Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz/Saarland zum geplanten Freihandelsabkommen EU – USA
TTIP: Wirtschaft hofft auf leichteren Warenverkehr
Ludwigshafen / Metropolregion Rhein Neckar – Große Chance statt Bedrohung: Die in den USA tätigen Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland sehen dem umstrittenen Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) mit hohen Erwartungen entgegen: 85 Prozent der Unternehmen erhoffen sich positive oder sogar sehr positive Effekte für ihre Geschäftstätigkeit durch das Freihandelsabkommen. Das hat eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ergeben.
Die IHKs bedauern vor diesem Hintergrund, mit welch kritischen Tönen die TTIP-Verhandlungen zuletzt öffentlich begleitet wurden, zum Teil selbst von Vertretern der Landesregierung. „Die USA sind einer der wichtigsten Handelspartner der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Angesichts der vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen unserer Unternehmen ist das geplante Freihandelsabkommen nur konsequent“, betont Volker Scherer, Leiter des Geschäftsbereichs International der IHK Pfalz.
Fast 90 Prozent der befragten Unternehmen unterhalten bereits heute Geschäftsbeziehungen in die USA, rund 44 Prozent sind mit einer Niederlassung vor Ort vertreten. Als wichtigste Verhandlungsziele nannten sie über alle Betriebsgrößen hinweg den Abbau von Zöllen und das Angleichen von Normen und Standards. „Davon würde gerade unser exportorientierter Mittelstand enorm profitieren“, sagt Sofie Wilms, Referentin Recht International der IHK Pfalz. Bisher müssten Produkte wegen der unterschiedlichen Maßgaben zum Teil doppelt entwickelt oder produziert werden. „Das kostet die Unternehmen viel Zeit und Geld.“
Die IHKs erhoffen sich in der künftigen Debatte mehr Objektivität. „Es müssen wieder die eigentlichen Verhandlungsziele in den Fokus rücken“, fordert Scherer. Wichtig sei auch mehr Transparenz für die Betriebe und die Bevölkerung. „Hier ist die Politik gefragt, damit TTIP nicht weiter ein vermeintliches Schreckgespenst bleibt.“
Alle Ergebnisse finden Sie im Internet unter www.ihk-arbeitsgemeinschaft-rlp.de.