Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Die nun beschlossenen Wirtschaftssanktionen gegen Russland dürften in unserer Region vorrangig den Maschinen- und Anlagenbau treffen“, schätzt Dr. Gerhard Vogel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, die Folgen für die regionale Wirtschaft ab. Bislang war Russland der viertwichtigste Auslandsmarkt für den deutschen Maschinenbau. Schon im ersten Halbjahr ließ die Nachfrage russischer Kunden spürbar nach. „Es fehlt russischen Kunden zunehmend die für den Kauf von Maschinen und Anlagen notwendige mittel- und längerfristige Planungssicherheit“, erläutert Vogel. Diese Unsicherheit nimmt mit den nun getroffenen EU-Wirtschaftssanktionen weiter zu. Durch die Sanktionen werden sich russische Kunden zudem verstärkt fragen, ob ihre deutschen Lieferanten die gewünschte Ware künftig überhaupt noch liefern dürfen. Deshalb werden sie sicherheitshalber zunehmend insbesondere auf asiatische Konkurrenten ausweichen. „Es wäre bedauerlich, wenn sich Russland dadurch nach Asien orientieren würde und dies auch nach dem Ende der Sanktionen zu Lasten der Firmen der Region ginge“, so Vogel.
Die von der EU getroffenen Sanktionen gelten zunächst für ein Jahr und sollen nach drei Monaten überprüft werden. Vogel stellt klar: „Über Sanktionen entscheidet die Politik. Die Wirtschaft wird sich selbstverständlich an rechtliche Vorgaben halten.“
Über die aktuell gültigen Ausfuhrbestimmungen informiert die IHK unter www.rhein-neckar.ihk24.de, Dokumentnummer 173164.