Landau/ Metropolregion Rhein-Neckar. Jahresabschluss 2013 weist 3,58 Millionen Euro Investitionen aus – CO2-Emmissionen gesenkt
Am Dienstag, den 30. September, wird der Stadtrat den Jahresabschluss des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) verabschieden. Dieser belegt, dass das kommunale Unternehmen, das Leistungen für die Bürger erbringt, wirtschaftlich arbeitet und zugleich auch einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase erbringt. „Landau putzt sich heraus. Die kommende Landesgartenschau gibt der Stadt in vielerlei Hinsicht einen Schub“, erklärte Bürgermeister Thomas Hirsch, zugleich Vorsitzender des EWL-Verwaltungsrates. Auch aus diesem Grund investierte das Dienstleistungsunternehmen rund 3,58 Millionen Euro in die Optimierung der Abfallbeseitigung, Reinigung von Straßen und Plätzen sowie Abwasserbehandlung. Der EWL-Verwaltungsrat hatte den Jahresabschluss bereits am 11. September verabschiedet.
Wirtschaftlich und hocheffizient
Die Anstalt des öffentlichen Rechts weist 2013 einen Jahresüberschuss von 0,78 Millionen Euro aus. „Das beweist einmal mehr, dass der EWL solide arbeitet“, freut sich Bürgermeister Thomas Hirsch. Der Überschuss liegt rund 0,91 Millionen unter dem Vorjahr, was allerdings auf Einmaleffekte wie ein Grundstücksverkauf im Jahr 2012 zurückzuführen ist.
Stolz ist der Verwaltungsratsvorsitzende auf die Tatsache, dass im Berichtsjahr wiederum sämtliche Investitionen aus Eigenkapital finanziert wurden. „Das kommt den Bürgern zugute, denn der Betrieb spart auf diese Weise die Zinsen für Fremdkapital.“
Der Gewinn setzt sich aus den Ergebnissen folgender Betriebszweige zusammen: Abwasserbeseitigung 550.200 Euro, Abfallentsorgung 239.424 Euro, Bauhof 25.525 Euro und Straßenreinigung 48.760 Euro. Lediglich bei der Projektabteilung Landesgartenschau entstand ein Verlust von 87.602 Euro. „Das ist in der Aufgabenstellung der Abteilung begründet“, erklärte Thomas Hirsch. Im Berichtsjahr hat der EWL 3,58 Millionen Euro investiert, Schwerpunkt war die Erneuerung des Kanalnetzes.
Klare Prämissen für Umwelt und Klima
Die wirtschaftliche Bilanz belegt, dass der kommunale Betrieb sehr effizient arbeitet. „Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, weil der EWL klar auf Umwelt- und Klimaschutz ausgerichtet ist“, hob Thomas Hirsch hervor. Denn alleine durch die Abfallwirtschaft erspart das Unternehmen der Umwelt inzwischen jedes Jahr 5.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids. Bezug nimmt dieser Wert auf das Basisjahr 1990.
Mit folgenden Maßnahmen gelang es im Geschäftsjahr 2013, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit im Gleichschritt voranzubringen: Der gesamte Bioabfall Landaus wird inzwischen vergärt. Durch Vergärung wird aus dem Bioabfall Energie gewonnen und das bei einer Kosteneinsparung von ca. 200.000 Euro jährlich.
In der Kläranlage Mörlheim gelang es dem EWL 2013 die Energiekosten um rund 30 Prozent auf 105.000 Euro zu senken – trotz gestiegener Preise für Strom und Gas. Dies war möglich durch eine konsequente Fortführung der Modernisierungsstrategie. Nach 4,89 Millionen 2012 hat der Betrieb 2013 weitere 0,5 Millionen Euro in moderne und energieeffiziente Technik der Kläranlage investiert.
