Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – 80 Vertreter von über 25 Mannheimer Schulen, der Kultusverwaltung und der Kommunal- und Landespolitik haben an einer Informationsveranstaltung des Fachbereichs Bildung teilgenommen. Im Mittelpunkt stand die von der Landesregierung angestrebte neue Schulform: die Gemeinschaftsschule.
In ihrer Begrüßung äußerte sich Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb zuversichtlich, dass sich auch in Mannheim mittelfristig zwei bis drei weiterführende Schulen zu Gemeinschaftsschulen weiterentwickeln können. “Als Stadt, die sich im besonderen Maße dem Ziel der Bildungsgerechtigkeit verschrieben hat, sehen wir hier die besonderen Möglichkeiten der Gemeinschaftsschule. Die Gemeinschaftsschule wird dann erfolgreich sein, wenn Eltern, Kollegien und Schüler ihre Schule aktiv weiterentwickeln wollen. Diesen Prozess werden wir unterstützen“, sagte die Bildungsbürgermeisterin.
In einem Impulsvortrag berichtete Gerhard Vater über seine persönlichen Erfahrungen als Schulleiter. Er berichtete über die Offene Schule Waldau in Kassel, die mit dem deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde. Den Schulleitern im Plenum empfahl er, die Vision einer „Schule für Alle“ zu entwickeln. Eine solche Schule könne nur mit Ausdauer, entsprechender Ausstattung, einem hohes Maß an Selbstständigkeit und vor allem mit Teamarbeit realisiert werden.
Norbert Zeller, Leiter der Stabsstelle für Gemeinschaftsschulen, Schulmodelle und Inklusion beim Kultusministerium Baden-Württemberg, berichtete im zweiten Teil der Veranstaltung über die Rahmenbedingungen der Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg. Die grün-rote Landesregierung will im April 2012 die Gemeinschaftsschule als neue Schulart im Land verankern. Die Gemeinschaftsschule soll künftig den Weg zu allen drei Schulabschlüssen (Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Abitur) durch eine individuelle Förderung erreichen. Zum kommenden Schuljahr 2012/13 sollen mit einer Schulgesetzänderung so genannte „Starterschulen“ mit ihrer Arbeit als Gemeinschaftsschule beginnen. Dies sind etwa 30 Schulen in Baden-Württemberg, vorwiegend aus dem ländlichen Raum, die neue pädagogische Konzeptionen entwickelt haben.