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Heidelberg – Crailsheim Merlins – USC Heidelberg 82:81

Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar – Basketball – Ganz schön bitter
Es ist einer dieser Körbe, den man nur einmal in seinem Leben live erlebt: Ein Spieler des USC Heidelberg und einer der Crailsheim Merlins kämpfen um den Rebound am Heidelberger Korb. Keiner der beiden bringt ihn unter Kontrolle, stattdessen knallt eine Hand auf den Ball, dieser mit Rückwärtsspin auf den Boden. Die Pille springt hoch, dreht sich Richtunng Ring. „Der wird doch nicht…..“. Doch, der Ball fällt durch den Korb. Crailsheim ist drei vorne, nachdem ein schneller Einwurf ausgeführt wird. Clint Sargent geht auf der anderen Seite aus sieben Metern hoch: Swish! Ausgleich, Timeout. 30 Heidelberger Fans sind am ausrasten, auch die Bank kann sich nicht mehr ruhig halten. Einwurf Crailsheim bei sechs Sekunden auf der Uhr. Jerrell Wiliams frontet Christoph Tetzner in der Ecke des Spielfelds. Der Lob-Pass wird gespielt, Williams rollt der Ball über die Fingerkuppen. Tetzner fängt ihn, Björn Schoo muss aushelfen und bekommt ein Foul. „Tetze“ trifft den ersten Freiwurf und wirft den zweiten absichtlich daneben. 82:81 und die Playoff-Hoffnungen einer ganzen Stadt haben sich quasi verdrückt.

Fünf Minuten nach Spielende laufen die Hochrechnungen vor und im Heidelberger Mannschaftsbus auf Hochtouren. Den Smartphones wird befohlen, sie sollen schneller machen, es wird telefoniert was das Zeug hält, die nicht vorhandenen Drähte sind am glühen. Das Ergebnis dieses ganzen Aufwands: Bei der Partie Jena – Düsseldorf am Samstag sollte Düsseldorf gewinnen, sonst wird es ganz kompliziert. Des weiteren muss eine Punktgleichheit mit Karlsruhe verhindert werden, da beide Spiele gegen die Fächerstädter verloren gingen. Sollte es zu einem Dreiervergleich mit Jena und Karlsruhe kommen, wäre man in dieser Hinsicht aufgrund des Korbqoutienten* zweiter, also möglicherweise auf Platz acht.
Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass die erste Bedingung ein Heimsieg des Sauer-Ensembles gegen Ehingen ist. Zusammengefasst: Es gibt diverse Möglichkeiten, wie der USC noch in die Playoffs kommen kann. Dabei ist eine komplizierter als die andere. Matthias Lautenschläger, Manager: „Meine Excel-Tabelle explodiert noch!“

Im Falle des Scheiterns läge es aber nicht an diesem lehrbuchreifen Krimi in der Hakro-Arena. Es läge vielmehr daran, dass die Heimspiele gegen Teams, die hinter dem USC in die Abschlusstabelle einlaufen werden – lies: Nürnberg, Leitershofen, Cuxhaven – keine Punkte einbrachten.
Niemand kann behaupten, dass der USC in der wichtigsten Phase der Saison zu wenig Leistung brachte. Drei der letzten fünf Spiele wurden gewonnen. In den Unkonzentriertheiten des Februars liegt der Hund begraben, hier sind sich alle einig. Ob die letzte Niederlage schmerzt, bleibt dennoch eine rhetorische Frage. Mit zwei Siegen aus den letzten zwei Partien wäre man durchgewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette.

In Crailsheim war viel Pech mit im Spiel – eine eklatante Reboundschwäche hat an diesem Abend aber den Unterschied gemacht. Mit nur sieben einsatzfähigen Spielern und ohne Kapitän Janis Heindel (Grippeinfekt) ist es aber auch vermessen, den Sieg im Reboundduell mit zwölf hungrigen Zauberern zu erwarten. Alexander Kuhn hatte sich zudem am Samstag die Kniescheibe ausgerenkt. Auf der anderen Seite kann man kein Basketballspiel gewinnen, wenn man auswärts 18 Abpraller weniger einsammelt als der Gegenüber.

Dass jeder an seinem absoluten Leistungszenit spielte, war aber zu erkennen. Crailsheim spielt mit sechs Legionären und zwei eingebürgerten US-Amerikanern. Dann bleiben mit Christoph Tetzner, Sebastian Kling, Benjamin Lischka und Blanchard Obiango vier Deutsche übrig. Da ist es eigentlich ein Wunder, dass sieben Heidelberger über 40 Minuten den Score auf gleichem Niveau halten. Es ist nicht der Zeitpunkt, irgendjemand einen Vorwurf zu machen. Auffallend positiv verhielt sich Björn Schoo: Nach seiner Gehirnerschütterung am Freitag war der Center am Morgen wieder fit, aber selbstverständlich nicht hundertprozentig. Er tat alles, was er konnte und erzielte acht Punkte sowie fünf Rebounds. Ansonsten waren die US-Boys Clint Sargent, Sanijay Watts und Jerrell Williams die Garanten der Offensive. Kai Barth spielte volle 40 Minuten und verlor nicht ein einziges Mal den Ball. Zehn Ballgewinne als Mannschaft bedeuten übrigens einen Saisonrekord.

An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an die rund 30 mitgereisten Heidelberger Anhänger, die vom Gästeblock aus bis zum anderen Ende des Gebäudes zu hören waren. Ein umwerfender Support!

Das letzte Wort im Kampf um die Playoffs ist noch nicht gesprochen. Der USC Heidelberg wird alles unternehmen, um dabei mitzureden. Und auch wenn nicht, ist uns der Himmel noch nicht auf den Kopf gefallen.

Crailsheim Merlins – USC Heidelberg 82:81 (21:19, 20:23, 20:19, 21:20)

Crailsheim: Stohl 15 (5/10 Dreier), Buck 14 (7 Reb, 2 Ass), Hill 12 (4/9 Dreier, 3 Reb, 3 Ass), Webb 9 (4 Reb), Lischka 8 (6 Reb), Dunbar 7 (3 Reb, 2 Ass), Cook 6 (3 Ass), Baptist 4 (4 Reb, 2 Ass), Tetzner 3 (4 Reb, 5 Ass), Obiango 2 (3 Reb), Sivorotka 2 (3 Reb), Kling (4 Reb, 2 Ass).

Heidelberg: Williams 24 (8/11 FT, 7 Reb), Watts 21 (6 Reb, 3 Ass, 3 Stl), Sargent 14 (4/10 Dreier, 4 Reb, 2 Ass, 3 Stl), Schoo 8 (5 Reb), Komarek 6 (4 Ass), Barth 5 (4 Ass), von Fintel 3.
*= http://diejungeliga.de/staticsite/staticsite.php?menuid=431&topmenu=22

Robin Herbert

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