Abfall trennen spart Kosten
Landau ist eine attraktive Stadt, die nach wie vor wächst. Die positive Bevölkerungsentwicklung hilft, die Gebühren für Abwasserreinigung und Abfallbeseitigung trotz steigendem Lohn- und Materialaufwand konstant zu halten. Das Aufkommen an Abfallgebühren lag im Berichtsjahr rund 62.000 Euro über dem des Vorjahres, was im Wesentlichen durch die Zunahme der Bevölkerung und Haushalte zurückzuführen ist. Die Kosten für die Verbrennung des Restabfalls im Müllheizkraftwerk Pirmasens lagen 2013 bei 1,84 Millionen Euro, das sind 238.000 Euro mehr als im Vorjahr. Grund sind die gestiegenen Verbrennungspreise und etwas höhere Mengen an Restabfall. Dennoch ist das Pro-Kopf-Aufkommen an Restabfall mit 112 Kilogramm je Einwohner und Jahr erfreulich gering. Landau nimmt damit im landesweiten Vergleich einen Spitzenwert ein. „Unsere Bürger trennen vorbildlich und nutzen dabei das Service-Angebot des EWL hervorragend“, lobte Bürgermeister Thomas Hirsch. Der Markt für Altpapier hat sich im Wirtschaftsjahr 2013 gegenüber dem schon mäßigen Jahr 2012 nicht erholt: Allerdings konnte nach Abzug von Steuern noch ein Überschuss von 54.000 Euro erzielt werden. „Aber auch der geringere Gewinn kommt dem Gebührenzahler zugute“, sagte Thomas Hirsch. Jeder Euro wirke sich stabilisierend auf die Abfallgebühren aus.
Kläranlage und Abwassernetz im Fokus
In die Modernisierung der Abwassersysteme investierte der EWL im Berichtsjahr rund 3,1 Millionen Euro, davon 2,6 Millionen in das Kanalnetz. Eine höhere Energieeffizienz der technischen Einrichtungen sowie verbesserter Umwelt- und Grundwasserschutz standen dabei im Fokus. EWL-Vorstand Bernhard Eck betonte, dass hier weitere Investitionen folgen werden: „Wichtige Schritte sind vollzogen. Wir sind aber ehrgeizig – die Effizienz der Kläranlage lässt sich noch weiter erhöhen.“
Projektabteilung Landesgartenschau
Bei der Konversion des ehemaligen Kasernengebiets spielt die Projektabteilung des EWL eine wichtige Rolle: Sie steuert die Entwicklung der Infrastruktur auf dem Areal. Zwei wichtige Projekte, der neue Bahnhaltepunkt Süd und die Park-and-ride-Anlage am Hauptbahnhof konnten im Jahr 2013 in Betrieb genommen werden. Inzwischen sind auch die ersten Bürger im „Wohnpark Am Ebenberg“ eingezogen.
Leistungen in Zahlen und Dank
Der Jahresabschluss 2013 wurde von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer geprüft und hat einen uneingeschränkten Prüfvermerk erhalten.
Zur Finanzierung künftiger Investitionen stellt der EWL 863.909 Euro in die Rücklagen ein. Dabei handelt es sich um die Gewinne der Betriebszweige Abwasserbeseitigung, Abfallentsorgung und Straßenreinigung. „Es ist wichtig, dass wir einen Überschuss erwirtschaften. Denn nur auf diese Weise können wir in den Folgejahren Ersatzgeräte beschaffen und in Anlagen und Infrastruktur investieren“, erklärte Bernhard Eck. „Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt mein besonderer Dank“, schloss der EWL-Vorstand. „Sie sind die Ansprechpartner der Bürger und engagieren sich für eine saubere und lebenswerte Stadt.“
In Zahlen betrachtet, haben die Beschäftigten des EWL 2013 Folgendes geleistet:
2,24 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser gereinigt, 2,71 Millionen Kubikmeter Regenwasser behandelt, 4.765 Tonnen Restabfälle gesammelt, 1.864 Tonnen Sperrabfall erfasst, 4.081 Tonnen Altpapier und 4.417 Tonnen Bioabfall verwertet, 111 Kilometer Straßen und Wege regelmäßig gereinigt, 220 Kilometer Straßen instand gehalten und 16,3 Hektar Parkanlagen gepflegt.