Mannheim / Metropolregion Rhein Neckar -Die SPD-Gemeinderatsfraktion zeigt sich fassungslos angesichts der Massenschlägerei in der vergangenen Freitagnacht im Stadtteil Jungbusch. Aus noch völlig ungeklärten Ursachen kam es zu einem Gewaltexzess, bei dem offensichtlich auch Schusswaffen zum Einsatz kamen. Dank des beherzten Einsatzes von Polizei und Rettungskräften konnte die Situation unter Kontrolle gebracht werden.
Stadtrat Reinhold Götz, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion, verurteilte den Gewaltausbruch aufs Schärfste: „Ich bin immer noch entsetzt über diese Ereignisse. Wir benötigen nun eine lückenlose Aufklärung, um Konsequenzen ziehen zu können. So etwas darf sich nicht wiederholen. Wenn die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen hat, müssen wir gemeinsam im Stadtteil und im Gemeinderat beraten, wie wir vorgehen können. Es wird auch Thema in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses sein.“
Zugleich kritisierte Stadträtin Marianne Bade, integrationspolitische Sprecherin der SPD-Gemeinderatsfraktion, vorschnelle Urteile: „Die Tatsachen müssen schonungslos auf den Tisch. Wer jetzt aber mit Vorverurteilungen vor allem gegen Ausländerinnen und Ausländer schimpft, irrt völlig. Gewalt und Kriminalität müssen hart bestraft werden, egal welche der 170 Mannheimer Nationalitäten dabei im Spiel waren.“
Stadträtin Bade ist die Aufklärung auch für die weitere Entwicklung des Stadtteils wichtig: „Der Jungbusch ist das angesagte Ausgehviertel Mannheims schlechthin und geprägt von vielen Kulturangeboten. Mit dem Kreativwirtschaftszentrum bekommen wir eine weitere wichtige Einrichtung im Stadtteil. Doch gerade deshalb müssen wir insbesondere die Sicherheitslage betrachten, damit der Jungbusch wieder durch positive Nachrichten auffallen kann.“
Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Petar Drakul kritisiert die Spekulationen, die in den Sozialen Netzwerken ohne Kenntnis der Lage verbreitet wurden. „Erschreckend, wie insbesondere Roma, Bulgarinnen und Bulgaren oder Rumäninnen und Rumänen für den Vorfall verantwortlich gemacht wurden. Dieses Klima ist nicht gut. Es zeigt aber auch, dass sich die Stadt trotz vieler Maßnahmen und Initiativen noch stärker anstrengen muss, um die Einwanderung nach Mannheim besser zu begleiten.
Natürlich dürfen Jungbusch und Neckarstadt-West nicht kippen. „Wir als SPD haben uns im Kommunalwahlkampf für eine moderne Integrations- und Beteiligungspolitik eingesetzt. Das werden wir auch weiterhin tun“, so Drakul. Es darf in Mannheim keine rechtsfreien Räume geben. Ziel der SPD ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in Mannheim in allen Stadtteilen gleichermaßen sicher und wohl fühlen.
Nach Meinung der SPD müssen aber erst die Fakten und Hintergründe ermittelt werden, um über erforderliche Konsequenzen politisch diskutieren zu können.