Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Bas Gret und Vetter Philp stehen schon – Windeckplatz geht jetzt zügig seiner Fertigstellung entgegen – Spende ermöglichte Skulptur – Eingemauert in der Erde – steht nicht nur Schillers berühmte Glocke, sondern diese Beschreibung trifft jetzt auch auf die Bronzeskulptur von „Bas Gret und Vetter Philp“ zu.
Seit Freitagmittag haben die beiden Weinheimer Originale den Windeckplatz bezogen und blinzeln den Passanten zu – so lebensecht, also wollten sie sich gleich in Wirklichkeit bewegen. Die „Bas Gret“ zeigt mit der Fingerspitze die Fußgängerzone hinauf, der „Vetter Philp“ schmökert amüsiert in einem dicken Buch. So kennt man die beiden Fastnachtsfiguren, die seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts für die „Weinheimer Blüten“ auftreten, seit langen Jahren übrigens dargestellt von Bärbel Schmitt und Gerd Buchleiter.
Es ist überliefert, dass die „Gret“ aus dem Stadtteil „Müll“ stammt, der „Philp“ aus der Nordstadt. In der Weinheimer Stadtgeschichte gibt es die beiden Figuren seit 1928. Erstmals lästerten sie durch die Feder des Heimatdichters Karl Zöller in einer Kolumne des „Weinheimer Anzeiger“ über die Ereignisse in ihrer Stadt. Schon ein Jahr später ließen die Fastnachter der „Blüten“ die Kolumnefiguren lebendig werden – seither gehören sie zum Fasching. Aber die Tageszeitung, aus der später die Weinheimer Nachrichten hervorgingen, war die Wiege von Bas Gret und Vetter Philp. Das war der Grund, warum der im letzten Jahr verstorbene Zeitungsverleger Heinrich Diesbach seiner Heimatstadt eine Bronzeskulptur der beiden Originale schenkte. Die beiden sollten an zentraler Stelle verewigt sein. Der Odenwälder Bildhauer Martin Hintenlang hat das Duo entworfen, gegossen wurde das Denkmal in einer Südtiroler Glockengießerei. Zusammen bringen Bas Gret und Vetter Philp rund 220 Kilo auf die Waage. Seit dem Wochenende haben sie nun ihren festen Platz mit Burgenblick. Um sie herum wird im Moment noch geschafft und gewerkelt. Aber es ist deutlich zu sehen, dass der Windeckplatz und der Steg zur Schlossbergterrasse nach den wetterbedingten Verzögerungen nun ihrer Fertigstellung entgegensehen. In jedem Fall bis zum Verkaufsoffenen Sonntag am 27. März, dem „Pflänzeltag“ sollen Platz und Steg komplett zur Verfügung stehen, im Moment wird auch über eine Einweihung am 21. März, dem Tag des Frühlingsanfangs, nachgedacht. Architekt Constantin Görtz hat gestern aber auch durchblicken lassen, dass Platz, Lifte und der Übergang schon ein paar Tage vorher betriebsbereit sind. „Wir öffnen den Steg, sobald es möglich ist“, sagt er. Bas Gret und Vetter Philp wachen darüber.