Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – 2. Basketball-Bundesliga – Nach der Auftaktniederlage in Chemnitz am vergangenen Samstag (79:88) bewies der USC Heidelberg Moral und gewann sein zweites Auswärtsspiel der Saison 2011/2012 in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Jena vor rund 1000 Zuschauern mit 104:93 (55:46). Die Kurpfälzer lagen dabei über die gesamte Spielzeit nie zurück. Trotz zweier ausgefoulter Spieler (Sanijay Watts, Oliver Komarek, beide 38. Minute) gelang es dem USC aufgrund einer überragenden Leistung von Charlie Burgess das letzte Viertel mit 28:22 zu gewinnen.
Das Spiel begann schnell: Clint Sargent erzielte bereits nach drei Minuten das 9:2 für die Heidelberger. Im ersten Viertel fielen 14 der 21 Würfe durch den Korb, sodass eine komfortable 32:22-Führung auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Im zweiten Abschnitt ging es ähnlich weiter, allerdings kamen die Saalestädter in Person von Tyler Kepkay immer besser in Fahrt (45:43 aus USC-Sicht, 17.) Allerdings blieben die Neckarstädter ruhig und spielten die Führung souverän in die Pause (55:46). Matthias Lautenschläger meint: „Wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, wie man spielen muss, wenn man die Zuschauer als Vorteil für die Heimmannschaft eliminieren will. Mann muss gleich Vollgas geben und die Menge ruhig halten, dann gelingt auch auswärts ein guter Auftritt!“ In Halbzeit Nummer eins überzeugten auf USC-Seite vor allem Kapitän Janis Heindel sowie Clint Sargent und Sanijay Watts. Die drei Neuzugänge trugen maßgeblich zur Pausenführung bei und waren offensiv und defensiv präsent.
Auch im dritten Viertel blieb Jena dauerhaft auf Tuchfühlung und konnte immer wieder die Führung der Universitätsstädter verkürzen. Ermen Reyes-Napoles traf einen Dreipunktwurf zum 62:57 in der 25. Minute. Christoph Roquette erzielte das 74:68 in der 29. Minute. Niemals aber gelang den Jenensern der Ausgleich. In diesem Viertel punkteten gleich 7 der 10 Spieler des USC. Es ging mit einem 76:71 in die letzte kurze Pause. Gleich zu Beginn des letzten Quartals setzte Charles Burgess ein Ausrufezeichen: Zwei Freiwürfe und ein Dreipunktspiel nach Foul von Reyes-Napoles verhalfen zu einer 81:74-Führung in der 31. Minute. Jena traf nun kaum noch, sodass sich Trainer Georg Eichler gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen (37.) Aber jedes Bemühen half nicht, denn es schlug die Stunde des Charlie Burgess: Der US-Amerikaner erzielte die letzten 14 Heidelberger Punkte, von den 28 im letzten Viertel gehen ganze 21 auf sein Konto. Er traf alle seiner 16 Freiwürfe, 15 davon in den letzten zehn Minuten. Dadurch halfen Jena auch die Treffer von Jeremy Black, Tyler Kepkay und Kenny Barker nicht mehr. „Rekordverdächtig!“, kommentiert Matthias Lautenschläger.
USC-Trainer Uwe Sauer: “Dieser Erfolg war extrem wichtig, nachdem wir am Samstag in Chemnitz uns selbst ein Loch gegraben hatten. Heute hat die Mannschaft das Spiel gewonnen, aber natürlich hat Charlie einen richtig guten Job gemacht. Er hat gezeigt, dass er eine Mannschaft führen kann und mit Übersicht und Scoring glänzt. Ich denke, er hat großes Potenzial. Entscheidend war für mich heute auch, dass ich nach den Foulproblemen von Oli Komarek, Sanijay Watts und Björn Schoo auf eine gut vorbereitete Bank zurückgreifen konnte. Alex Kuhn war die gesamte Vorbereitung dabei, auch Paul Zipser hat gut gespielt. Es ist kein Unischerheitsfaktor, diese Jungs einzusetzen! Da sind wir einigen Teams aus der Liga voraus.“ „Mir hat das heute von vorne bis hinten gefallen, echt klasse!“, lässt Matthias Lautenschläger noch wissen.
Die Korbjäger aus Heidelberg können somit absolut zufrieden auf ihr erstes Heimspiel blicken (Sonntag, 17:00 Uhr gegen MBC): In Chemnitz bewiesen die Sauer-Schützlinge Moral und einen großen Kampfgeist (17-Punkte-Rückstand auf 4 reduziert), in Jena Teamfähigkeit und entschlossenen Siegeswillen. Mit diesen beiden Ergebnissen verlief der Rundenstart zwar nicht optimal, aber bemerkenswert positiv. Die Wölfe können kommen!
Science City Jena: Kepkay 20 Punkte (3 Assists), Black 18 (12 Rebounds), Barker 16 (7 Assists, Effektivität 21), Reyes-Napoles 10, Roquette 10, Vierneisel 8 (7 Rebounds), Koch 5, Schwartz 4, Voigtmann 2, Krumbeck – Strauß.
USC Heidelberg: Burgess 30 (7 Rebounds, 16/16 Freiwürfe, Effektivität 28), Watts 19 (5 Rebounds), Sargent 19 (4 Rebounds, 4/8 Dreier), Heindel 14 (10 Rebounds, Effektivität 23), Komarek 8 (5 Rebounds), Barth 5, Schoo 4 (5 Rebounds), von Fintel 3, Kuhn 2, Zipser.
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