Walldorf/Metropolregion Rhein-Neckar -Die “metropolbib” macht’s möglich – virtueller Bestand von rund 9.300 Medien
„Online“ ist die Stadtbücherei Walldorf schon lange zu erreichen, doch seit dem 25. Oktober bietet sie auch die „Onleihe“ digital verfügbarer Medien an.
Möglich gemacht hat dies der Verbund der Metropol-Card-Bibliotheken, zu denen Walldorf seit 2011 gehört. Von den mittlerweile 24 Bibliotheken in der Metropolregion Rhein-Neckar, die diesem Verbund beigetreten sind, haben aktuell 15 Zugriff auf die virtuelle Zweigstelle, die sich „metropolbib“ nennt. Seit 25. Oktober gehört auch Walldorf dazu und kann damit zusätzlich zu seinem eigenen „greifbaren“ Bestand an Büchern, Hörbüchern, Zeitschriften, CD’s und DVD’s den Zugriff auf 9.300 virtuelle Medien zuzüglich elektronisch abrufbarer Zeitungen und Zeitschriften anbieten. Das gewünschte Buch, die Zeitung oder das Video kann man auf seinen heimischen Computer, seinen Laptop, den Mp3-Player, das Smartphone, sein Tablet oder seinen E-Book-Reader (außer Kindle) herunterladen und innerhalb der Leihfrist lesen. Man muss dafür nicht den Gang in die Stadtbücherei antreten, sondern kann sich am heimischen Computer oder mit den mobilen Geräten jederzeit unterwegs einloggen.
Unter www.metropolbib.de muss man sich anmelden und kann dann im nach Sachgebieten geordneten Katalog der elektronischen Medien stöbern und die gewünschten Titel in seinen Medienkorb legen. Sind die Titel verfügbar, kann man die ausgewählten E- und Audio-Books 14 Tage lang „ausleihen“, E-Videos drei Tage und E-Paper, also Zeitungen und Zeitschriften, 1 bis 24 Stunden. Nach Ende der Ausleihfrist verschwinden sie vom Bildschirm und können auch nicht verlängert werden. Für die Onleihe genügt der Leserausweis der Stadtbücherei Walldorf, natürlich kann man auch – sofern vorhanden – seine Metropolcard nutzen. Den Leserausweis oder die Metropolcard muss man für die Anmeldung bei der „metropolbib“ in jedem Fall parat haben.
„Es wird Enttäuschungen geben“, warnte Büchereileiterin Renate Büchner im Pressegespräch vor allzuviel Euphorie, denn der Bestand an aktueller elektronisch vorhandener Literatur sei wegen ungeklärter Lizenzfragen noch nicht allzu üppig. Da die an die “metropolbib” angeschlossenen Büchereien aber reihum regelmäßig E-Medien anschaffen, wird sich der Bestand vergrößern und an Bandbreite gewinnen. Bürgermeisterin Christiane Staab, die
die erste „Onleihe“ in der Stadtbücherei Walldorf erfolgreich tätigte, begrüßte das niederschwellige Angebot, das sie auch im Sinne einer barrierefreien Gesellschaft lobte. Die Möglichkeit, über die Metropolcard auf einen Bestand von 1,7 Millionen Medien zugreifen zu können und über die „Onleihe“ auf weitere rund 9.300 virtuelle Medien, hob die Bürgermeisterin nochmals hervor.
Sie dankte Renate Büchner und ihrem Team dafür, den Weg in die „Onleihe“ geebnet zu haben. Einig waren sich Bürgermeisterin Christiane Staab und Büchereileiterin Renate Büchner, dass elektronisch verfügbare Medien zwar zur Vielfalt der Lesewelten beitrügen, das traditionelle Buch aber nicht verdrängen könnten.
Gemaltes Lesen
Besonderen „Lesestoff“ steuert der Walldorfer Künstler Wolfgang Salomon bei, der in der Stadtbücherei Bilder zu dem Thema „Gemaltes Lesen“ ausstellt. Er zeigt Menschen verschiedenen Alters in verschiedensten Lesesituationen, von der Enkeltochter, die im Sommer gemütlich ihrer Leselust nachgeht, bis zur Frau, die „ein Hörbuch gelesen hat“. Auch diese Ausstellung wird dafür sorgen, dass man – trotz „Onleihe“ von daheim – gerne in die Stadtbücherei kommt.
Bürgermeisterin Christiane Staab tätigt die erste “Onleihe”, Barbara Langlotz (Mitte) und Büchereileiterin Renate Büchner assistieren (Fotos: Pfeifer)