Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Namensfindungswettbewerb für das große Straßenbauprojekt Mannheim 21 ist zu Ende. Aus über 650 eingereichten Vorschlägen hat sich eine Fachjury unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz für den Namen „Glückstein-Quartier“ entschieden. Dieser Name wurde vom Bezirksbeirat Lindenhof und dem Hauptausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung zustimmend aufgenommen und geht als Vorschlag in den Gemeinderat am 26. Juli ein.
„Ich freue mich sehr über die große Beteiligung. Rund 650 Namensvorschläge gingen in den zwei Wochen der Aktion ein“, so der Oberbürgermeister. Dabei sollten die Teilnehmer bei den Namensvorschlägen folgende Kriterien beachten: Der Name sollte deutsch, leicht sprechbar und gut zu merken sein. Neben positiven Assoziationen sollte er auch in den städtischen Namenskontext passen. Denn schließlich soll der neue Namen für einen modernen, hochwertigen Zentrumsstandort mit dem Nutzungsmix aus Wohnen und Arbeiten stehen. „Die große Resonanz zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger sich zum einen sehr mit dem Quartier identifizieren und dass wir als Stadt den richtigen Weg gegangen sind, die Menschen einzubinden“, sagt Baubürgermeister Lothar Quast. „‘Glückstein-Quartier‘ fügt sich nahtlos in das Umfeld auf dem Lindenhof ein. Wir haben alle Namen an den Bewertungskriterien überprüft und dieser hatte dabei die meisten Übereinstimmungen“, erklärt Quast den mehrstufigen Prozess.
Zwei Teilnehmer hatten den von der Jury favorisierten Namen eingereicht. Beide Gewinner können sich über jeweils zwei VIP-Eintrittskarten inklusive 3-Gang-Menü und Getränken für die Welturaufführung von autosymphonic am 10. September freuen.
Mannheim 21 ist das bedeutendste Stadtentwicklungsprojekt unserer Stadt. Die Kosten für die Gesamtentwicklung von Mannheim 21 einschließlich der Neuordnung des Bereiches um die Feuerwache Mitte mit dem künftigen Lindenhofplatz und einem neuen Zugang zum Hauptbahnhof werden sich auf über 100 Millionen Euro belaufen. In dem neuen Stadtquartier werden künftig 4.600 Menschen arbeiten und 1.500 neue Einwohner den Lindenhof stärken.
Der Name Mannheim 21 stammt aus den 90er Jahren. Die Bahn hatte in dieser Zeit ausgewählte groß angelegte Stadtentwicklungsprojekte so bezeichnet. Mittlerweile hat sich die Bahn aus der Entwicklung des Gebiets zurückgezogen und die Stadt das ehemalige Bahngelände gekauft. Mit dem rechtskräftigen Bebauungsplan von Februar dieses Jahres und dem Spatenstich zum Bau der Südtangente hat auch die Vermarktung des neuen Baugeländes begonnen. So war es an der Zeit, einen neuen Namen zu finden.
Hintergrund: Folgende Kriterien wurden zu Grunde gelegt –
Vermarktung:
1) Verkauf: Assoziationen des Namens fördern den Verkauf (wertiger Klang, positive Geschichte)
2) Marketing: Name stützt die erarbeitete Positionierung und damit die Alleinstellung und die Stärken des Projekts
3) Zielgruppen: Name passt für alle drei Projektzielgruppen Arbeiten, Wohnen, Leben Nutzbarkeit / Verwendbarkeit:
1) Langfristigkeit: Dauerhafte Nutzbarkeit des Namens im stadtinternen Kontext ist gegeben
2) Aussprache: Leichte und eindeutige Aussprechbarkeit gegeben
3) Verortung: Eine sinnvolle Verortung als Quartier im Lindenhof ist gegeben
Städtischer Kontext:
1) Relevanz: Der Name hat für die Stadt eine angemessene Bedeutung
2) Strategie: Rückspiegelung der strategischen Ziele der Stadt ist gegeben
3) Historie: Der Name steht in geschichtlichem und geografisch korrektem Kontext zum Lindenhof bzw. zum Baugebiet im Lindenhof
Hanns Glückstein (1881-1931)
Hanns Glückstein war ein Mannheimer Mundartdichter, der 1895 als Siebenjähriger nach Mannheim kam. Er wohnte mit seiner Familie in K 3, 15 und verdiente seinen Lebensunterhalt als Bankdirektor. Sein Talent wurde von Mundartdichter Karl Gottfried Nadler gefördert. 1910 veröffentlichte das „Mannemer Bloomaul“ sein erstes Werk „Mannemer Schbrich unn Kinnerbosse“. Zu seinem Gesamtwerk zählen zwölf Mundartbücher, unter anderem „Sunneschdrahle“, „Pälzer Kleenschdadt-Schdickelscher“, „Ernscht unn Schbaß aus unsrer Gaß“ und „Frohi Walz durch die Palz“. In seinen humoristischen Geschichten beschrieb Glückstein immer wieder altes Brauchtum, Feste und Berufe.