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Ludwigshafen – Neuerscheinung zur Utopie als Zeitkritik

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Unter dem Titel “Die Gegenwart der Utopie. Zeitkritik und Denkwende”, herausgegeben von Julian Nida-Rümelin (Ludwig-Maximilians-Universität München, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie) und Klaus Kufeld (Direktor Ernst-Bloch-Zentrum, Ludwigshafen am Rhein), erscheint am 3. Mai 2011 im Verlag Karl Alber eine Publikation zur neueren Utopie-Debatte. Autorinnen und Autoren unterschied-lichster Fachrichtungen setzen sich mit der Bedeutung von Utopien für die Gegenwart auseinander. Sie untersuchen Utopien in der Politischen Theorie, der Ethik, in Politik und Zukunftsforschung sowie in literarischen Werken. Die Beiträge werden durch Diskussionen ergänzt, die von dem ehemaligen Fernsehintendanten Hans-jürgen Rosenbauer beim Zukunftssymposium future:lab 2.0 im Ernst-Bloch-Zentrum moderiert wurden. In diesem Buch sind auch erstmals Reden von Ernst-Bloch-Preis-trägern, u.a. von Eric J. Hobsbawm und Navid Kermani veröffentlicht.
Die Publikation setzt an den konzeptionellen und praktischen Problemen unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit an und versucht, deren utopische Potenziale für notwendige Zeitkritik und Denkwenden herauszuarbeiten. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin (München) leitet seine Deutung des Utopiebegriffs von der Antike her. In seinem Verständnis, “Utopie zwischen Rationalismus und Pragmatismus” anzusiedeln, geht es um pragmatische Handlungsanleitungen für alternative Lebens- und Gesellschaftsentwürfe als Mittel der Zeitkritik. Die vielschichtige Analyse Nida-Rümelins mündet in ein Plädoyer für Verantwortung: “Wie wollen wir leben? Wie wollen wir in einer Gemeinschaft leben, die wir selbst gestalten, für die wir selbst Verantwortung tragen, kollektiv und individuell? Humanes Zusammen-leben ist ohne Utopie gar nicht denkbar.”
Klaus Kufeld (Ludwigshafen) fordert in einem Grundsatzbeitrag ein neues Verständ-nis von Utopien. Seit 1989 könne mit Utopien wieder unbelastet von Ideologie umgegangen werden, umso mehr weil Finanzkrisen und Umweltprobleme ein Umdenken erfordern. Utopien seien geeignet, Zeitkritik zu üben und Handlungsorientierung, nicht nur für die Politik, anzubieten.
In diesem Sinne haben die Literaturwissenschaftler Wilhelm Voßkamp (Köln) und Christa Karpenstein-Eßbach (Mannheim)in ihren Aufsätzen zur Utopie und Apokalypse in der Literatur die Veränderungsfähigkeit der Realität im Blick. Das Ausmalen von Weltuntergängen in Romanen und Filmen findet in den Bildern aus Fukushima/Japan aktuelle Bezüge. Fiktionale und wirkliche Horrorszenarien stellen die drängende Frage: “Wie wollen wir leben?”.
Utopische Handlungsmodelle zeigen aber auch Grenzen und Schwierigkeiten auf, die sich mit der Vorstellung von zukünftigen Lebens- und Verhaltensmustern verbinden. Elif Özmen (München) verhandelt am Beispiel von “Human Enhancement”, also der Erforschung von leistungssteigernden genetischen Veränderung von Menschen, ob moralische Werte bei solchen Utopien verändert werden können bzw. dürfen. Grundsätzlicher wird diese Frage bei Beat Sitter-Liver (Bern/Fribourg) auf-geworfen, der zum Beispiel anhand von Menschenrechtsfragen Utopie als Ethik begreift.
“Die Gegenwart der Utopie”, herausgegeben von Julian Nida-Rümelin und Klaus Kufeld erscheint am 3. Mai 2011 im Verlag Karl Alber, Freiburg/München und kostet 20,-€ (SFr 30,50 / € A 20,60). Mit Beiträgen von Klaus Kufeld, Julian Nida-Rümelin, Wilhelm Voßkamp, Burghart Schmidt, Beat Sitter-Liver, Elif Özmen, Ellen Bareis, Edgar Göll, Christa Karpenstein-Eßbach, Johann Kreuzer sowie den Reden der Bloch-Preisträger Eric J. Hobsbawm, Carolin Emcke und Navid Kermani. ISBN: 978-3-495-48100-4. Der Band enthält ein umfassendes Literaturverzeichnis zu klassi-schen und neueren Schriften zu Utopie und Zukunftsforschung. Der Druck wurde aus Erträgen der Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum gefördert.
Weitere Informationen unter +49(0)621-504 3041 oder auf bloch.de

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