermeisterin dankbar, „es ist eine Wertschätzung, die die jungen Erwachsenen in jedem Fall verdient haben.“
Ganz und gar nicht alltäglich
Dank gilt dabei nicht nur dem großzügigen Spender, sondern natürlich auch der Jugendförderung sowie Eva Rathsfeld, Susanne Threm und Jürgen Brecht, „durch deren Initiierung die Stadt seit nunmehr drei Jahren eine eigene Kabarettgruppe hat“, fährt Dr. Freundlieb nicht ohne Stolz fort und wendet sich an die Jugendlichen: „Auch Ihr Kabarett ist eine Form von Beteiligung, denn mit dem unverstellten Blick durch Ihre Brille setzen Sie Themen, treiben diese voran und weisen uns auf sie hin“, so die Dezernentin, „und das ist Politik.“
„Es ist immer wieder eine Herausforderung, zu entscheiden, wer die Zuwendung bekommt“, gewährt Uwe Gieseler vom Krempelmarkt-Veranstalter „Projekt Freiraum e.V.“ Einblicke in den Findungsprozess, „Jugendliche, die sich derart präzise und pointiert mit Politik beschäftigen, sind da ganz und gar nicht alltäglich“, ist er überzeugt. Auch der Verein suche ständig junge Leute, die als Kassierer, Rückzahler oder Nachtwachen den Markt mittragen, „damit solche Zuwendungen auch morgen noch möglich sind“, so Gieseler.
Krieg im Zeitalter von Twittern und Liken
Das geehrte Ensemble dankte auf seine Weise – und stellte unmissverständlich klar, wie es zu seinem Namen kam. Mitten aus dem Publikum erhoben sich die zwölf wortgewandten Sprachakrobaten, traten prompt in den Kampf für gemobbte Politiker, verfielen kurz in herrlich komisches Stammtischgetöse oder brachten pointiert sexuelle Vielfalt mit moderner Pädagogik und dem Bildungsplan in Einklang. Nur kleine Kostproben aus dem neuen Programm „Wann ist ein Krieg ein Krieg“, das am 30. November, 19 Uhr, im Jugendkulturzentrum Forum Premiere feiert und über Stadt-, Landes- und Bundesgrenzen hinaus die Bedeutung des Kriegs im Zeitalter von twittern, voten und liken hinterfragt. Damit besorgten sie nicht nur den famosen Abschluss des durchweg heiteren Abends – sondern auch jede Menge Vorfreude.