Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar. Viele Jahre stand das Eckgebäude mit dem charakteristischen Treppengiebel im Ludwigshafener Stadtteil Nord/Hemshof leer. Nun hat ein Mannheimer Investor das unter Denkmalschutz stehende Don-Bosco-Haus gekauft. Geplant ist eine grundlegende Sanierung und Umnutzung zum Wohngebäude.Familien bis gut situierte Singles sollen künftig in die Hemshof Lofts ziehen. „Das Gebäude hat einen besonderen architektonischen Reiz, vor allem die Räume innen“, schwärmt Architekt Matthias Jarcke, Geschäftsführer der Jarcke Projekte GmbH. Diesen Reiz hat der Investor für sein Sanierungskonzept genutzt und im öffentlichen Bieterverfahren überzeugt, das die WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft im Auftrag der Stadt Ludwigshafen 2013 durchgeführt hat.
Klare Rahmenbedingungen waren die Grundlage, eine neue Zukunft für das Don-Bosco-Haus zu erreichen, erläutert Klaus Dillinger, Geschäftsführer der W.E.G. und Bau- und Umweltdezernent das Verfahren: „Wir waren uns der städtebaulichen wie der emotionale Bedeutung des Gebäudes für den Stadtteil stets bewusst und haben daher ein öffentlichen Bieterverfahren durchgeführt. Ziel war es vor allem, möglichst unterschiedliche Ideen für eine Sanierung und Umnutzung zu erhalten und zugleich mit dem Verkauf eine Bauverpflichtung zu koppeln.“
Diese will der Investor schnell erfüllen. Jarcke ist sich sicher, dass er bereits im Sommer den Bauantrag vorliegen kann: „Vor dem Gang zum Notar haben wir die Zeit genutzt und unsere Planungsideen mit der Denkmalbehörde besprochen und abgestimmt.“ Der Neubau eines Treppenhauses und eines zweiten Eingangs an der Hemshofstraße ermöglichen die Umnutzung des Gebäudes in Wohnraum. „Mit diesem Trick können wir die großen Grundrissflächen auf jeder Ebene besser nutzen, aber auch die notwendigen Rettungswege nachweisen. Insgesamt 15 Wohnungen mit 110 bis 175 Quadratmeter Fläche sind möglich. Zudem werden wir zwei Aufzüge einbauen und damit barrierefrei Wohnungen schaffen. Eine besondere Raumwirkung erreichen wir im Dachgeschoss über großzügige Lichtbänder.“ Parallel zur denkmalgerechten Sanierung wird das Don-Bosco-Haus energetisch aufgewertet und die Haustechnik erneuert. Vorgesehen ist außerdem, den Schallschutz zu verbessern und neue Holzfenster einzubauen. Stellplätze zu den neuen Wohnungen sind ebenfalls im neuen Konzept für das Don-Bosco-Haus vorgesehen. Der Nachweis war Bestandteil des Bieterverfahrens. „Zwingend erforderlich war der Erwerb eines städtischen Grundstücks, auf dem für die Wohneinheiten jeweils ein fester Stellplatz nachgewiesen wird“, ergänzt Dillinger.
Der Investor zeigt sich offen wie er die neuen Wohnungen vermarkten will: „Das Gebäude ist besonders geeignet für großzügige, individuell geschnittene Loftwohnungen, in denen die bewusst sichtbar gelassene Konstruktion ein innenarchitektonisches Alleinstellungsmerkmal bildet. Wir können uns sowohl einen Endausbau aber auch eine Option vorstellen, die Wohnung im Rohzustand anzubieten.“