Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Welche Therapien bei Sportverletzungen helfen
„Sport ist Mord“ lautet eine volkstümliche Redewendung. Wie in jedem Sprichwort steckt auch darin ein Funken Wahrheit.
Viele Sportler müssen am eigenen Leibe erfahren, welche Verletzungen durch Belastungen und Traumata an Muskeln und Gelenken entstehen können. Damit man als Hobby- oder Profisportler wieder schnell zu
seiner Leidenschaft zurückkehren kann,stehen die Mediziner der Abteilung für Unfallchirurgie, Traumatologie und Sportmedizin am Theresienkrankenhaus bereit, um Patienten mit konservativen und
operativen Behandlungsmethoden zu kurieren. Ende Oktober informierten Chefarzt Prof. Dr. Gerald Zimmermann, die Oberärzte Dr. Christian Kreukler und Dr. Volker Herrwerth sowie Physiotherapeut Christian Ziegler über die Gefahr von Sportverletzen sowie die richtigen Behandlungsmethoden.
Mehr als 120 Gäste waren zu dem Vortragsabend in den Festsaal des Theresienkrankenhauses gekommen, um den Ausführungen der Sportmediziner zu lauschen. Dr. Christian Kreukler setzte seinen Fokus auf die Verletzungen der Schulter, genauer des Schultereckgelenks. Häufig wird dieses in Mitleidenschaft
gezogen, wenn Menschen stürzen und mit angewinkeltem Arm aufprallen. Meist sind davon auch die Sehnen betroffen, die dem Patienten entweder akut oder chronisch Schmerzen bereiten. Die erste Wahl der Behandlung sind konservative Methoden wie Schmerzinjektionen oder Krankengymnastik. Wenn dies nicht hilft,helfen die Mediziner mit minimalinvasiven Operationen. Kreukler erläuterte dieses Verfahren anhand eines eindrucksvollen Videos.
Störende Strukturen und Verhärtungen an den Sehnen werden dabei entfernt und der Raum unter dem Schulterdach erweitert. Was hingegen passiert, wenn man mit ausgestreckten Armen fällt,
zeigte Dr. Volker Herrwerth: Dann kommt es häufig zu einer Schulterluxation, bei welcher der Knochenkopf des Oberarms aus der Gelenkpfanne springt. Hier ist die exakte Diagnose mittels
Röntgenbilder und MRT wichtig, um etwaige Schäden zu erkennen. Dann können die Unfallchirurgen entweder mit einer speziellen Bandage oder eben auch einer Operation die Schulter wieder einrenken.
Konkrete Tipps zur Vermeidung von Sehnenverletzungen gab Prof. Dr. Zimmermann. Er zeigte anhand von zahlreichen Videos, bei welchen Sportarten und Bewegungen die Sehnen an Schulter, Fuß, Knie und Hand in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Um Verletzungen zu vermeiden, solle sich jeder Sportler aufwärmen und extreme Belastungen vermeiden – so weit dies der Sport zulässt. Auch riet der Mediziner von der Einnahme von Anabolika ab, da diese Medikamente die Verletzungsgefahr steigern. Auch er zeigte spezielle, moderne Behandlungsverfahren wie die Eigenplasmatherapie, der Einsatz adulten Stammzellen sowie auch die traditionelle Physiotherapie.
Darauf ging Physiotherapeut Christian Ziegler in seinem Vortrag genauer ein und zeigte wesentliche Faktoren einer gelingenden Physiotherapie. Schon die Sofortbehandlung nach der so genannten PECH-Regel kann schlimmste Verletzungsfolgen verhindern: Die Buchstaben P-E-C-H stehen für: Pause machen, Eiskühlung, Kompressionsverband und Hochlagerung. Sollten trotzdem ernsthafte Folgen wie zum Beispiel ein Muskelriss auftreten kann die Physiotherapie mit Bewegungsübungen aber auch Elektroreizen, magnetischen Wellen oder Temperaturreizen helfen. (ckl)
Foto:Prof. Dr. Gerald Zimmermann weiß bei Sehnenverletzungen zu helfen