Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Am 6. September beginnt die neue Konzert- und Theatersaison der Kulturabteilung der Stadt Neustadt, sie wird mit einem Konzert der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eröffnet unter der Leitung des jungen Dirigenten Kevin John Edusei. Als Gast und Solistin begrüßen wir an diesem Abend die französische Pianistin Lise de la Salle, Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbes für junge Pianisten Ettlingen und der Young Concert Artists International Auditions in New York.
Das Programm
Das Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur von Ludwig van Beethoven entstand in den Jahren 1805 bis 1806. Öffentlich uraufgeführt wurde es 1808 in Wien mit dem Komponisten selbst als Solisten am Klavier. Beethoven widmete sein op. 58 seinem prominenten Schüler und Förderer Erzherzog Rudolph. Die in der Musikwissenschaft so oft diskutierte Verschmelzung zwischen Sinfonie und Klavierkonzert zum sogenannten sinfonischen Klavierkonzert findet hier einen Anfang.
Als Nächstes steht ein Werk des bedeutendsten russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, Peter Tschaikowskij, auf dem Programm mit der sinfonischen Fantasie nach Shakespeares „Der Sturm“ f-moll, op. 18.
Es folgen zwei Stücke von Claude Debussy:
Das Prélude à l’après-midi d’un faune („Vorspiel zum Nachmittag eines Faunes“) ist eine sinfonische Dichtung und frei nach Stéphane Mallarmés gleichnamigen Gedicht entstanden. Das Stück wurde 1894 in Paris uraufgeführt. Debussys Prélude gilt als ein Hauptwerk des musikalischen Impressionismus.
La Mer (“Das Meer, drei symphonische Skizzen für Orchester“) komponierte Debussy in den Jahren 1903 bis 1905. Die drei Sätze bezeichnen den „Morgengrauen bis Mittag auf dem Meer“, das „Spiel der Wellen“ und den „Dialog zwischen Wind und Meer“. Diese sinfonische Dichtung ist ein Musterbeispiel des frühen musikalischen Impressionismus.
Der Dirigent
Kevin John Edusei absolvierte sein Studium an der Universität der Künste Berlin und an der Königlichen Musikhochschule Den Haag. Während seines dreimonatigen Stipendiums für das Aspen Music Festival 2004 ernannte Maestro David Zinman ihn zum Academy Conductor. Seit 2004 wird Kevin John Edusei vom Deutschen Musikrat im Rahmen des Dirigentenforums gefördert und wurde in die Künstlerliste ‘Maestros von morgen’ aufgenommen. Außerdem war er Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie und der Akademie Musiktheater heute.
Mit seinem ersten Preis beim renommierten “Dimitris Mitropoulos Dirigentenwettbewerb” im Jahr 2008 in Athen machte Kevin John Edusei erstmals international auf sich aufmerksam. Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 übernahm Edusei den Posten des 1. Kapellmeisters und stellvertretenden Generalmusikdirektors am Theater Augsburg. Zuvor war er in gleicher Position am Theater Bielefeld engagiert. Zahlreiche Produktionen standen unter seiner musikalischen Leitung wie z.B. Fidelio, Don Carlos, Madama Butterfly, Le nozze di Figaro und Die Zauberflöte. Erfolge feierte er mit Kurt Weills Der Silbersee und den deutschen Erstaufführungen von Toshio Hosokawas Hanjo und Bernhard Langs Musiktheaterwerk
I hate Mozart.
Einladungen als Gastdirigent führten ihn ans Pult europäischer Klangkörper wie den St. Petersburger Philharmonikern, dem Konzerthaus-Orchester Berlin, dem Beethoven-Orchester Bonn, dem Residentie Orkest Den Haag, den Hamburger Symphonikern, dem Wiener Kammerorchester und dem Ensemble Modern Frankfurt.
Als einer der drei Gewinner des von Pierre Boulez und Peter Eötvös initiierten Dirigentenwettbewerbs dirigierte er beim Lucerne Festival 2007 Karlheinz Stockhausens opus magnum – Gruppen für drei Orchester.
Die Solistin
Lise de la Salle, 1988 geboren, begann mit vier Jahren mit dem Klavierspiel, mit neun gab sie ihr erstes Konzert in einer Live-Übertragung bei RadioFrance. 1999, mit gerade elf Jahren begann sie am Conservatoire Supérieur de Musique de Paris zu studieren. 2001 beendete sie dort ihr Studium mit der höchsten Auszeichnung. 2003 wechselte sie in die Meisterklasse von Bruno Rigutto am Conservatoire National Supérior de Musique de Paris. Im selben Jahr gab die junge Pianistin ihr Debüt in Berlin. Zwischen 1997 und 2007 gewann
Lise de la Salle zahlreiche Wettbewerbe.
Seit 2001 tritt Lise de la Salle in den großen Konzertsälen Europas, der Vereinigten Staaten und seit 2004 auch Asiens auf. Sie spielt Klavierabende und wird regelmäßig zu Konzerten mit vielen großen Orchestern eingeladen, außerdem ist sie Gast zahlreicher Festivals.
Eine erste CD mit Werken von Ravel und Rachmaninow, von der Kritik einstimmig mit Begeisterung aufgenommen, war 2002 der Beginn ihrer Zusammenarbeit mit dem Label Naive Classique. Ihre zweite Einspielung (Bach, Liszt 2004) erhielt von der weltweit einflussreichsten Musikzeitschrift „Gramophone“ die Auszeichnung „CD of the month”. Ihr drittes Album „Concertos No 1” mit Werken von Schostakowitsch, Liszt und Prokofjew, 2007 mit dem Gulbenkian Orchestra unter Lawrence Foster aufgenommen, wurde 2008 mit den Preisen „CD of the month“ und „Editor‘s choice“ der „Gramophone“ ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt ihr Doppelalbum mit Werken von Mozart und Prokofjew und zusätzlich beigelegter DVD „Lise de la Salle, Majeure!” die Auszeichnungen “Editor’s choice“ von „Gramophone“ sowie den „BBC Music Magazine Choice” des „BBC Music Magazine“.
Die zuletzt erschienene CD ist Chopin gewidmet: eine Live-Aufnahme mit der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Fabio Luisi, zu hören ist das 2. Klavierkonzert sowie die vier Balladen.
Vor dem Konzert, ab 19:15 Uhr, gibt Jörg Sebastian Schmidt im Beethovensaal eine Einführung ins Programm.
Karten
20 bis 10 €, erhältlich Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr bei der Kulturabteilung der Stadt Neustadt a.d.W., Hetzelplatz 1, Tel. 06321 855-404 und 12:30 – 17:00 Uhr bei der Tourist-Information im gleichen Gebäude. Am Veranstaltungstag an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Email: theaterkasse@stadt-nw.de – Online-Ticketing: www.ticket-regional.de
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